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Baumgart macht Skhiri das Hector-AngebotUmbruch-Alarm beim FC: „Im Moment können wir sehr wenig“

Die angekündigten Abschiede sorgen beim 1. FC Köln für einen riesigen Umbruch, der durch die Fifa-Transfersperre immens erschwert wird. Steffen Baumgart würdigt Horn und Hector, schlägt aber auch Alarm.

von Martin Zenge  (mze)

Der 1. FC Köln im Mega-Umbruch. Neben Kapitän Jonas Hector (32) verlässt auch Torhüter Timo Horn (29) den Klub zum Saisonende, Mittelfeld-Star Ellyes Skhiri (27) wird folgen.

„Wir verlieren Persönlichkeiten, die den Verein extrem geprägt haben“, sagt Trainer Steffen Baumgart (51) und schlägt Alarm: „Da kommt nächste Saison eine ganze Menge auf uns zu, um es mal höflich zu sagen.“

1. FC Köln verliert mit Timo Horn seinen Rekord-Profi

Samstag Hectors Karriereende-Ansage in Hoffenheim, Donnerstag Horns Zukunfts-Entscheidung – innerhalb von sechs Tagen haben die beiden größten Identifikationsfiguren des FC ihren Abschied verkündet!

Alles zum Thema Jonas Hector

Dass Horn seinen zum 30. Juni 2023 auslaufenden Vertrag nicht verlängert, ist längst keine Überraschung mehr. Aber höchst emotional, vor allem für ihn selbst: „Den FC zu verlassen, das kann sich jeder vorstellen, fällt mir unheimlich schwer. Seit ich denken kann, bin ich Fan dieses Klubs, seit ich Fußball spiele, bin ich beim FC.“

Neuneinhalb Jahre war der gebürtige Kölner Stammkeeper, machte zwei Aufstiege und Europapokal-Einzüge mit. Jetzt geht er, um nicht mehr hinter Marvin Schwäbe (28) auf der Bank zu sitzen, sondern selbst wieder die Nummer eins zu sein.

Horns Erklärung: „Seit meinem Profi-Debüt 2012 stand ich hier eigentlich immer im Tor. Das hat sich nach meiner Verletzung in der vergangenen Saison (Knie, am 21. November 2021 in Mainz, Anm. d. Red.) verändert. Mein Anspruch ist es, Woche für Woche zwischen den Pfosten zu stehen und als Torwart der Rückhalt für eine Mannschaft zu sein. Deshalb habe ich mich für eine neue Herausforderung ab Sommer entschieden.“

Jonas Hector und Timo Horn bedanken sich nach einem Spiel bei den Fans des 1. FC Köln.

Jonas Hector und Timo Horn, hier am 9. November 2022 im Rhein-Energie-Stadion, verlassen den 1. FC Köln.

„Dass er den Anspruch hat, zu spielen, ist für uns nachvollziehbar. Es gehört auch Mut dazu, sich nach so vielen FC-Jahren nun bei einem neuen Verein beweisen zu wollen“, sagt Sport-Geschäftsführer Christian Keller (44) – und weiß, dass sein Klub ganz viel Identität verliert!

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Kapitän Hector (342) und Keeper Horn (329) gehören zur Top-20 der Profis mit den meisten FC-Pflichtspielen. Der Torhüter war 2002 als Neunjähriger vom SC Rondorf ans Geißbockheim gewechselt, ist mit 21 Jahren im Klub unangefochtener Rekordhalter aller Köln-Akteure, die mindestens eine Profi-Partie absolviert haben – weit vor Legenden wie Wolfgang Overath und Toni Schumacher (jeweils 15). „Nur Toni Schumacher und Bodo Illgner standen häufiger für den FC im Tor als Timo“, ergänzt Keller.

Baumgart: „Damit verlässt noch eine Kölner Persönlichkeit die Mannschaft. Jonas und Timo haben beim FC nicht nur die Sonne gesehen, sondern viel durchgemacht und sind trotzdem geblieben. Der Verein hat ihnen viel zu verdanken.“

Ellyes Skhiri wie Jonas Hector: „Dann behalte ich ihn gerne“

Der Umbruch im Team ist umso gewaltiger, betrifft die Führungsstruktur in der Mannschaft und natürlich die sportliche Qualität. Zumal mit Ellyes Skhiri (Vertrag läuft aus) der – neben Hector – größte Star ebenfalls wechseln will.

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„Ellyes hat zumindest noch nicht gesagt, dass er bleibt. Ich glaube, Flaco weiß selbst noch nicht, wo er hingeht. Aber wir alle gehen davon aus, dass er ab Sommer nicht mehr in dieser Mannschaft spielt“, so Baumgart, der Skhiri dasselbe Angebot wie Hector macht: „Wenn er im Sommer kommt und doch bleiben will, ist es wie bei Jonas: Dann behalte ich ihn gerne.“

Die Chance darauf ist verschwindend gering. „Wir wissen jetzt, dass die Jungs gehen und arbeiten am Plan fürs nächste Jahr“, berichtet der Trainer – und zwar von einem komplizierten Plan: „Das hat damit zu tun, was wir können und was nicht. Im Moment können wir sehr wenig, das sollte jedem klar sein.“

Allein durch Hector, Horn und Skhiri werden mehr als acht Millionen Euro an Gehalt frei. Doch stand jetzt gilt die Fifa-Transfersperre, der FC müsste die vielen Verluste, sportlich und menschlich, komplett intern auffangen!