Beim Mitgliederstammtisch sprach Kölns Vizepräsident Eckhard Sauren offen über die Verpflichtung von Trainer Lukas Kwasniok, der nach einem Vorfall auf Mallorca durchleuchtet wurde.
Kwasnioks Mallorca-VorfallFC-Vize beantwortet kritische Fan-Fragen: „Hat er offen als Fehler bezeichnet“
Beim Mitgliederstammtisch des 1. FC Köln am Dienstag (17. Juni 2025) im Rhein-Energie-Stadion wurde auch über den neuen Köln-Trainer Lukas Kwasniok gesprochen.
Aus dem Publikum mit 350 Mitgliedern kam eine kritische Frage: „Wir haben jetzt einen Trainer, da gab es auch durchaus kritische Rückmeldungen zur persönlichen Eignung. Wie wurde das im Prozess bewertet? Wie hat man diese persönliche Eignung überprüft?“
1. FC Köln: Lukas Kwasniok sprach offen über alle Themen
Hintergrund: Im Mai 2022 war Kwasniok während einer Mallorca-Reise in Gewahrsam genommen und wenige Stunden später ohne Auflagen wieder freigelassen worden. Zu den Hintergründen hatte weder die Polizei noch der damalige Verein, der SC Paderborn, je genauere Angaben gemacht. Die Ermittlungen wurden später eingestellt. Es gab keine Anklage oder Geldstrafe.
Kölns Vizepräsident Eckhard Sauren (53) sprach am Dienstag über die Gespräche mit dem neuen FC-Coach: „Natürlich haben wir uns mit allen Themen des Trainers beschäftigt und da auch sehr offen diskutiert. Ich erinnere mich da noch sehr gut, als Thomas Kessler mich nach seinem ersten sehr langen Gespräch mit dem Trainer, auch gemeinsam mit Lukas Berg, angerufen hat. Da haben wir über das Sportliche gesprochen und über alle sonstigen Themen.“
Kessler hat demnach dem neuen Coach intensiv auf den Zahn gefühlt. Sauren erläuterte: „Thomas hat geschildert, dass man da wirklich sehr offen drüber gesprochen hat. Die Antworten fielen so aus, dass die sportliche Leitung, wie schon damals in der Ersteinschätzung, gesagt hat, dass das für uns Themen sind, die man managen kann, die er sehr offen und gut beantwortet hat.“
Der Vorstand und weitere Gremien haben dann intensiv die Köpfe zusammengesteckt. Sauren sagte: „Im weiteren Verlauf haben wir das natürlich noch weiter verfolgt und im Vorstandskreis diskutiert, gemeinsam mit der sportlichen Leitung. Und wir haben es im Gemeinsamen Ausschuss diskutiert. Ein Trainertransfer ist am Ende immer zustimmungspflichtig.“
Größtenteils ging es in den Gesprächen natürlich um die sportlichen Fähigkeiten von Kwasniok, aber die anderen Themen wurden auch immer diskutiert, auf einem „hohen und offenen Level. Der Trainer hat sich dann selber auch ausführlich dem Gemeinsamen Ausschuss vorgestellt und alle Fragen beantwortet. So kam es dann zu der Entscheidung“, erklärte Sauren.
Ein Mitglied hakte aber nochmal nach: Warum hat der FC diese ganze Problematik nicht schon bei der Vorstellung von Kwasniok öffentlich eingeordnet? „Dass man Ihre Gedanken nachvollziehen kann, denn klar ist: Es haben sich viele Mitglieder bei Ihnen gemeldet und Sorge getragen“, untermauerte ein Fan.
Sauren meinte: „Juristisch betrachtet ist es kein Thema mehr. Natürlich kann man moralisch darüber diskutieren. Wir haben das offen mit Lukas Kwasniok besprochen. Da muss man am Ende zu einer Entscheidung kommen, wenn man das Gesamtpaket Lukas Kwasniok bewertet – mit all seinen Fähigkeiten, die er hat, und auch mit seinen Fehlern, die er offen eingestanden hat und auch als Fehler bezeichnet hat. Wir haben uns dann mit Überzeugung für ihn entschieden.“ Vom Publikum gab es Applaus nach Saurens Erklärung.