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Klare Aufforderung von Minister ReulFC nach Derby-Chaos unter Druck – Kessler kündigt Konsequenzen an

Stadion im Borussia-Park: Kölns Fans zünden Pyrotechnik.

9. März 2024: Beim Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln zündeten Kölner-Fans Pyrotechnik.

Zwei emotionale Derbys liegen hinter dem 1. FC Köln – doch die Aufarbeitung rund um die Spiele wird den Klub noch eine Weile beschäftigen. Jetzt wurden Konsequenzen angekündigt.

von Uwe Bödeker (ubo)Jürgen Kemper (kem)

Im Rheinland sind es Fußball-Feste: die Derbys zwischen dem 1. FC Köln, Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach begeistern die Massen. Doch eine paar Chaoten sorgen regelmäßig für entsetzliche Szenen, die keiner sehen will. Beim 1. FC Köln muss man sich nach den Spielen gegen Leverkusen und Gladbach nun intensiv damit auseinandersetzen.

Gegen Bayer waren Ordner im Rhein-Energie-Stadion verletzt worden, nach dem Spiel kam es dann zu Ausschreitungen, als Polizeibeamte mit Fahrrädern, Ästen und Pyrotechnik beworfen wurden.

Thomas Kessler spricht über interne Aufarbeitungen nach Krawallen

In Gladbach kam es dann am Abend vor dem Derby (9. März 2024) zu Ausschreitungen. Nach letztem Ermittlungsstand erschienen am Freitagabend gegen 21 Uhr mehr als 100 Kölner Anhänger am Eingang des Borussia-Parks in Mönchengladbach. Die Gladbach-Fans wollten im Stadion eine Choreografie vorbereiten, wurden von den Kölnern gestört. Es folgten Auseinandersetzungen. Bei dem Einsatz sind laut Polizei zwei Beamte und eine Beamtin verletzt worden. 131 Kölner und 74 Mönchengladbacher „Problemfans“ wurden in Gewahrsam genommen.

Alles zum Thema Thomas Kessler

Innenminister Herbert Reul war fassungslos: „Es ist ein starkes Stück, dass sich schon wieder fußballvernarrte Gewalttäter im Schutz der Dunkelheit die Köpfe einschlagen wollten. Und dabei wieder Polizisten verletzt wurden.“ Die Behörden haben strafrechtliche Untersuchungen eingeleitet. Es wird wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, schweren Landfriedensbruches und Widerstands gegen die Einsatzkräfte ermittelt.

Beim 1. FC Köln hat man bisher zu seinen Problemfans geschwiegen. Am Donnerstag (13. März) nahm Sportchef Thomas Kessler (38) erstmals Stellung und machte deutlich, dass ein Sportverein dabei auch an seine Grenzen kommt: „Es ist brutal schwierig. Es war kein direktes Zusammentreffen der Fans vor dem Spiel. Wir sind nicht in der Lage, einen Abend vor dem Spiel zu kontrollieren, wie sich wo die Fans bewegen und wie es dazu kommen kann.“ Was Kessler besonders ärgert ist die Tatsache, dass einige wenige ein großes Fußball-Fest damit kaputt machen: „Das sind Bilder, die will keiner haben, das sind Aktionen, die will keiner haben.“

Kessler betonte: „Am Ende des Tages ist dadurch eine Choreografie im Stadion nicht zustande gekommen, was einfach schade ist. Egal, ob bei uns im Stadion oder woanders, das sind ja genau die Bilder, die man in der Bundesliga sehen will. Es war ein Fußball-Fest im Stadion, es war eine fantastische Stimmung, das muss man auch mal hervorheben. Von unserer Seite und auch von Seite der Gladbacher – es war eine Werbung für den deutschen Fußball.“

Nostalgie pur

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Doch einige Hunderte haben für Entsetzen gesorgt. „Die Bilder am Tag davor verurteilen wir natürlich, auch wenn es brutal schwierig für uns ist, darauf in irgendeiner Art und Weise Einfluss drauf zu nehmen“, so Kessler.

An einer Aufarbeitung ist der Klub nun interessiert, auch weil man dadurch möglichen Strafen seitens des DFB minimieren könnte. Zudem hatte Minister Reul eine klare Forderung an die Klubs gestellt, er hatte die Vereine zu konsequentem Handeln gegen Krawallmacher aufgefordert. „Wir brauchen auch die Vereine. Die müssen dafür sorgen, dass solche Typen gar nicht erst in die Stadien reinkommen.“

Kessler sagt nun: „Wir haben uns schon intensiv damit auseinandergesetzt, was wir aber nicht öffentlich machen. Intern arbeiten wir das natürlich auf. Dafür haben wir viele gute Mitarbeiter, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Da wird es sicherlich noch Konsequenzen geben, klar.“ Eine Konsequenz könnte sein, Stadionverbote auszusprechen.

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Während des Spiels haben Fans im Gastblock in 17 Fällen Pyrotechnik gezündet – da kommt auch wieder eine Geldstrafe auf den 1. FC Köln zu. Eine abgefackelte Pyrostange bedeutet pauschal 1000 Euro Strafe beim DFB.

In der „Rechts- und Verfahrensordnung des DFB“ sind die Strafen klar festgelegt: Abbrennen von Pyro (je Gegenstand): 1000 Euro, Abschießen von Pyro (je Gegenstand): 3000 Euro. Es sei denn, der Klub ermittelt Täter oder Täterinnen. Bei einer Person reduziert sich die Strafe um 25 Prozent, bei bis zu 50 Prozent der Täterinnen und Täter um 50 Prozent und wenn mehr als die Hälfte der Pyro-Fans ermittelt werden, sinkt die Strafe um 75 Prozent.