Zehn neue Spieler hat der 1. FC Köln in diesem Sommer verpflichtet. Für Mario Basler offenbar nicht annähernd genug.
„Da sind Spieler dabei ...“Basler null überzeugt von FC-Umbruch
Neuanfang in der Bundesliga: Der 1. FC Köln hat seinen Kader komplett umgekrempelt. Wie groß der Umbruch ist, wurde auch im DFB-Pokal deutlich, als gleich sechs Neuzugänge in der Startelf standen und insgesamt neun Profis ihr FC-Debüt gaben.
Zehn Neuverpflichtungen hat der FC in diesem Sommer getätigt, dazu ist nach seiner Leihe auch Top-Talent Said El Mala (18) neu dabei. Man kann Sportdirektor Thomas Kessler (39) also nicht vorwerfen, im Sommer untätig gewesen zu sein. Mario Basler (56) ist dennoch skeptisch, dass es reicht.
Basler traut FC-Stürmer Ache die Bundesliga zu
„Ich glaube, dass die Kölner im Kader Nachholbedarf haben“, sagte Basler in seinem Podcast „Basler ballert“. „Sie müssen, sie sollten auf dem Transfermarkt noch was machen. Mit dieser Mannschaft könnte es sehr, sehr schwierig werden.“
Vor allem für Innenverteidiger Rav van den Berg (21) hat der FC tief in die Tasche gegriffen, acht Millionen für den niederländischen U21-Nationalspieler hingelegt. Damit konnte der FC zumindest bei Basler aber keinen Eindruck schinden – den jungen Abwehrspieler hatte er schlicht nicht auf dem Schirm.
Das gilt auch für einige andere im Kölner Kader. „Ich gucke gerade mal so ein bisschen durch, also da sind Spieler dabei ...“ Seinen Satz führte Basler zwar nicht zu Ende, aber es wurde deutlich, dass ihm einige Spieler im FC-Kader überhaupt nichts sagen.
Immerhin Stürmer Ragnar Ache (27) ist dem früheren Lauterer dann allerdings schon ein Begriff. „Es ist nochmal ein Unterschied von der zweiten Liga zur ersten Liga, aber ich glaube, dass man mit ihm schon einen guten Stürmer geholt hat“, gab sich Basler vorsichtig optimistisch, was die Kölner Offensive angeht. „Ob es letztendlich für die erste Liga reicht, das wird sich dann herausstellen. Ich bin immer sehr, sehr vorsichtig, aber er hat sicherlich das Zeug dazu.“
Auch die Verpflichtung von Lukas Kwasniok („ein sehr, sehr guter Trainer“) begrüßte Basler. Dennoch prophezeit er dem FC eine ganz, ganz schwere Saison. „Die Kölner werden vom ersten Spieltag an gegen den Abstieg spielen. Da ist gleich das Auftaktspiel in Mainz, was sicherlich nicht einfach wird“, so Basler, der aber auch zugibt, dass der Aufsteiger für ihn eine kleine Wundertüte ist: „Da müssen wir uns alle überraschen lassen“, so Basler. „Auch die Kölner können ja in den nächsten 14 Tagen noch was auf dem Transfermarkt machen, aber für Köln wird es eng.“
In der Tat sind die Planungen des FC trotz eines äußerst ereignisreichen Transfersommers noch nicht ganz abgeschlossen. Zumindest ein Schienenspieler soll noch her, Kwasniok (44) wünscht sich Raphael Obermair (29) vom SC Paderborn. Zuletzt schaukelte sich in dieser Frage der Zoff zwischen Kwasniok und seinem Ex-Klub zunehmend hoch. Ende offen.
Es gibt aber auch gute Nachrichten für FC-Fans, denn neben Köln sieht Basler auch Mit-Aufsteiger Hamburger SV sowie den 1. FC Heidenheim, St. Pauli und Union Berlin als mögliche Abstiegskandidaten – wobei er dem HSV am ehesten zutraut, drei Mannschaften hinter sich zu lassen.
Union-Trainer Steffen Baumgart (53) könne sich dagegen in den nächsten Wochen und Monaten überlegen, ob er neben Union, Hamburg und Köln noch einen weiteren Traumverein habe, stichelte Basler, der die Abstiegswahrscheinlichkeit der Eisernen auf „über 50 Prozent“ beziffert. „Da müssen wir uns, glaube ich, Sorgen machen“, so der frühere Bundesliga-Profi.