„Egal, was auf dem Trikot steht“Kwasniok schafft Stammplätze beim FC ab

Der 1. FC Köln verstärkt sich weiter mit Hochdruck für die Bundesliga. Lukas Kwasniok hat auf nahezu allen Positionen die Qual der Wahl. Er kündigt daher eine Rotation ab und schafft die Stammplätze kurzerhand ab. 

von Jürgen Kemper  (kem)

„Kessler kocht …“

Mit diesem Spruch feiern Fans in den sozialen Netzwerken, dass Thomas Kessler (39) in Sachen Transferaktivitäten auf großer Flamme kocht. Am Dienstag (12. August 2025) ist dem Sportdirektor des 1. FC Köln der nächste Coup gelungen.

Der FC zieht mit Rav van den Berg (21) ein europaweit begehrtes Abwehrtalent an Land. Der U21-Nationalspieler hatte das Interesse großer Klubs wie Chelsea, Feyenoord Rotterdam, Besiktas oder Crystal Palace auf sich gezogen, entschied sich aber aufgrund der besten Perspektive für einen Wechsel ans Geißbockheim. Am Mittwoch wird der Deal offiziell gemacht, van den Berg erhält einen Vertrag bis 2030.

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Marvin Schwäbe und viele Fragezeichen beim FC

Eine Option mehr für Lukas Kwasniok (44), der nach den Verpflichtungen von van den Berg und zuvor Cenk Özkacar (24) nun die Qual der Wahl in der Dreierkette hat. Ohnehin hat sich die Konkurrenzsituation beim FC im Vergleich zur Vorsaison „dramatisch“ verschärft.

Kaum ein Spieler – außer Marvin Schwäbe (30) – kann sich seiner Position sicher sein. Zumal FC-Coach Kwasniok die Stammplätze abschafft. Bei ihm heißt es nur: Startelf statt Stammelf!  

„Jedes Spiel bringt andere Herausforderungen mit sich und es sind immer andere Spielertypen gefragt. Es wird keine Stammelf geben, sondern immer wieder eine Startelf, die sich einfach nur verändert, je nach Bedarf und der persönlichen Verfassung der einzelnen Spieler“, sagt Kwasniok.

Was er meint: Gegen Jahn Regensburg sind andere Qualitäten und Spielertypen gefragt als gegen Atalanta Bergamo. Beim Außenseiter aus der 3. Liga muss er der FC das Spiel machen und sich drauf einstellen, dass der Gegner tief hinten drinsteht.

Dafür braucht es kreative Lösungen, denn viel Platz wird es nicht geben. „Gegen Regensburg bin ich mir sehr sicher, dass die Mannschaft anders aussehen wird“, sagt Kwasniok.

Der FC-Trainer will sein Team immer an den jeweiligen Gegner anpassen. Während viele andere Trainerkollegen das über eine veränderte Taktik, aber oft mit dem gleichen Personal lösen, stellt Kwasniok auch mal „fünf Wechsel“ innerhalb einer Woche in Aussicht.

Dabei will er auch keine Rücksicht auf Namen, Verdienste für den Verein oder Erfolge in der Vergangenheit nehmen. Einzig und allein das Hier und Jetzt zählt für den Coach. „Ich will da niemandem zu nahe treten: Ich bin happy, dass die Jungs alle da sind. Die Vergangenheit ist bei mir relativ egal. Was die Jungs geleistet haben – ich will das nicht schmälern. Aber davon kannst du dir nichts kaufen“, sagt Kwasniok.

Der FC-Trainer fährt fort: „Und was hinten auf dem Trikot steht, ist mir auch egal. Der Mensch an sich ist mir wichtig und darüber hinaus seine Einstellung in jedem Training und in jedem Spiel. Die Jungs geben mir aktuell alle das Gefühl, diesen Weg mitzugehen. Deshalb werden wir auch schauen, dass wir den gesamten Kader nutzen.“