Das nächste Ligaspiel von Fortuna Köln verpasst David Al-Azzawe wegen einer Gelbsperre, im Pokal bremst ihn ein Gerichtstermin aus. Und in dessen Folge droht jetzt sogar eine längere Sperre.
Ärger bei Fortuna KölnProfi verpasst Spiel wegen Gerichtstermin

Copyright: IMAGO/Dünhölter SportPresseFoto
David Al-Azzawe ist bei Fortuna Köln eine der Säulen in der Abwehr. Vorerst müssen die Südstädter aber auf den Innenverteidiger verzichten.
Aktualisiert
Diese Ansetzung ist für Fortuna Köln ganz bitter! Wenn es für den Regionalligisten am Dienstag (18. November 2025, 19 Uhr) im Mittelrheinpokal zu Landesligist DJK Rasensport Brand geht, kann Abwehrspieler David Al-Azzawe (33) nicht für seinen Verein auf dem Rasen stehen.
Für den Routinier steht an jenem Tag ein weiterer beruflicher Termin an, der seine Teilnahme am Achtelfinalspiel unmöglich macht: Al-Azzawe muss vor dem Sportgericht in Duisburg erscheinen, wo ein mutmaßlicher rassistischer Vorfall verhandelt wird.
David Al-Azzawe mindestens am Wochenende gesperrt
Am 6. Regionalliga-Spieltag war das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf II von Rassismus-Vorwürfen gegen Al-Azzawe überschattet worden. Er soll Gegenspieler Mechak Quiala-Tito (20) rassistisch beleidigt haben, wie Düsseldorf-Trainer Jens Langeneke (48) nach dem Spiel berichtete.
Köln-Coach Matthias Mink (58) stellte sich vor seinen Schützling und erklärte: „Er hat mir versichert, er hat nichts gesagt, was in diese Richtung geht. In erster Instanz schenke ich dem erstmal Glauben.“
Der Spieler selbst bestätigte Beleidigungen im Spiel, bestritt aber, seinen Gegenspieler rassistisch beleidigt zu haben. Zweieinhalb Monate später ist der Fall nun vor dem Sportgericht des Westdeutschen Fußball-Verbandes Thema – zur Unzeit aus Sicht der Südstädter.
„Nils Wille, der stellvertretende Vorsitzende des Verbandssportgerichts des WDFV, lehnte eine Verlegung der mündlichen Verhandlung kategorisch ab“, teilte der Klub auf seiner Homepage mit. Stattdessen gehe der Gerichtstermin „praktisch zeitgleich“ über die Bühne.
Während Al-Azzawe nun vor Gericht in Duisburg aussagen muss, werden seine als Zeugen benannten Teamkollegen Lennart Winkler, Tom Geerkens, Rafael Garcia und Max Fischer das Pokalspiel mit Fortuna bestreiten und entsprechend nicht aussagen können.
Diese Konstellation sei „nicht nur eine sportliche Schwächung, sondern für den betroffenen Spieler auch ein augenscheinlicher Nachteil vor Gericht“, beklagte Fortuna in ihrem Statement weiter.
Der vor der Saison vom BFC Dynamo verpflichtete Abwehrspieler ist bei Fortuna unumstritten, hat bis auf eine Auswechslung alle 15 Ligaspiele über die vollen 90 Minuten bestritten. Zusätzlich zu einer Gelbsperre, die er am Wochenende abbrummen muss, droht ihm jetzt die am Dienstag verhandelte mögliche längere Sperre.

