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Kommentar zum FCJetzt muss Struber zeigen, dass er mehr kann als nur Attacke-Fußball

Jaka Cuber Potocnik und Gerhard Struber (1. FC Köln) klatschen sich ab.

Jaka Cuber Potocnik und Trainer Gerhard Struber (1. FC Köln) am 29. September 2024 nach dem 4:4 gegen den Karlsruher SC im Rhein-Energie-Stadion.

Harte Landung in der 2. Liga! Der 1. FC Köln hinkt den eigenen Ansprüchen hinterher – jetzt müssen schnell Lösungen gefunden werden. Ein Kommentar.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Wenn es fluppen würde, wäre es wie im Märchen: Der 1. FC Köln spielt mit Hurra-Fußball, vielen eigenen Talenten und enormer Leidenschaft die Gegner an die Wand und sich damit auch mitten rein in die Herzen der Fans.

In der Realität geht das Märchen aber noch nicht so ganz auf: Hurra-Fußball, Talente und Leidenschaft ja, aber die zuletzt gezeigten Leistungen lassen viele Fans auch verzweifeln. Wurden zunächst unfassbar viele Chancen verballert, war der FC gegen Karlsruhe plötzlich mega-effizient. Doch das schnelle 3:0 reichte nicht – am Ende gab es beim 4:4 wieder mal nur einen Punkt. Köln plötzlich defensiv vogelwild.

1. FC Köln: Junge Spieler nicht das Problem – es fehlen die Vorgaben

Was bleibt, ist Ratlosigkeit bei allen Beteiligten. Wie konnte das nur passieren? Versicherte Trainer Gerhard Struber (47) im Vorfeld der Partie noch, dass seine Mannschaft „niemals wild“ agieren würde, sagte er nach dem Spiel gleich in den ersten Sätzen, dass es „wild“ war.

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Profi Luca Waldschmidt (28) weiß, dass es nicht gut ist, nach jedem Spiel Erklärungen zu suchen, obwohl man den Platz als Sieger hätte verlassen müssen: „Wenn das zu häufig passiert, dann ist das irgendwann kein Zufall mehr. Gut spielen reicht nicht, Chancen verwerten reicht auch nicht. Wir müssen über 90 Minuten bei 100 Prozent sein.“

Die FC-Verantwortlichen sagen seit Wochen, dass das junge Team Zeit bräuchte. Dabei sind viele junge Spieler noch die besten auf dem Feld. Damion Downs (20) traf doppelt, Julian Pauli (19) spielt hinten überragend souverän und körperlich.

Was dem FC fehlt, sind vielmehr gestandene Profis, die bei Rückschlägen vorangehen und für Stabilität sorgen: Waldschmidt, Timo Hübers (28), Leart Pacarada (29), Dejan Ljubicic (26, fehlte erkrankt) oder Sargis Adamyan (31, stand gegen den KSC nicht mal im Kader).

Und Trainer Struber hat noch nicht den Zugang zum Team gefunden, um beim 3:0 auch von außen für Ruhe auf dem Spielfeld zu sorgen. Er peitschte seine Jungs weiter nach vorne. Um künftig Spiele zu gewinnen, benötigt der FC aber weitere taktische Varianten. Nur Attacke-Fußball wird da nicht helfen.

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Das Trainerteam und die Führungsspieler müssen nun schnell gemeinsam einen Weg zu deutlich mehr Stabilität finden. Dass die Mannschaft zu den absoluten Aufstiegsfavoriten zählen kann, steht außer Frage. Mit Florian Kainz (31) kehrt zudem ein gestandener Leistungsträger zurück.

Eins ist aber auch klar: Der FC will in dieser Saison unbedingt aufsteigen. Der teuerste Kader der Liga (gut 63 Millionen Euro) soll dafür im Winter nochmal deutlich verstärkt werden. Doch mögliche Millionen-Investitionen im schwierigen Winter-Transferfenster für den angepeilten Aufstieg kann sich Sportchef Christian Keller (45) sparen, wenn sein Team Ende Dezember schon meilenweit hinterherhinkt. Aktuell sind es nach sieben Spielen schon sechs Punkte Rückstand auf Rang drei. Der Abstand sollte nicht größer werden …