Die Saison ist noch lang, das Sommer-Transferfenster allerdings nur noch kurz. Auch deshalb zeigt der erste Bundesligist schon nach dem Auftakt Nerven.
Abstiegs-Panik bei BundesligistNot-Transfers verzweifelt gefordert
von Béla Csányi (bc)
Der erste von 34 Spieltagen in der Bundesliga ist absolviert – ein erster Aufgalopp oder schon ein klarer Fingerzeig, wohin die Reise in der neu begonnenen Saison hingeht?
Das Urteil über den Auftakt in die Spielzeit fällt von Klub zu Klub unterschiedlich aus. Wirkliche Panik ist allerdings nur bei einem Bundesligisten zu erkennen! Dort ist die Not schon jetzt besonders groß.
Kapitän legte nach Pokal-Aus vor – erster Kollege folgt
Aus im DFB-Pokal und Platz 17 in der Liga nach der 1:4-Abreibung bei Eintracht Frankfurt: Werder Bremen hat unter seinem neuen Trainer Horst Steffen (56) einen Katastrophenstart hingelegt. Die zahlreichen verletzungsbedingten Ausfälle runden das traurige Bild, das die Grün-Weißen bislang abgeben, passenderweise ab.
Marco Friedl (27) hatte schon nach der Pokal-Niederlage bei Arminia Bielefeld in einem Interview erkennen lassen, dass er von der sportlichen Führung um Sport-Boss Clemens Fritz (44) mehr erwartet.
Inzwischen steht der Kapitän, der beim Interview-Patzer von Moderatorin Katharina Kleinfeldt (32) am Samstag in Frankfurt diesmal nicht wegen seiner Aussagen im Mittelpunkt stand, nicht mehr alleine da.
Ob man sich Sorgen machen müsse, sollten die dringend benötigten Neuzugänge in der finalen Woche des Transferfensters ausbleiben, wurde Mittelfeldspieler Senne Lynen (26) gefragt. Der Belgier entgegnete kurz und knapp: „Ja, ich glaube schon!“

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Senne Lynen (M.) lief mit den Kollegen beim Spiel in Frankfurt nur hinterher. Auch er drängt jetzt auf Neuzugänge bei Werder Bremen.
Friedl legte eine Woche nach seiner wenig versteckten Kritik noch einmal nach. Es gebe „wenige Strohhalme, an die wir uns klammern können“, gab er bei DAZN zu bedenken. So früh in der Saison bereits ein dramatisches Urteil, das die Not an der Weser unterstreicht.
Aus der Mannschaft werden ganz offensichtlich alle Mittel ausgereizt, um die Notwendigkeit neuer Kollegen zu verdeutlichen. Fritz bremste allerdings direkt die Erwartungen, sagte: „Wir können nur das machen, was wir dann auch budgetär, wirtschaftlich auch umsetzen können.“
Die aus Spielerkreisen verbreitete Abstiegs-Panik erhöht allerdings den Druck auf den Geschäftsführer, mit dessen Arbeit auch die allermeisten Fans unzufrieden sind.
Der Schrei nach Verstärkung bedeutet schließlich auch: Greift der Ex-Nationalspieler bei seinen Nachbesserungen auf den letzten Drücker daneben, geht die Mannschaft mit einem aus Spieler-Sicht unzureichenden Kader in die erste Saisonhälfte.