Beim Pokalsieg über Jahn Regensburg hat sich der 1. FC Köln über weite Strecken schwergetan. Ein alt bekanntes Problem wurde dabei erneut offensichtlich. Zwei Profis legen die Finger in die Wunde.
Altes FC-ProblemMartel und Zieler legen Finger in die Wunde

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Robin Ziegele (SSV Jahn Regensburg) am 17. August 2025 gegen Kölns Eric Martel (r.).
Das Beste war das Ergebnis! Der 1. FC Köln hat beim Sieg in der Nachspielzeit in Regensburg gerade nochmal so den Kopf aus der Schlinge gezogen und einen Fehlstart abgewendet. Im Pokal ist man schonmal eine Runde weiter.
Doch vor dem Start in die Bundesliga-Saison am Sonntag (24. August 2025, 15.30 Uhr bei Mainz 05, DAZN und Liveticker auf EXPRESS.de) wurde ein altbekanntes FC-Problem offensichtlich: Torchancen und Stürmertore.
1. FC Köln muss Probleme im Offensivspiel lösen
Pokal-Torwart Ron-Robert Zieler (36) hat von hinten heraus erkannt, dass noch reichlich Luft nach oben ist: „Natürlich haben wir noch Verbesserungsmöglichkeiten, keine Frage. Wir haben uns da teilweise auch schwergetan, Lösungen zu finden. Wir hätten uns sicherlich noch hier und da mehr bewegen können, mehr freilaufen können. Aber das sind auch Dinge, die kommen noch.“
Die späten Treffer erzielten zwei Mittelfeldspieler: Eric Martel (23) und Isak Johannesson (22). Martel meinte nach dem glücklichen Pokalsieg: „Wir hatten viel Kontrolle im Spiel, haben es aber im letzten Drittel nicht geschafft, uns Torchancen zu erarbeiten, weil wir da einfach zu unsauber waren und der letzte Pass nicht angekommen ist.“ Martel weiß: „Wir haben uns da echt wenig Torchancen herausgearbeitet. Daran müssen wir arbeiten.“
Köln muss die Chancen-Problematik schnell lösen – auf Last-Minute-Wunder kann man nicht dauerhaft setzen. Das Problem: Es hakt seit Jahren im Kölner Offensivspiel!
In der Saison 2021/22 erzielte der FC 52 Tore, 20 davon gingen auf das Konto von Anthony Modeste. Köln beendete die Saison als Siebter der Bundesliga. Danach war Schluss mit der Sturmstärke in Köln und es ging bergab. 2022/23 wurden nur noch 49 Treffer erzielt, Top-Torschütze war Sechser Ellyes Skhiri mit sieben Toren. Der FC landete auf Platz 11.
2023/24 gelangen mickrige 28 Treffer. Top-Torjäger in der Abstiegssaison (am Ende Platz 17) war Davie Selke mit sechs Treffern. In der 2. Liga 2024/25 war die Ausbeute trotz Meisterschaft mager: 53 Treffer. Zum Vergleich: Der Hamburger SV erzielte als Zweiter 78 Tore. Beste Torjäger waren beim FC Tim Lemperle und Damion Donws mit jeweils zehn Toren.
In der Bundesliga muss der FC offensiv auf jeden Fall besser werden, sonst wird es eng. Trainer Lukas Kwasniok (44) war nach dem Pokalspiel etwas nachdenklich: „Wir waren in der Umsetzung einfach nicht so, wie ich mir das vorstelle. Ich kann aber auch gar nicht genau sagen, woran das gelegen hat.“
Der Coach weiß nur, dass mehr kommen muss: „Das Beste war der Schluss, davor war sehr viel Leerlauf. Ich bin schon überrascht, dass wir es nicht geschafft haben, Regensburg weh zu tun. Wir haben große Probleme gehabt, sie ins letzte Drittel zu drücken und Torchancen zu kreieren.“
Vor Mainz hat der Coach klare Erwartungen an sein Team: „Wir müssen schauen, dass wir eine bessere Leistung auf den Platz bringen.“ Zieler weiß nach dem Zittersieg beim Drittligisten auch: „Bundesliga wird ein ganz anderer Schnack!“