„Tim Plemplemperle“FC-Fans kommentieren den Party-Eklat – FC Bayern als Vorbild?

Der Party-Eklat von Tim Lemperle macht viele FC-Fans wütend. EXPRESS.de hat Meinungen gesammelt.

von Antje Rehse  (are)

Es ist die wichtigste Woche des Jahres für den 1. FC Köln. Doch vor dem Aufstiegsfinale wird bei den Fans weniger über Gegner Kaiserslautern oder die Aufstellung von Friedhelm Funkel (71) diskutiert. Stattdessen dreht sich alles um Tim Lemperle (23). 

Das Eigengewächs, das den Verein nach der Saison verlassen wird, war am vergangenen Sonntag auf einem Daydrinking-Event in Rodenkirchen. Der Tag endete für ihn im Krankenhaus – mit einem Nasenbeinbruch und offenbar stark alkoholisiert.

FC-Fan über Lemperle: „Keine offizielle Verabschiedung verdient“

Der FC hat ein neues Kapitel in seinem langen Buch der Skandale und Peinlichkeiten. Und die Unruhe ist alles andere als förderlich in der Vorbereitung auf das alles entscheidende Spiel. Auch wenn Funkel gegenüber „Bild“ betont: „Ich habe gelesen, dass der Aufstieg jetzt in Gefahr sei ... Das hat damit doch überhaupt nichts zu tun. Ganz klare Aussage: Wir haben das Thema abgeschlossen!“

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Das gilt für die Fans allerdings nicht. Der Eklat sorgt für viel Wut. Zahlreiche Anhängerinnen und Anhänger haben uns geschrieben, der ganz große Teil hat überhaupt kein Verständnis für den Party-Ausflug des Stürmers. 

Meinungen zum Eklat um Tim Lemperle

  1. Mit der Aktion hat ersichtlich endgültig ins Aus geschossen. Die Leistungen waren schon die ganze Rückrunde nicht mehr so gut wie noch in der Hinrunde, vermutlich weil er mit den Gedanken eh schon in Hoffenheim war und mehr darum besorgt, dass die absteigen anstatt wir auf. In meinen Augen hat er dadurch auch am Sonntag keine offizielle Verabschiedung im Stadion verdient, nicht wegen der Schlägerei, sondern das man sich so gehen lässt als Profi, eine Woche vor dem größten Spiel der Saison. (Dirk Müller)
  2. Völlig unprofessionell, da hätte man auch noch eine Woche warten können, aber die Bayern sind die Vorbilder, mit feiern auf Ibiza, und verzerren eventuell die Tabelle! 
  3. Als Profi sollte man sich in der Öffentlichkeit anders verhalten bei dem „Stundenlohn“. Allerdings muss auch gesagt werden, dass er ein junger Mann ist, der wie viele andere auch gerne feiern geht, und das noch nicht mal regelmäßig. Er hat halt das Pech gehabt, in eine Situation hineinzugeraten, die leider eskaliert ist. Spätestens am nächsten Tag wird ihm das auch peinlich bewusst geworden sein, und er kann schon ahnen, was da alles auf ihn zukommt. Es ist am Ende eine Erfahrung, aus der er lernen wird. Wir waren früher auch keine Waisenknaben, was das anging, deswegen kann ich mich gut in solche Situationen hineinversetzen. Er hat Mist gebaut, keine Frage, aber man sollte jetzt nicht mit der moralischen Keule auf ihn eindreschen. (G. Friedrich)
  4. Tim Plemplemperle (Arnd Herrmann)
  5. Zum Thema Lemperle möchte ich sagen, dass es egal ist, wer letztendlich schuld an seiner Verletzung hat oder ob er provoziert hat, spielt da keine Rolle. Ich finde, er hätte gar nicht dort sein sollen – nicht in dieser Phase, in der der FC gerade steckt. Der Fokus hätte ganz klar auf dem Verein und dem Ziel Aufstieg sein sollen, und nicht auf irgendwelchen Partys. Aber unsere Mannschaft besteht nicht nur aus ihm, beten wir und hoffen wir das Beste. (Dominik)
  6. Dem privilegierten Fußballprofi fehlt offensichtlich viel an menschlicher Reife. Auch mit 23 Jahren sollte man schon reflektierter sein, um Tragweiten zu erkennen. Je nachdem, wie diese Sache letztlich ausgeht, hat er alleine durch das Saufgelage seinen Ruf erstmal gründlich ramponiert, als künftiger Spieler von Hoffenheim und beim konservativen DFB. Die Mannschaft packt das auch ohne ihn, trotz des verursachten Bärendienstes. (Peter K.)
  7. Ein FußballPROFI, der sich in eine Schlägerei verwickeln lässt? Ein FußballPROFI, der sich vor dem entscheidenden, letzten Saisonspiel dermaßen besäuft? Ganz ehrlich: Bei allen finanziellen Aussichten in Liga 1, die dem FC extrem guttun würden, würde ich Lemperle nicht einsetzen, selbst wenn er 100 % fit wäre. Ich wünsche ihm, dass Köln auf- und Hoffenheim absteigt! (Vincent)
  8. Sein Verhalten ist in Bezug auf mögliche Folgen grob fahrlässig. Und der Junge macht sich damit evtl. eine mögliche Nationalmannschaftskarriere kaputt. Wer ist denn eigentlich sein Berater, der ihn in allen Dingen des Lebens coacht? Für kommenden Sonntag habe ich jedoch ein sehr gutes Gefühl. Jetzt noch mehr, als vor dem Vorfall, glaube ich, dass der FC aufsteigen wird. Die Mannschaft wird jetzt noch enger zusammenrücken und eine „Jetzt erst recht“-Einstellung entwickeln. Das setzt zusätzliche Kräfte frei. Als ehemaliger Hockey-Weltmeister weiß ich, wie solche Dynamiken funktionieren. (Uli Mayer)
  9. Macht den Lemperle nicht größer als er ist. Was er fabriziert hat, ist Mist, weiß er wahrscheinlich selbst, Basler, Borowka und Ansgar Brinkmann sind freitags noch um die Häuser gezogen. Friedhelm Funkel und Hoffenheim werden ihre Schlüsse ziehen. (Annette)
  10. Wofür müssen 150.000 Mitglieder und 25.500 Dauerkarten Inhaber eigentlich noch Verständnis aufbringen?? Die ganzen Eskapaden erleichtern es mir, am Wochenende nicht mehr mitzufiebern! Danke dafür! Dennoch wünschte ich mir einen positiven Ausgang. (J. Breuer)
  11. Es geht immer weiter bergab. Der FC ist verkommen zum Feierclub. Was gibt’s zum Feiern? Als FC-Fan wird man im Süden nur noch belächelt und bemitleidet. (Rainer)
  12. Vor so einem wichtigen Spiel, sich volllaufen zu lassen und dann in so eine Situation zu geraten, ist unglaublich. Da muss man nicht nur an seiner Einstellung gegenüber seinem Beruf, sondern auch an der Einstellung gegenüber seines Arbeitgebers zweifeln. Natürlich sind Profisportler auch Menschen wie jeder andere auch, aber wenn man sich dafür entscheidet, Profi zu werden und auch in der Öffentlichkeit zu stehen, hat man eine gewisse Verantwortung. An dem Tag hat der Junge diese Verantwortung mit Füßen getreten. (Roland S.)

Wie der FC die Unruhe weggesteckt hat, wird sich spätestens am Sonntag (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf EXPRESS.de) auf dem Rasen zeigen. Gegen Lautern braucht Köln einen Punkt, um sicher den Sprung ins Oberhaus zu schaffen.