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„Wunsch nach totaler Perfektion“Bundeskanzler Merz stimmt Kwasniok zu

Viele Diskussionen im Fußball drehen sich um das leidige Thema VAR. Einige sehen viele Vorteile, andere wollen ihn ganz abschaffen, darunter auch der FC-Trainer und der Bundeskanzler.

Der VAR bestimmt immer häufiger die Diskussionen rund um das Thema Fußball. An nahezu jedem Spieltag gibt es Ärger. Darf er in dieser Szene überhaupt eingreifen? Oder: Warum greift er in dieser Szene nicht ein?

Befürworter sagen, dass seit der Einführung in der Bundesliga in der Saison 2017/18 viele Fehlentscheidungen korrigiert wurden. In der 2. Liga wurde das System dann 2020/21 auch umgesetzt. Kritiker ärgert die andauernde Unklarheit – die gefühlt immer mehr zunimmt.

Friedrich Merz: VAR könnte abgeschafft werden

Jetzt hat sich sogar Bundeskanzler Friedrich Merz (69) zum Videoassistenten geäußert. Als BVB-Fan und ehemaliges Aufsichtsratsmitglied von Borussia Dortmund hat Merz Ahnung vom Fußball. Er kann sich sogar die Abschaffung des VAR vorstellen.

In der ARD-Sendung „Caren Miosga“ sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend (5. Oktober 2025): „Ich hätte nichts dagegen, wenn man ihn wieder abschafft und auf die Entscheidungen von Schiedsrichtern vertraut. Wir haben ja mittlerweile auch vier davon bei jedem Spiel dabei und dann sollten die das auch entscheiden können.“ Rumms!

Für den Kanzler ist bei dem „Wunsch nach totaler Perfektion“ mittlerweile eine Grenze überschritten. Merz ist sich aber noch nicht zu hundertprozent sicher, ob der VAR tatsächlich abgeschafft werden sollte, weil es eben auch die Möglichkeit geben würde, Fehler der Unparteiischen zu korrigieren.

Doch im Kern sieht es Merz ähnlich wie Lukas Kwansiok (44). Der Trainer des 1. FC Köln sagte zuletzt nach der 1:2-Niederlage gegen Köln: „Gott sei Dank haben wir den VAR, um den Fußball gerechter zu machen.“

Im Spiel war Stuttgarts Ermedin Demirovic nach einer Berührung von FC-Keeper Marvin Schwäbe nicht gefallen. Der Videoschiedsrichter Günter Perl schaltete sich trotzdem ein und veranlasste Referee Matthias Jöllenbeck dazu, auf Strafstoß zu entscheiden.

„Nicht jeder Kontakt ist ein Foul“, stellte Kwasniok klar. Generell habe er ein riesiges Problem mit dem VAR: „Der wird immer fragwürdiger, das ist mein Problem. Es wird nicht gerechter, es wird eher immer mehr Diskussionen geben.“

Kwasniok wurde deutlich: „Es ist seit Jahren so, dass ich da keine Sinnhaftigkeit sehe. Ich war kein Freund, bin kein Freund und werde nie ein Freund davon sein.“

„Der VAR ist genauso sinnig wie der Handshake-Dialog“, so Kwasniok. Den Handshake-Dialog 70 Minuten vor jedem Spiel hatte die DFL vor der Saison eingeführt und dann nach wenigen Spielen wieder einkassiert. Trainer, Schiedsrichter und Kapitäne der Mannschaften hatten sich bei dem aufgezwungenen Termin nicht viel zu sagen.