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Nach hartem Köln-AusStruber toppt FC-Ausbeute – jetzt die Bremse

In Köln endete die Zeit von Gerhard Struber noch vor dem Saisonende. Mittlerweile ist der Ex-FC-Coach wieder in England tätig – so läuft es für ihn auf der Insel.

Vor mittlerweile rund vier Monaten endete der Weg von Gerhard Struber (48) beim 1. FC Köln kurz vor dem ersten großen Etappenziel: Der Österreicher sollte den FC zum direkten Wiederaufstieg führen. Was dann im Mai folgte, ist längst Geschichte.

Nach einem 1:1 gegen Jahn Regensburg mussten Struber und Sportchef Christian Keller (46) zwei Spieltage vor Schluss gehen. Friedhelm Funkel übernahm, der 71-Jährige wurde dann zum FC-Aufstiegstrainer.

Gerhard Struber mit Top-Start bei seiner ersten Station nach dem FC-Aus

Struber wollte sich aber nicht lange Zeit lassen, um die nächste Aufgabe in Angriff zu nehmen. Nach einer Station in Barnsley von 2019 bis 2022 kehrte der Coach auf die Insel zurück – zum Zweitligisten Bristol City.

Strubers neuer Arbeitgeber gilt als einer der größten englischen Vereine, dem es seit Beginn der Premier-League-Ära 1992 noch nicht gelungen ist, ins Oberhaus aufzusteigen. Dadurch lässt sich ohne Zweifel sagen: Der Trainer, dem das gelingt, hat automatisch Legendenstatus bei den Fans.

Nach fünf Ligaspielen sieht es für Struber sehr gut aus! Noch ist Bristol City ungeschlagen, liegt mit elf Zählern (drei Siege und zwei Remis) auf dem dritten Platz.

Zum Vergleich: Zu dem Zeitpunkt musste Struber als FC-Trainer bereits zwei Niederlagen einstecken, da gelang ein mittelmäßiger Saisonstart mit sieben Punkten aus fünf Spielen. Von großer Euphorie da keine Spur!

Gelingt nach elf Jahren Zweitliga-Zugehörigkeit am Stück der große Wurf? Es wird eine Mammutaufgabe für Struber und sein Team, insgesamt 46 Ligaspiele stehen in der Championship an.

Darüber hinaus müssen die Klubs, die nach den 46 Spielen auf den Plätzen drei, vier, fünf und sechs liegen, noch einmal drei Playoff-Spiele bestreiten, um sich den letzten Platz in der Premier League zu erspielen.

Die Sehnsucht und der Optimismus sind in Bristol nach dem Top-Start unter Struber aber riesig. Da will der Ex-FC-Trainer in erster Linie lieber einmal auf die Bremse treten.

„Wir sollten nicht träumen“, wird Struber nach dem fünften ungeschlagenen Spiel in der Championship von der „Bristol Post“ zitiert. Angesprochen wurde der 48-Jährige da schon, ob der direkte Aufstieg – als Meister oder Zweitplatzierter – möglich erscheint. „Wir haben unsere Ziele und einen großen Zusammenhalt, etwas auf die Beine zu stellen.“

Struber ist es dabei noch einmal wichtig, die Komplexität der Championship zu betonen: „Wir sind bereit für mehr, allerdings wissen wir auch, wie schwer diese Liga ist.“

Mit Struber arbeitet derweil auch ein weiterer alter Bekannter aus Köln am großen Wurf in Bristol: Bernd Eibler (31) ist, wie bei den vorherigen Stationen des 48-Jährigen, auch in England wieder an Strubers Seite.