Doppelte FC-Party am Sonntag?Titel-Finale für U19: Ruthenbeck will FC-Aufstieg als Meister erleben

U19-Trainer Stefan Ruthenbeck bei einem Medientermin am Geißbockheim.

U19-Trainer Stefan Ruthenbeck am 14. Mai 2025 bei einem Medientermin am Geißbockheim.

Der 1. FC Köln kämpft mit der U19 um die Deutsche Meisterschaft! Am Sonntag steigt in der BayArena gegen Bayer Leverkusen das Endspiel um den Titel bei den A-Junioren.

von Uwe Bödeker  (ubo)Béla Csányi  (bc)

Super-Sonntag für den 1. FC Köln! Am 18. Mai 2025 erwartet FC-Fans ein ganz langer Tag, der schon um 11 Uhr beginnt und im besten Fall in eine endlose Partynacht mündet. Los geht es zunächst mit der Zukunft der Geißböcke: Am späten Vormittag spielt die U19 bei Bayer Leverkusen um die Deutsche Meisterschaft.

In der BayArena wird das Finale der A-Junioren im ganz großen Rahmen ausgetragen. U19-Coach Stefan Ruthenbeck (53), der noch um den angeschlagenen U17-Weltmeister Fayssal Harchaoui (19) bangt, blickte am Mittwoch (14. Mai 2025) auf diverse Themen rund um das große Endspiel.

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... die Aussagekraft für gute Jugendarbeit beim FC: „Das ist immer ein Zeichen dafür, dass wir in den letzten Jahren gute Arbeit gemacht haben. Man darf ja nicht vergessen, das ist ja immer eine Summe: Viele Jugendtrainer hatten ihren Anteil, Spieler entwickelt zu haben. Und irgendwann, in der U19, darf ich dann dieses Jahr so ein bisschen abschöpfen. Das ist ein Indiz dafür, dass wir gute Arbeit gemacht haben.“

… die wichtigsten Charakterzüge des Teams: „Mentalität definitiv. Wir mussten gegen viele Widerstände angehen. Das begann schon in der Vorrunde, da hatten wir schwere Phasen mit Verletzungsthematiken und Ausfällen. Das ging dann weiter auch in der Hauptrunde, da trafen wir auf Top-Mannschaften aus Deutschland und ich kann mich an das Spiel bei Bayern München erinnern, da haben wir in doppelter Unterzahl 2:0 gewonnen und das hat dann auch nochmal so einen Kick gegeben.“

... der Weg durch die K.o.-Runde: „Wir haben einen guten Zusammenhalt und die Jungs wollen was erreichen. Das war dann irgendwann mal mit Beginn im Achtelfinale und auch mit der Klarheit, dass das der VfB Stuttgart ist, womöglich mit den besten Spielern in Deutschland bestückt. Als wir da gewonnen haben, haben wir alle gewusst: Vielleicht geht was.“

… das Finale gegen Leverkusen: „Wir haben jetzt schon ein paar Mal gegen Leverkusen gespielt. Zu sagen, wir sind da Favorit oder es ist ein 50:50-Spiel, finde ich nicht in Ordnung. Leverkusen ist Favorit, ich kann nicht die ganzen Spiele ausblenden, die wir im Vorfeld gehabt haben. Da haben wir uns außer beim Elfmeterschießen im Mittelrheinpokal sehr, sehr schwergetan. Aber diese Rolle tut uns gut. Jäger zu sein, unangenehm zu sein von der ersten Minute an, das können wir. Und dann können wir vielleicht überraschen.“

… die BayArena als großer Rahmen für das Finale: „Das wird auch zeigen, wie kommen die Jungs damit zurecht, wie kommen die Leverkusener Jungs damit zurecht, aber auch unsere Jungs. Das wird das erste Mal sein. Ich habe etwas gehört von 15.000 Zuschauern aktuell. Wenn das so kommen sollte, dann wird das etwas ganz Besonderes für die Jungs.“

... die Bedeutung der Kulisse für die jungen Spieler: „Man vergisst halt immer, wir haben 16-jährige Jungs dabei, 17-jährige, aber auch 18-jährige Jungs dabei. Das sind werdende Erwachsene. Der eine oder andere wird damit kein Problem haben, weil er schon sehr weit ist. Aber viele der Jungs werden sehr nervös sein. Wir werden schauen, wie sie damit zurechtkommen.“

… die Vorbereitung in Gesprächen mit den Spielern: „Ich kann ein bisschen aus meiner Erfahrung erzählen, aber auch ich werde nervös sein. Das wird etwas Besonderes sein. Die sollen das mitnehmen. Für den einen oder anderen wird es nie mehr so eine große Kulisse geben. Der Traum, dass dann alle Spieler, die eingesetzt werden, mal Profi werden und dann vor 20.000 Zuschauern spielen, ist halt nicht realistisch. Das werden wir ihnen mitgeben, dass es eine besondere Erfahrung sein wird.“

... die Vorbereitungen auf das Spiel: „Wir wollen es so einfach machen wie möglich. Natürlich werden wir am Samstag nach dem Abschlusstraining nochmal zusammenkommen, werden dann nochmal ein bisschen Revue passieren lassen, um die Jungs entsprechend vorzubereiten. Wir werden aber Sonntagmorgen hier am Geißbockheim frühstücken und fahren dann in aller Ruhe mit dem Bus rüber, ein bisschen früher als sonst, damit wir da nicht in einen Verkehrsstau kommen.“

... den Termin im Vorfeld des Aufstiegs-Endspiels der Profis: Das ist ja irgendwann mal auch so festgelegt worden. Ihr dürft nicht vergessen, es ist ein Sky-Live-Spiel. Also wenn wir es später machen würden oder an einem anderen Tag, dann wäre es vielleicht gar kein Sky-Live-Spiel mehr. Es ist schon ein guter Zeitpunkt auch für uns, für die U19, weil mit einem Erfolg dann anschließend ins Stadion zu fahren und uns dann den Erfolg der Profis anzuschauen, was gibt es Schöneres?

... den Abschied von U17-Weltmeister Justin von der Hitz: „Wir haben gekämpft um ihn, das weiß er auch. Das weiß er auch zu schätzen. Er hat eine enorme Wertschätzung erhalten von uns hier, gerade auch aus dem Nachwuchs heraus. Er ist einer unserer Spieler, die einen Unterschied machen können. Das hat er auch gezeigt, in Bremen oder gegen den Hamburger SV – und das wird er wieder machen in Leverkusen. Wenn er sich hier verabschieden kann als U17-Weltmeister und deutscher U19-Meister, was gibt es Schöneres?“