Am Samstagmittag musste der 1. FC Köln beim SSV Ulm antreten. Für viele im FC-Umfeld war ein Pflichtsieg eingeplant. Doch der FC hatte zahlreiche Ausfälle zu beklagen.
FC ohne 20-Tore-Sturm in UlmRondic-Ohrfeige und krasse Umstellung – Struber: „Faktor Zeit ist knapp“

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Zuletzt oft nur Ergänzungsspieler beim 1. FC Köln: Steffen Tigges und Luca Waldschmidt, hier am 15. Dezember 2024. In Ulm stehen sie in der Startelf.
Der SSV Ulm empfängt den großen 1. FC Köln – Tabellenvorletzter gegen den Fünften mit klaren Aufstiegs-Ambitionen. Für viele FC-Fans ist klar: Alles andere als ein Kölner Sieg wäre eine große Blamage. Doch ob der FC die Ulmer Spatzen tatsächlich dominieren kann, wird sich zeigen …
Kölns Kult-Fan Big Ron (Wirt von der FC-Kneipe „4711“ auf Mallorca) sagte vor dem Spiel am Samstag (8. März 2025, 13 Uhr, Sky und Liveticker auf EXPRESS.de): „Beim FC musst du gelassen sein, sonst drehst du durch. Wir haben noch alle Chancen auf den Aufstieg. Da ist alles noch drin. Ich hoffe jetzt auf einen Sieg. Nichts gegen Ulm, aber wenn wir dort nicht gewinnen, dann haben wir in der Bundesliga auch nichts verloren.“
Bitter für Köln: Auch Tim Lemperle nicht im Kader
Doch die Kölner haben arge personelle Probleme – ausgerechnet zehn Spieltage vor dem Saisonende fallen etliche Stars aus: Eric Martel ist erkältet, Linton Maina plagt eine Sprunggelenksverletzung, Tim Lemperle schaffte es nach seinem Muskelfaserriss auch nicht in den Kader und Damion Downs muss nach seinem Handbruch operiert werden.
Das Trio Lemperle, Downs und Maina schoss alleine 20 der insgesamt 37 Kölner Saisontore in der 2. Liga. In der Rückrunde ist der FC mit nur fünf Toren in sieben Spielen das offensiv schwächste Team. Wer soll nun treffen?
Auch Dominique Heintz, Leart Pacarada (vorerst auf der Bank) und Mark Uth (nicht im Kader) sind mit einem Infekt geschwächt. Verteidiger Julian Pauli fällt nach seiner Gehirnerschütterung weiter aus. In Ulm stehen auch die U21-Spieler Oliver Schmitt (24) und Emin Kujovic (20) im Kölner Kader.
FC-Trainer Gerhard Struber (48) musste also teilweise improvisieren und hat kräftig umgebaut: Das System stellte er wieder auf Viererkette um. Die FC-Startelf in Ulm sieht so aus: Schwäbe – Gazibegovic, Schmied, Hübers, Finkgräfe – Thielmann, Olesen, Huseinbasic, Kainz – Tigges, Waldschmidt.
Coach Struber sagte vor dem Anpfiff bei Sky über mögliche Zweifel nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg: „Das ist nicht unser Gedanke, wir glauben an unsere Stärke. Was wir zuletzt gezeigt haben, war natürlich nicht unser Anspruch, aber es ist ein Marathon mit Hürden. Wir bleiben zielstrebig und halten zusammen, in guten wie in schlechten Zeiten.“
Imad Rondic steht trotz zahlreicher Stürmer-Ausfälle nicht in der Startelf und muss sich hinter Steffen Tigges einsortieren – eine klare Ohrfeige. Jusuf Gazibegovic und Noel Schmied konnten auch noch nicht überzeugen. Wie zufrieden ist Struber mit den Neuzugängen?
Der Trainer räumt ein: „Man hat immer Wünsche, aber die Realität sagt, dass sie noch ihre Zeit benötigen, um hereinzuwachsen in die Abläufe und unser Spiel. Aber der Faktor Zeit ist knapp. Wir müssen sehen, dass es besser wird und wir ins Toreschießen kommen.“
Struber sprach dann auch darüber, wie er den Ausfall seines Top-Sturms kompensieren will: „Natürlich tun uns diese Ausfälle weh. Maina hat großen Einfluss auf unser Offensiv-Spiel. Wir werden es im Kollektiv lösen, wollen in Ulm den ersten Schritt setzen, um Glauben und Hoffnung sowie das Vertrauen in uns zu stärken.“
Die zahlreichen Infektionen führt er nicht unbedingt auf Karneval zurück: „Ich weiß nicht, wo es genau herkommt. Dass es und in dem Ausmaß erwischt, ist natürlich nicht förderlich, aber wir wollen nicht rumjammern. Es bekommen jetzt andere Jungs die Möglichkeit zu spielen. Die werden das gut machen.“