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Machtkampf beim DFBBierhoff: „Ich sehe mich nicht als Mediator“

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DFB-Präsident Fritz Keller (r.) und Generalsekretär Friedrich Curtius (l.) bei der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) im März 2020.

Düsseldorf – Beim DFB klingelt die Glocke nicht nur zum Auftakt in die Länderspielwoche. Auch der Machtkampf an der Spitze des Verbands geht in die nächste Runde. Denn während sich die Nationalmannschaft auf die Spiele der WM-Qualifikation vorbereitet, werden am Montagvormittag (22. März) wieder neue Schlagzeilen um den Machtkampf öffentlich.  

  • Am Rande der Länderspiele droht der Machtkampf beim DFB zu eskalieren
  • DFB-Präsident Fritz Keller und Friedrich Curtius sind seit Monaten im Streit
  • Die Nationalmannschaft spielt am Donnerstag gegen Island

Kurz nacheinander kamen Fritz Keller (63) und Friedrich Curtius (45) am Montag in schwarzen Nobelkarossen am Teamhotel „Lindner Congress“ in Düsseldorf an. Ein gemeinsames Erscheinen des Präsidenten und des Generalsekretärs im Quartier der Nationalmannschaft hätte auch stark verwundert – schließlich lassen die jüngsten Berichte über den anhaltenden Machtkampf an der Spitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wieder einmal tief blicken.

Joachim Löw ist genervt vom Streit an der DFB-Spitze

Dabei geht es um pikante Details wie Kündigungen, Beraterverträge, Zoff der Bosse, einen vom ständigen Streit genervten Bundestrainer sowie immer neue Indiskretionen und Intrigen. Ob Keller und Curtius die Nationalspieler über den aktuellen Stand der Dinge aufgeklärt haben, ist nicht überliefert.

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Dennoch darf vor dem Beginn der WM-Qualifikation keine Rede davon sein, dass sich der Verband auf den Sport und die Nachfolger-Suche für Joachim Löw konzentrieren kann. „Dass die Außendarstellung in den letzten Wochen und Monaten nicht positiv ist, wissen wir auch“, gestand Oliver Bierhoff (52) ein. Doch „trotz aller Diskussionen“ habe der DFB „funktioniert“ – so sieht es jedenfalls der DFB-Direktor: „Ich bin weiter positiver Dinge, dass wir das schaffen und dass es ausdiskutiert wird. Ich sehe mich nicht als Mediator. Den Rest müssen die handelnden Personen unter sich klären.“

Die seit Monaten andauernde Fehde in der Chefetage hält den DFB also weiter in Atem – trotz des Mitte Januar verkündeten Burgfriedens und der Verweigerung von offiziellen Kommentaren zu den jüngsten Veröffentlichungen.

DFB-Vize Rainer Koch spricht vom „Präsident Keller“

Wie es um die Führung des größten Einzelsportverbands der Welt derzeit bestellt ist, veranschaulichte die zurückliegende Pressekonferenz von Keller und seinem Vize Rainer Koch (62).  Als es darum ging, gemeinsam für die angestrebten Lockdown-Lockerungen bei den Amateuren zu werben, trat die herrschende Eiszeit zwischen den Protagonisten deutlich zu Tage. So sprach der dem Curtius-Lager zugeordnete Koch immer wieder von „Präsident Keller“, als er sich auf die Aussagen des DFB-Chefs bezog – mehr verbale Distanz geht kaum. Es sieht immer deutlicher danach aus, dass ein konstruktives Miteinander der handelnden Personen nicht möglich ist.

Der Eindruck drängt sich auf, dass hinter den Kulissen weiterhin gegeneinander gearbeitet wird. Diese Situation lässt sich wohl nur ändern, wenn mindestens eines der Alphatiere geht. Dabei scheint völlig offen, wer das sein wird. Obwohl Curtius zuletzt durch das Bekanntwerden von Beraterverträgen stark in die Defensive geraten ist, könnte es durchaus auch Keller erwischen. Schließlich mehren sich die Stimmen, wonach der im September 2019 vor allem vom Profifußball ins Amt gebrachte Ex-Klubchef des SC Freiburg zunehmend in dem von den Amateuren dominierten DFB-Präsidium isoliert sei.

Streit droht in einen Stellvertreter-Krieg zu mutieren

Ohnehin mutet die ganze Auseinandersetzung immer mehr wie ein „Stellvertreter-Krieg“ zwischen den Amateuren und den Profis um die Vorherrschaft im Verband an. Das machten nicht erst die Einmischungen des Profibereichs zugunsten Kellers deutlich, die wiederum von zahlreichen Landesverbänden kritisch gesehen wurden.

Der anhaltende Machtkampf belastet den Verband zur Unzeit. Denn angesichts der riesigen Aufgaben und Problemfelder wäre mehr denn je Einigkeit von Nöten. Die Corona-Pandemie, der drohende Verlust der Gemeinnützigkeit als Folge der Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft, die Krise der Nationalmannschaft, die Fragezeichen hinter den EM-Partien in München, die Organisation der EURO 2024, die Ausgliederung der profitablen Bereiche sowie die personelle Vertretung in den Gremien der Europäischen Fußball-Union (UEFA) und des Weltverbands FIFA – mit all dem muss sich der DFB aktuell beschäftigen. Wie gut das bei der derzeitigen Gemengelage funktioniert, ist fraglich. (eha/sid)