Eine Neuerung bei Spielen im deutschen Profi-Fußball sorgt unter Trainern für extrem verhaltene Freude, auch FC-Trainer Lukas Kwasniok hätte die Anpassung nicht gebraucht.
„Alles Kokolores“Neue Regel ärgert Bundesliga-Trainer
Lukas Kwasniok (44) steht vor seiner Trainer-Premiere in der Bundesliga! Am Sonntag (24. August 2025) steht der neue Coach des 1. FC Köln erstmals in Liga eins an der Seitenlinie. Auf einen Aspekt freut er sich dabei aber mal so gar nicht.
Beim sogenannten „Handshake-Dialog“ soll es ab sofort 70 Minuten vor dem Anpfiff einen kurzen Austausch der Schiedsrichter mit Kapitänen und Trainern in der Kabine geben. Für allzu viel Begeisterung sorgt dieses kleine Ablauf-Novum nicht gerade.
Auch Heidenheim-Trainer Schmidt nicht begeistert
Schon in den unteren Ligen, in denen die Saison früher gestartet war, hatten sich mehrere Trainer und Kapitäne über die Neuerung beklagt. Das Argument: Sie fällt zeitlich genau in die eng abgestimmten Abläufe, die sich bei den jeweiligen Delegationen eingespielt haben.
Die Ansetzung des Gesprächs falle „ungefähr in meine Besprechung bei Heimspielen“ und bereite ihm daher „Sorgen“, sagte Trainer Frank Schmidt (51) vom 1. FC Heidenheim.
„Irgendjemand muss was ändern“, fügte Schmidt an: „Am Ende des Tages wahrscheinlich ich, was die Besprechung vor dem Spiel betrifft.“ Bei ihm war rauszuhören, dass er darauf gut und gerne hätte verzichten können.
So bewertete es auch FC-Trainer Kwasniok, als EXPRESS.de am Freitag bei der Pressekonferenz mit Blick auf die zunehmenden Unmutsbekundungen von Kollegen nach seiner Meinung fragte. „Alles Kokolores“, sagte er zunächst nur.
Etwas ausführlicher erklärte er dann nach dem ersten Eindruck beim Pokalspiel in Regensburg: „Da hat keiner Lust drauf. Wir haben es jetzt einmal erlebt. Die Gegenseite weiß nicht, was sie erzählen soll. Der Schiri weiß nicht, was er erzählen soll, weist auf die 8-Sekunden-Regel hin. Außer, dass die Vorbereitung unterbrochen wird, passiert halt nicht viel.“
Kwasniok warb sogar dafür, die Neuerung ganz schnell wieder verschwinden zu lassen: „Das ist wieder eine nette Idee, aber ich habe auch ganz viele Ideen, die sich im Nachhinein als falsch herausstellen. Es wäre schon ganz cool, wenn man das direkt wieder einkassieren würde.“
Schiri-Chef Knut Kircher (56) hatte zuletzt berichtet, dass es darum gehe, „gewisse Erwartungshaltungen und offene Fragen zu klären“. Sollte der geplante Austausch sich zum Störfaktor entwickeln, könnten die Schiri-Bosse des DFB und die Verantwortlichen der DFL aber womöglich noch einmal über den Kwasniok-Appell nachdenken.
Der echauffiert sich über eine weitere Änderung. „Auch das ist wieder so eine Idee. Ich habe davon keine Kenntnis gehabt. Ich setze mich in Regensburg auf eine Eisbox und werde darauf hingewiesen, dass das Sitzen nur noch hinten auf der Bank erlaubt ist“, berichtete Kwasniok. „Ja mei. Wenn das die Probleme sind, die wir am Rande eines Spiels haben, dann herzlichen Glückwunsch.“