Bayer-Geheimnis gelüftetSo viele Millionen hat Leverkusen verdient

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Sportlich läuft es und finanziell rollt der Rubel bei Bayer Leverkusen und Sportdirektor Rudi Völler und Trainer Roger Schmidt.

von Uwe Bödeker (ubo)

Leverkusen – Manchmal reicht ein Blick in den Bundesanzeiger, um interessante Details zu erhalten. Denn im Amtsblatt stehen die Jahres- und Bilanz-abschlüsse der deutschen Großkonzerne. Da haben wir mal reingeschaut. Wir wollten einmal ein Geheimnis entschlüsseln: Macht Bayer 04 Gewinn? Wenn ja: Wie hoch ist dieser?

Auf Seite 144 steht das Ergebnis

Die Zahlen entdecken wir im Geschäftsbericht der Bayer AG mit seinen weltweit unzähligen Tochtergesellschaften, der 163 Seiten umfasst. Auf Seite 144 steht: Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH. Ergebnis für das Geschäftsjahr 2015 in Millionen: 45,7!

Bayern zeigen Respekt

Bayers Fußballer haben also 45,7 Millionen Euro Gewinn gemacht. Eine Zahl, die bei einem Umsatz von rund 200 Millionen Euro kaum zu fassen ist und selbst bei Deutschlands Fußball-Branchenführern wie Bayern München für Respekt sorgen wird.

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Keine bezuschusste Marketingmaschine

Somit sind die kickenden Bayer-Stars entgegen der landläufigen Meinung, sie seien eine mit Millionen bezuschusste Marketingmaschine der Konzerntochter, unwahr. Tatsache ist, dass Bayer in diesen Tagen ein hochprofitabler Fußballkub ist.

Natürlich war das nicht immer so. Natürlich hat die Bayer AG den Klub über Jahrzehnte mit Millionenaufwendungen bezuschusst. Aber diese Zeit ist vorbei.

„Unter der Führung von Herrn Schade hat Bayer 04 bisher die gesetzten Ziele sowohl im sportlichen wie auch im finanziellen Bereich alle erfüllt“, sagte kürzlich Werner Wenning, der Vorsitzende des Gesellschafterausschusses und ehemalige Chef der Bayer AG und lobte damit Klubboss Schade.

Die Sache hat einen Haken

Dumm an der Sache ist nur, dass der komplette Gewinn an die Bayer-Mutter abgegeben werden muss. Allerdings: Zwischen dem Klub und dem Werk gibt es einen Gewinnabführungsvertrag.

Heißt: Die Fußball GmbH erhält mehr Geld, je mehr Gewinn sie machen. So kann Bayer nun auf dem Transfermarkt angreifen. Wenn sie es denn wollen.

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Langes Bein eines begehrten Mannes: Hoffenheims Angreifer Kevin Volland steht auf der Bayer-Liste. Aber auch Leipzig will ihn.

Hoffenheims Kevin Volland (27) steht oben auf der Wunschliste. Der Angreifer zögert aber noch, weil auch Aufsteiger Red Bull Leipzig mitpokert.

Und Volland hat Bedenken angemeldet. Offensichtlich befürchtet er, dass er bei einer starken Mannschaft, wie Bayer sie hat, nicht automatisch erste Wahl sei.