Zahlt der FC Liverpool doch weniger als 150 Millionen Euro für Florian Wirtz?
Transfer steht bevorEngländer berichten: Wirtz deutlich günstiger – auch FC-Bosse gucken genau hin
Es ist nunmehr nur noch eine Frage der offiziellen Verkündung. Längst steht fest: Florian Wirtz (22) wird zum FC Liverpool wechseln. Nachdem sich die Reds bereits vor einigen Wochen mit dem Spieler einig geworden waren, besteht mittlerweile auch eine Einigung zwischen den Klubs.
Klar ist: Liverpool zahlt für Wirtz eine dreistellige Millionensumme. Doch fällt diese wirklich so hoch aus, wie angeblich von Bayer Leverkusen gefordert? Denn in England kursieren ganz andere Zahlen als in Deutschland.
1. FC Köln kassiert bei Wirtz-Transfer mit
Am Freitag (13. Juni 2025) berichteten sowohl „The Athletic“ als auch der Radiosender „Talksport“ und das Boulevardblatt „Daily Mail“ von einer fixen Ablösesumme in Höhe von „nur“ 100 Millionen Pfund, umgerechnet 117 Millionen Euro. Mit weiteren Bonuszahlungen könnte die Gesamtsumme auf bis zu 136 Millionen Euro steigen.
Der deutsche Pay-TV-Sender Sky berichtet hingegen von einer Sockel-Ablöse in Höhe von 130 bis 135 Millionen Euro und einem Gesamtpaket von bis zu 150 Millionen Euro – diese Zahl kursierte immer wieder als angebliche Forderung von Bayer Leverkusen. Es ist auch die Summe, die Bayer-CEO Fernando Carro seinem Juwel im vergangenen Jahr als Mindest-Preisschild umgehangen hatte. Später hatte Carro das öffentliche Vorpreschen allerdings als Fehler bezeichnet.
Wie viel Liverpool wirklich zahlt? Die Antwort auf diese Frage dürfte auch den 1. FC Köln brennend interessieren. Denn die Geißböcke kassieren an einem Wirtz-Transfer mit.
Möglich macht das der sogenannte Fifa-Solidaritätsmechanismus, der den Ausbildungsvereinen eine gewisse Entschädigung zusagt. Diese Regularien sehen vor, dass bei internationalen Transfers von Profispielern 5 Prozent der Ablösesumme an die Vereine verteilt werden, die den Spieler zwischen seinem 12. und 23. Lebensjahr ausgebildet haben.
Da der FC den Spielmacher bis zum Ende seines 16. Lebensjahres ausgebildet hat, stehen dem Klub 1,5 Prozent der Ablöse zu. Bei den kolportieren 150 Millionen Euro wären das 2,25 Millionen, bei den in England gehandelten Zahlen nur noch gut 2 Millionen. Beide Ziffern sind angesichts der enormen Marktwert-Entwicklung des Kölner Eigengewächses allerdings ohnehin nur ein ganz kleines Trostpflaster.
Angeblich prüft der FC sogar, ob ihm nicht die gesamten 5 Prozent zustehen. Das Argument laut „Geissblog“: Wirtz habe in Leverkusen direkt einen Profivertrag unterschrieben. Sollte der FC tatsächlich Recht bekommen, ginge es um 6,8 (Zahlen aus England) bis 7,5 Millionen Euro.
In der Vereinskasse von Bayer Leverkusen würde sich die Diskrepanz zwischen den in England und Deutschland kolportierten Zahlen natürlich weitaus deutlicher bemerkbar machen. Der Klub steht vor einem großen Umbruch.
Erfolgstrainer Xabi Alonso sowie Jonathan Tah und Jeremie Frimpong sind schon weg, in Granit Xhaka soll sich ein weiterer Leistungsträger in Verhandlungen mit dem italienischen Topklub AC Mailand befinden. Solche hochkarätigen Abgänge müssen erst einmal aufgefangen werden, da hilft natürlich ein prall gefülltes Transferkonto.
Sollte das Wirtz-Paket letztlich doch auf die kolportierten 150 Millionen Euro anschwellen, würde sich der deutsche Nationalspieler übrigens hinter Neymar (222 Millionen Euro) und Kylian Mbappé (180 Millionen Euro) auf Rang drei der Liste der ewigen Rekordtransfers weltweit eintragen. (mit sid)