Jeff Chabot wird beim FC zum Pokal-Held von Osnabrück

Matchwinner mit Sahne-StatistikenChabot überragt bei FC-Fight –Siegtorschütze im Karten-Glück

Jeff Chabot und Leart Pacarada beim Tor-Jubel gegen Osnabrück. — Copyright: dpa
Jeff Chabot jubelt mit FC-Teamkollege Leart Pacarada über seinen Treffer beim Pokalsieg in Osnabrück (14. August 2023).

Jeff Chabot avancierte beim Pokal-Erfolg des 1. FC Köln beim VfL Osnabrück zum Mann des Abends. Der Verteidiger erzielte nicht nur sein erstes FC-Tor, sondern überzeugte mit starken Statistiken.

16.08.2023, 12:04

von Jürgen Kemper (kem)

Diese Auszeichnung hat er sich wahrlich verdient.

Jeff Chabot (25) ist nach dem erfolgreichen Pokal-Krimi beim VfL Osnabrück (14. August 2023) als „Man of the Match“ ausgezeichnet worden. Der Verteidiger des 1. FC Köln (EXPRESS.de-Note 1,5) war der mit Abstand beste Mann auf dem Platz.

Das belegten hinterher auch die Statistiken. Der Abwehr-Schrank hatte die meisten Balkontakte (108), war in der Luft unbezwingbar (100 Prozent gewonnene Kopfballduelle), am Boden stark (73 Prozent) und hatte eine annähernd perfekte Passquote (91 Prozent).

Jeff Chabot erzielt sein erstes Tor für den 1. FC Köln

Vorne krönte er seine starke Leistung dann noch mit dem entscheidenden Treffer zum 3:1-Endstand. Der Gewaltschuss in der Verlängerung war zugleich sein erstes FC-Tor im 28. Einsatz. „Das war aus der Standardsituation heraus und dann ging es weiter. Ich bin einfach mal vorne geblieben und dann stand ich da und habe mein Bestes versucht“, sagte Chabot hinterher.

Der gebürtige Hanauer, der im Sommer fest von Sampdoria Genua verpflichtet wurde, übernimmt immer mehr Verantwortung und mausert sich zum echten „Abwehr-Jeff“.

Ein kleiner Makel blieb: Der Kölner hatte Glück, dass er zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Feld stand. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hätte er auch vom Platz fliegen können. Nach einem Zweikampf mit Osnabrücks Wriedt (29) drückte der FC-Verteidiger seinen Gegenspieler im Anschluss zu Boden, als dieser versuchte aufzustehen.

1. FC Köln in der Einzelkritik

Pokal-Spiel gegen den VfL Osnabrück am 14. August 2023: Die Noten der FC-Profis

FC-Keeper Marvin Schwäbe im Portrait. — Copyright: Herbert Bucco
**Marvin Schwäbe:** Stark, wie er Makridis' Freistoß aus dem Winkel fischte. Hielt auch den Elfmeter, war dann allerdings beim Nachschuss chancenlos. **Note: 2,5**

Verteidiger Benno Schmitz im Portait. — Copyright: Herbert Bucco
**Benno Schmitz:** Wenn er trifft, dann nur per Traumtor. Erzielte erst sein zweites Tor für den FC, das erste war ein ähnlicher Knaller gegen Leverkusen. Defensiv bekam er die Seite nicht immer dicht. **Note: 3**

Timo Hübers im Portrait. — Copyright: Herbert Bucco
**Timo Hübers:** Hatte wie bei seinem Foul zur Gelben Karte den einen oder anderen Wackler drin, bügelte immerhin einiges selber wieder aus. **Note: 3**

Luca Kilian im Portrait. — Copyright: Herbert Bucco
**ab 101. Luca Kilian:** Half tatkräftig mit, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. **Note: -**

Jeff Chabot im Portrait. — Copyright: Herbert Bucco
**Jeff Chabot:** Auf dem Weg zum Abwehr-Chef. Knüpfte nahtlos an die starken Leistungen der vergangenen Saison an. An ihm gab es an diesem Abend in den direkten Duellen fast kein Vorbeikommen, nur vor dem Elfmeter ließ er sich tunneln. Später sorgte er dafür vorne für die Entscheidung. **Note: 1,5**

Leart Paqarada im Portrait. — Copyright: Herbert Bucco
**Leart Pacarada:** Gab sein Pflichtspiel-Debüt für den FC. Deutete vor allem offensiv an, dass er ein Gewinn für die Mannschaft sein kann. Bereitete nicht umsonst den Treffer zum 2:1 vor. **Note: 2,5**

Eric Martel im Portrait. — Copyright: Herbert Bucco
**Eric Martel:** Hatte bis zum Schmitz-Hammer die beste Chance der ersten Halbzeit, als er den Ball volley an den Außenpfosten knallte. Hatte defensiv alle Hände voll zu tun, machte er unter dem Strich aber ordentlich. **Note: 3**

Denis Huseinbasic im Portrait. — Copyright: Herbert Bucco
**Denis Huseinbasic:** Ersetzte den verletzten Ljubicic. Blieb bis zu seiner Auswechslung ohne jegliches Durchsetzungsvermögen, legte aber immerhin den Treffer von Schmitz auf. **Note: 4,5**

Ramus Carstensen hält den Ball in den Händen. — Copyright: IMAGO/Chai v.d. Laage
**ab 66. Rasmus Carstensen:** Durfte nach starkem Start direkt mal ran. Sorgte zumindest für mehr Gefahr als sein Vorgänger, probierte es immer wieder mit flachen Hereingaben. **Note: 3,5**

Mathias Olesen im Portrait. — Copyright: Herbert Bucco
**Mathias Olesen:** Wurde in der Vorbereitung überschwänglich gelobt. Dem wurde er in Osnabrück nicht gerecht. War fast nur darauf bedacht, keine Fehler zu machen, spielte meist quer oder nach hinten. Legte Chabot zum Schluss das 3:1 auf. **Note: 4,5**

Florian Kainz im Portrait. — Copyright: Herbert Bucco
**Florian Kainz:** Mit Luft nach oben bei seinem Pflichtspiel-Debüt als FC-Kapitän. Hatte ungewöhnlich viele Stockfehler im ersten Durchgang drin. Wirkte im zweiten Durchgang deutlich konzentrierter. **Note: 3,5**

Portrait von Jacob Christensen. — Copyright: Herbert Bucco
**ab 66. Jacob Christensen:** Muss sich noch an das deutlich schnellere Spiel in Deutschland gewöhnen. Zeigte aber einige vielversprechende Ansätze. **Note: 3,5**

Luca Waldschmidt im Portrait. — Copyright: Herbert Bucco
**Luca Waldschmidt:** Konnte nicht an die Treffsicherheit der Vorbereitung anknüpfen. Schlug zwar die Flanke vor dem 1:0, war aber auch oft zu ungestüm – wie bei seinem Foul zum Elfmeter. **Note: 4**

Mark Uth im Portrait — Copyright: Herbert Bucco
**ab 87. Mark Uth:** Feierte nach langer Odyssee endlich sein Pflichtspiel-Comeback. Man sah aber, dass er noch nicht wieder bei 100 Prozent ist. Musste zehn Minuten vor Schluss angeschlagen runter. **Note: 4**

Davie Selke im Portrait. — Copyright: Herbert Bucco
**Davie Selke:** Hatte gleich zweimal die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber jeweils an Osnabrücks Schlussmann Philipp Kühn. Musste nach ordentlichem Kampf frühzeitig runter. **Note: 3**

Sargis Adamyan im Portrait — Copyright: Herbert Bucco
**ab 57. Sargis Adamyan:** Spielte nur nicht von Anfang an, weil er am Donnerstag frisch gebackener Papa geworden war. Machte sich mit dem Siegtreffer das schönste Geschenk zur Geburt gleich selbst. **Note: 3**

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Schiedsrichter Florian Badstübner (32) ließ aber Gnade walten und zeigte Chabot dafür lediglich die Gelbe Karte. „Es ist kein leichtes Stadion, um hier zu spielen. Es war gute Stimmung, sehr hitzig und es gab viele Duelle. Wir haben uns vielleicht ein bisschen provozieren lassen und dadurch waren wir nicht mehr klar in den offensiven Aktionen“, zeigte sich Chabot einsichtig.

Am Ende zählt im Pokal aber immer nur das Ergebnis. Also Mund abputzen und weiterziehen. Chabot: „Klar hätten wir uns gewünscht, dass das in 90 Minuten funktioniert. Am Ende waren es 120 Minuten, aber wir sind eine Runde weiter. In der ersten Halbzeit waren wir gut dabei. Nach der Pause ist Osnabrück gut herausgekommen. Wir haben den Kampf angenommen und wurden mit dem Sieg belohnt.“

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