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Lukas' WM-TagebuchPodolski gewinnt Prozess gegen 1Live

Lukas Podolski im Trikot des 1. FC Köln.

Darf sich freuen, obwohl er für den FC noch keinen Bundesliga-Sieg einfuhr: Lukas Podolski.

von Marcel Schwamborn (msw)

Köln – Poldis erster Sieg! Der Superstar des 1. FC Köln hat erfolgreich gegen den Radiosender 1Live eine Unterlassungsklage gewonnen.

Letzten Freitag verfügte das Landgericht Köln, dass der öffentlich-rechtliche Sender die am 5. Juli veröffentlichte Folge von Lukas' WM-Tagebuch aus dem Programm nehmen muss. Sollte sich der WDR nicht daran halten, droht eine Ordnungsstrafe von 250.000 €.

Podolskis Anwalt, der renommierte Berliner Medienjurist Dr. Christian Schertz, erklärte: „In dieser Folge wird Herr Podolski bösartig diffamiert. Das konnten wir nicht hinnehmen. Ich wundere mich, dass ein öffentlich-rechtlicher Sender Nationalspieler derart beleidigt. Ich werde dem Spieler jetzt auch raten, Schmerzensgeld zu fordern, das er einem guten Zweck zur Verfügung stellen würde.“

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Imitator Jan Böhmermann griff den Nationalspieler in der Folge sexistisch an. Poldi solle, obwohl er Stürmer sei, bei Bundestrainer Joachim Löw auch mal hinten aushelfen.

Für Schertz und den Spieler hörte da der Spaß auf. Von Satire könne in diesem Fall keine Rede sein. Das Kölner Landgericht sah es genauso und habe die einstweilige Verfügung „sofort erlassen“ (Schertz).

Es ist der erfolgreiche Abschluss eines jahrelangen Streits zwischen Podolski und 1Live.

Der Nationalspieler zog bereits während der WM 2006 gegen den Sender vor Gericht. Sein Antrag auf Einstellung des Tagebuchs wurde allerdings abgeschmettert.

Der WDR berief sich auf die Meinungs- und Kunstfreiheit und bekam Recht. Poldi sei eben nur eine Kunstfigur, die selbst bei seinen eigenen Fans große Sympathie habe.

Jetzt allerdings hat 1Live den Bogen überspannt. Die Kölner Richter untersagten dem WDR eine nochmalige Veröffentlichung. Der Sender hat mittlerweile reagiert und die Folge bereits aus dem Internet genommen.

Auch Bundestrainer Löw und sein Assistent Hansi Flick hatten während der WM in Südafrika eine Klage gegen den WDR wegen Diffamierung und Beleidigung geprüft. Diese wurde nach reiflicher Überlegung allerdings fallen gelassen.