Steffen Tigges war beim 1. FC Köln eigentlich schon ausgemustert. Doch in völlig neuer Rolle blüht dem Angreifer nun seine letzte Chance am Geißbockheim.
Er war quasi aussortiertPlötzlich Kwasniok-Lob für Tigges: Experiment oder Abflug

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Steffen Tigges hinterließ im Trainingslager des 1. FC Köln in Bad Waltersdorf einen guten Eindruck.
Bleibt er oder geht er?
Zu Beginn der Vorbereitung deutete bei Steffen Tigges alles auf einen Abschied vom 1. FC Köln hin. Dem Angreifer wurde früh mitgeteilt, dass seine Chancen auf Einsatzzeiten gering sind.
Der FC will sich im Sturm nach den Abgängen von Damion Downs und Tim Lemperle komplett neu aufstellen. Mit Ragnar Ache wurde das erste Puzzleteilchen geholt, ein echter Zielspieler soll noch kommen und dahinter soll Imad Rondic beweisen, dass er bundesligatauglich ist.
Tigges kämpft um letzte Chance beim FC
Für Tigges ist da vorne kein Platz mehr, aber vielleicht woanders. Denn der Schlaks darf sich aktuell als linker Schienenspieler und Linksverteidiger präsentieren und macht seine Sache in den Augen des Trainers sehr anständig. Lukas Kwasniok sei sehr positiv überrascht, wie sich „Tiggi“ reinhaut, anbietet und um eine neue Chance kämpft.
Er gehörte eindeutig zu den auffälligeren Akteuren im Trainingslager. Auch im abschließenden Härtetest gegen Leicester City (3:1) machte Tigges seine Sache sehr ordentlich, bereitete vorne unter anderem eine Großchance von Said El Mala vor und räumte hinten kompromisslos ab.
Er fiel vor allem mit großem Einsatzwillen und Engagement auf. Sowohl Coach als auch Spieler scheinen aktuell Gefallen an diesem Experiment zu finden. Eine Alternative auf dieser Position ist aktuell (noch) nicht in Sicht.
Die Verhandlungen mit Wunschkandidat Kristoffer Lund und dessen Verein US Palermo liegen auf Eis, die Baustelle wird also noch ein paar Tage länger offen sein.
Nun muss Tigges, der noch ein gut dotierten Vertrag bis 2026 am Geißbockheim besitzt, abwägen: Nimmt er die Herausforderung auf ungewohnter Position an oder ergreift er die Chance, auf seiner gewohnten Position im Sturm zum Einsatz zu kommen?
Denn mit dem SC Paderborn gibt es aktuell einen ernsthaften Interessenten. Während die Schweiz-Gerüchte eher lose waren, ist das Interesse von Kwasnioks Ex-Klub verbrieft.
Dem Vernehmen nach würde Tigges aber gerne beim FC bleiben. Nun müssen Kwasniok und Kessler entscheiden, ob das Experiment zu einer Dauerlösung wird oder sich die Wege nach drei durchwachsenen Jahren trennen werden.