Abo

Bundesliga-TumulteHeidenheim-Fans jagen Augsburg-Profis

Security, Spieler und Trainer Frank Schmidt versuchen, einen erregten Fan zu beruhigen.

Security, Spieler und Trainer Frank Schmidt (l.) versuchen, einen erregten Fan zu beruhigen.

Der Heidenheimer Sieg gegen Augsburg wurde schnell zur Nebensache. Ein Fan stürzt auf der Tribüne schwer. Nach dem Spiel eskaliert die Situation und Fans stürmen den Platz.

Schlimme Szenen in Heidenheim! Der 2:1-Sieg gegen den FC Augsburg gerät völlig in den Hintergrund, als nach der Pause ein Fan auf der Tribüne schwer stürzt.

Der Anhänger wird sofort medizinisch versorgt und in ein Krankenhaus gebracht. Nach dem Abpfiff kochen dann die Emotionen über, mehrere Heidenheimer Fans stürmen auf den Platz und rennen den Augsburg-Spielern hinterher. Das berichtet „Bild“.

Wilde Szenen nach Heidenheim-Sieg gegen Augsburg

Heidenheim-Trainer Frank Schmidt (51) sagte bei „Sky“: „Ich habe von den Fans gehört, dass beim 2:0 ein Fan über den Zaun gestürzt ist, mit dem Kopf aufgeschlagen ist und länger bewusstlos war. Es ist Fußball, es ist wichtig – aber nicht das Wichtigste, das sage ich schon mein ganzes Leben lang.“

Er fügte hinzu: „Ich drücke jetzt alle Daumen. Vor dem Spiel haben wir gehofft, dass wir das Spiel gewinnen können, jetzt geht es um die Gesundheit eines Menschen. Ich würde es gerne eintauschen, das geht aber nicht.“ Schmidt zeigte sich hoffnungsvoll: „Ich hoffe und weiß, dass er gut versorgt ist, das Krankenhaus ist gegenüber. Jetzt drücken wir alle Daumen, dass der junge Mann wieder auf die Beine kommt.“

Den genauen Grund für die chaotischen Szenen kenne er nicht. Schmidt: „Aber wenn die Fans sehen, dass einer von ihnen bewusstlos um sein Leben kämpft, dann gehen die Emotionen hoch. Ich bin froh, dass wir schnell dazwischen sind. Das ist kein normaler Zustand gewesen, sondern ein Ausnahmezustand.“

Der Trainer musste sogar selbst eingreifen und die Situation beruhigen. „Ich musste mich da schützend vor die Augsburger stellen, weil die haben andere Emotionen im Kopf, wussten wahrscheinlich gar nicht, worum es geht. Ich glaube, dass wir beherzt eingegriffen haben – und es ist nichts passiert.“

Über den sportlichen Erfolg zu sprechen, fiel Schmidt sichtlich schwer: „Sportlich war das sehr wichtig, wir haben uns nicht befreit, aber der Glaube ist zurück und wir haben eine tolle Leistung gezeigt.“ (red)