Ohne sein Eigengewächs und Top-Talent Nelson Weiper ist der FSV Mainz 05 in die 2. Runde des DFB-Pokals eingezogen. Sein Fehlen hat weder sportliche noch Verletzungsgründe.
Knatsch bei FC-GegnerJuwel darf nicht spielen: „Quatsch“
Mit Mühe ist der FSV Mainz 05 in die 2. Runde des DFB-Pokals eingezogen. Das Auswärtsspiel bei Zweitliga-Aufsteiger Dynamo Dresden wurde die erwartbar schwere Aufgabe.
Letztendlich reichte den Mainzern, auf die in den kommenden Tagen ein knallhartes Programm wartet, ein direkt verwandelter Freistoß von Nationalspieler Nadiem Amiri (22.) zum Weiterkommen.
Wegen Vertragszoff: Klub verbannt Talent aus dem Kader
Mainz-Juwel Nelson Weiper (20) war dabei zum Zuschauen verdammt. Nicht wegen einer Verletzung oder Sperre, auch nicht aus sportlichen Gründen. Vielmehr handelte es sich um „eine Vereinsentscheidung, dass er nicht spielt heute“, erklärte Mainz-Trainer Bo Henriksen (50) vor dem Spiel bei Sky.
Die Gründe für diese Entscheidung des Klubs, der am Sonntag (24. August 2025) gegen den 1. FC Köln in die neue Bundesliga-Saison startet: Weiper steckt mitten in Vertragsverhandlungen mit dem FSV, bislang konnten sich der Bundesligist und das Eigengewächs nicht auf eine Verlängerung einigen. Aktuell ist der U21-Nationalspieler noch bis zum kommenden Sommer an die Rheinhessen gebunden.
„Momentan sind wir in einer Diskussion mit Nelson. Und die ist nicht zuträglich, dass er heute eine gute Leistung bringen kann“, erklärte Mainz-Sportvorstand Christian Heidel (62). „Der Junge soll den Kopf freibekommen, dann trifft er eine Entscheidung. Und deswegen ist die Entscheidung bei uns heute gefallen, dass er nicht dabei ist.“ Sein Trainer trägt diese Linie öffentlich mit. Henriksen sagte: „Der Fokus muss bei der Mannschaft sein.“
Weipers Berater allerdings kann das Vorgehen der Mainzer nicht nachvollziehen, sieht seinen Klienten zu Unrecht aufs Abstellgleis gestellt. „Nelson Weiper ist topfit, hat noch ein Jahr Vertrag und brennt darauf, für seinen Verein Mainz 05 zu spielen. Dass er mit dem Kopf nicht bei der Sache sein soll, ist Quatsch“, sagte Alexander Schütt gegenüber dem „Kicker“.
Sollten Mainz und Weiper in ihren Gesprächen nicht vorankommen, gilt ein Abgang noch in diesem Sommer als wahrscheinlich. Angeblich zeigen RB Leipzig, der FC Arsenal und Tottenham Hotspur Interesse an dem Stürmer, der bei der U21-EM vier Treffer erzielte.
Weiper soll es neben finanziellen Fragen, die in Vertragsverhandlungen naturgemäß immer eine Rolle spielen, in erster Linie darum gehen, Klarheit in Sachen sportlicher Perspektive in Mainz zu bekommen. In der vergangenen Saison kam er in Mainz zu 23 Einsätzen (drei Tore, zwei Vorlagen), sieben davon in der Startelf. Nun brennt der jüngste Bundesliga-Torschütze in der Geschichte der Mainzer auf seinen endgültigen Durchbruch.