Nach der 0:3-Niederlage gegen den FC Bayern stellt sich Bayer-Geschäftsführer Fernando Carro der Kritik und wehrt sich gegen Darstellungen, sein Team sei mit der besten Elf angetreten.
„Das stimmt nicht!“Bayer-Boss zofft sich mit Effenberg im „Doppelpass“

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Patrick Scherer (l) und Fernando Carro (r.) im Doppelpass auf Sport1.
Aktualisiert
Klare Kante nach der Klatsche! Fernando Carro, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bayer Leverkusen, hat nach der deutlichen 0:3-Niederlage gegen den FC Bayern München für eine klare Einordnung gesorgt und sich gegen vereinfachende Plattitüden gewehrt.
Im „Doppelpass“ ärgerte sich der Bayer-Boss, dass von einer Leverkusener „A-Elf“ gegen eine Münchner „B-Elf“ gesprochen wurde. „Das stimmt nicht“, stellte der 61-Jährige klar und fügte hinzu: „Wir waren gestern schlecht, wir waren mutlos. Aber es ärgert mich, wenn das vereinfacht wird.“
Effenberg-Ausrede bringt Carro auf die Palme
„Ich würde sagen, dass Malik Tillman, Exequiel Palacios und Alejandro Grimaldo sicher zur A-Elf gehören“, zählte Carro die fehlenden Stammkräfte auf. Dies wolle er aber nicht als Ausrede für die schwache Leistung gelten lassen.
SPORT1-Experte Stefan Effenberg hatte die Niederlage als Beweis für die Übermacht der Münchner gewertet und Leverkusen nicht zur „Top-Gruppe“ der Liga gezählt. Eine Aussage, die Carro so nicht hinnehmen wollte.
„Ich bin mit Stefan in einem Punkt nicht einverstanden. Leipzig hat hier 6:0 verloren und wir nur 3:0. Abgerechnet wird am Ende der Saison“, konterte der Geschäftsführer. Er verwies auf die kommenden direkten Duelle mit Dortmund und Leipzig. „Effe“ konterte trocken: „Die Leipziger haben null Punkte mitgenommen, ihr habt null Punkte mitgenommen.“ Da konnte selbst Carro nichts mehr sagen.
Zur Leistung gegen die Bayern sagte Carro: „Natürlich kann uns das nicht zufriedenstellen. Wir haben gesehen, dass unsere Spieler alleine waren und immer drei Bayern direkt dahinter.“ Auch die um sechs Kilometer geringere Laufleistung sei ein deutliches Zeichen gewesen.
Besonders die neuen, jungen Spieler schienen überfordert: „Viele der Spieler haben das erste Mal in der Allianz Arena gespielt. (...) Überraschenderweise, ärgerlicherweise, waren die zu beeindruckt. Ich verstehe das nicht“, so Carro, der abschließend klarstellte: „Ich will keine Ausreden.“
Patrick Scherer vom Kölner Stadt-Anzeiger wies darauf hin, dass das Erreichen der Champions League für die Werkself Pflicht ist. „Ihr müsst euch ja für die Champions League qualifizieren. Das ist euer Ziel und das braucht ihr auch, um auch diese potenziellen Stars der Zukunft zu halten. Wenn ihr nicht mehr Champions League spielt, suchen die sich auch andere Vereine. Und da ist jetzt die Frage, ob die Ist-Qualität momentan reicht, um das auch in der Saison zu erreichen und auch in der nächsten.“
Carros Antwort fiel knapp aus. „Das werden wir sehen. Das ist die Kunst“, sagte der Bayer-Boss. (red)
