Joel Schmied kam im Winter für rund zwei Millionen Euro vom FC Sion ans Geißbockheim. In der Bundesliga hat der Schweizer sich bisher nahezu tadellos präsentiert.
Säule beim FCWackel-Transfer plötzlich „Mister Zuverlässig“
Wenn FC-Fans auf die Winter-Transferphase 2024/25 zu sprechen kommen, raufen sich viele noch heute die Haare. Sinnbildlich für das Fenster war der Fehlkauf von Imad Rondic (26). Der bosnische Angreifer entpuppte sich als Flop und ist inzwischen wieder (leihweise) nach Polen zurückgekehrt.
Auch Jusuf Gazibegovic (25) rennt den Erwartungen bislang meilenweit hinterher. Der Bosnier mit Champions-League-Erfahrung konnte noch kein kontinuierlich hohes Niveau nachweisen. Aktuell reicht es nicht mal für Kader-Nominierungen.
Joel Schmied kämpft sich in den Fokus beim FC
Doch ein Winter-Neuzugang, der bislang so ein bisschen unter dem Radar flog, mausert sich immer mehr zu einer unverzichtbaren Größe unter Trainer Lukas Kwasniok (44). Gemeint ist Joel Schmied (27). Der Schweizer, der mit einer Ausnahme immer in der Startelf stand, liefert Woche für Woche überzeugende Leistungen ab. Vor allem sein enormes Tempo sind ein echtes Faustpfand für die Kölner Hintermannschaft.
Leistete sich Schmied vergangene Saison noch den einen oder anderen Leichtsinnsfehler, inklusiver kurioser Handelfmeter, wirkt sein Spiel aktuell deutlich konzentrierter und seriöser. „Ich spüre das Vertrauen des Trainers. Wir müssen defensiv sehr variabel sein. Das bringt mich unglaublich weiter. Ich weiß, es ist nicht alles gut, was ich mache. Aber was ich mache, ist mit 100 Prozent Leidenschaft. Das will der Coach sehen“, sagt Schmied über seine steigende Formkurve.
Auch beim 1:0-Sieg bei der TSG Hoffenheim war der Verteidiger am 3. Oktober 2025 enorm wichtig für die defensive Stabilität des FC. Schmied schrubbte für einen Verteidiger bärenstarke elf Kilometer ab, gewann 71 Prozent seiner Zweikämpfe und hatte mit einer Monstergrätsche gegen Touré eine der wichtigsten Szenen des Spiels.
„Das ist das Schönste für einen Verteidiger, wenn man in letzter Sekunde noch entscheidend reingrätschen kann. Die harte Arbeit im Training zahlt sich genau in solchen Momenten aus“, sagte er über seine Rettungstat. Mit dem nächsten beherzten Auftritt lässt Schmied derzeit keine Zweifel an sich aufkommen. Einzig eine Gelbsperre könnte ihn bald für ein Spiel ausbremsen, Schmid hat in den ersten sechs Partien schon vier Karten gesammelt.
Und wenn Königstransfer Rav van den Berg nach seiner Schulter-OP in einigen Wochen zurückkehrt, könnten die Karten in der Abwehr neu gemischt werden. Doch selbst dann wird Schmied im Kampf um die Startplätze nach den bisherigen Eindrücken ein gewaltiges Wörtchen mitreden.