Kampf um die KönigsklasseIntensive Nullnummer: Union Berlin hält Bayer auf Distanz

Die Eisernen von Union Berlin verteidigen ihre Heimserie. Gegen Bayer Leverkusen gibt’s ein Remis. Die Abwehrreihen verhindern Tore.

Der 1. FC Union Berlin und Bayer 04 Leverkusen haben ihre Serien ausgebaut, eine Nullnummer in der Alten Försterei hilft beiden auf dem Weg in die internationalen Ligen aber nur bedingt. Immerhin: Im Kampf um die Champions-League-Qualifikation konnte Union Bayer auf Distanz halten.

In einem intensiven Spiel kamen die Eisernen am Samstag trotz guter Chancen im 21. ungeschlagenen Heimspiel nacheinander in der Fußball-Bundesliga nicht über ein 0:0 hinaus.

Union Berlin dominiert, trifft aber nicht

Die Gäste aus Leverkusen wiederum vermochten im 14. Pflichtspiel nacheinander ohne Niederlage, ihre Spielanteile nicht in Torchancen zu verwandeln. In der Tabelle bleibt Union Dritter mit 56 Punkten und Leverkusen Sechster mit 48 Punkten. 

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Leverkusens Trainer Xabi Alonso hatte den Gegner nicht umsonst vorher schon gelobt und vom verdienten Tabellenplatz der Unioner gesprochen. Nach nicht mal acht Minuten im Köpenicker Stimmungstempel zog sich der spanische Ex-Profi schon den Kurzmantel aus – Zeit für Schwerstarbeit für sich und seine Mannschaft vor 22.012 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Alten Försterei. Alonso gestikulierte am Rand, seine Spieler versuchten irgendwie, auf dem Rasen mit dem Kraft-Fußball der Eisernen klarzukommen. 

Union dominierte erstmal. 20 Heimspiele ohne Niederlage und die Aussicht auf die europäische Meisterklasse haben das Selbstvertrauen der Mannschaft von Urs Fischer nur noch weiter gestärkt. Was fehlte, war ein Tor. Sheraldo Becker zweimal (5., 8.), danach zweimal der für den gelb gesperrten Kevin Behrens ins Team gerückte Jordan Siebatcheu (9., 11.) - Chancen waren da für eine frühe Führung. 

Im Gegensatz zu den Leverkusenern. Daran vermochte auch die Rückkehr von Nationalspieler und Super-Talent Florian Wirtz nichts zu ändern, der 19-Jährige hat seine Magen-Darm-Probleme überwunden. Gegen die robuste und körperliche Union-Defensive tat aber auch er sich zunächst schwer. 

Bayers gefährlichste Szene leitete bemerkenswerterweise der ehemalige Unioner Robert Andrich mit einer Balleroberung noch in der Berliner Hälfte ein, der Schuss von Moussa Diaby ging aber drüber. Zweidrittel Ballbesitz nützten den Leverkusenern in der ersten Halbzeit auch nichts, sie blieben zu harmlos.

Mit ein bisschen Verzögerung initiierten die Gastgeber, die in diesem Jahr schon gegen den FC Schalke 04 und den 1. FC Köln 0:0 und den VfL Bochum 1:1 daheim gespielt hatten, zumindest eine kurzzeitige ähnliche Drangphase nach der Pause wie zu Spielbeginn. Aissa Laidouni (48.), und Becker (59.) trafen aber wieder nicht. Zwischendurch hatte Frederik Rönnow im Unioner Tor vor Diaby (52.) retten müssen, gegen die dichte Verteidigung der Berliner kam die Bayer-Elf aber weiter und trotz einer Passquote von phasenweise 90 Prozent einfach kaum durch. 

Alonso reagierte und brachte die beiden frischen Stürmer Amine Adli und Sardar Azmoun. Fischer reagierte auch, wechselte Mittelfeldmann Laidouni aus und verhalf Andras Schäfer zum Comeback nach drei Monaten Zwangspause wegen einer Fußverletzung. Sollte doch noch ein spätes Tor für einen Sieger sorgen? Auch Fischer schickte weitere neue Kräfte im Mittelfeld und Angriff aufs Feld. Vergeblich, es blieb beim torlosen Treffen. 

Fans demonstrieren: „Schluss mit dem Vermarktungswahn“

Auf den Rängen haben bei der Partie Teile der Fans gegen den möglichen Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga demonstriert. In mehreren Stadien waren am Samstagnachmittag entsprechende Banner zu sehen. „Schluss mit dem Vermarktungswahn“, war beim Spiel zwischen Union und Bayer Leverkusen zu lesen.

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Der geplante Investoreneinstieg bei einem Tochterunternehmen der Dachorganisation der 36 Profi-Klubs war in den vergangenen Wochen immer wieder teils kontrovers diskutiert worden. Präsidium und Aufsichtsrat der DFL hatten zuletzt beschlossen, dass „der Prozess bezüglich einer strategischen Partnerschaft auf Liga-Ebene fortgesetzt wird“.

Die Eckpunkte einer möglichen Partnerschaft sollen den Vereinen bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 24. Mai vorgelegt werden. Würde dann eine Zweidrittel-Mehrheit für den Einstieg stimmen, würde im nächsten Schritt die nationalen und internationalen Medienrechte in eine Tochtergesellschaft namens „DFL MediaCo GmbH & Co. KGaA“ ausgelagert werden.

Der Investor könnte dann mindestens 12,5 Prozent für eine Laufzeit von 20 bis 30 Jahren an dem neuen Unternehmen erwerben. (dpa)