Nach „Struber-raus“-RufenDas sagt Keller zu einer vorzeitigen Entlassung des FC-Trainers

Der 1. FC Köln taumelt weiter Richtung Aufstieg. Die Luft wird nach dem 1:1 gegen Jahn Regensburg aber immer dünner. Die Fans verlieren langsam die Geduld, fordern die Entlassung von Gerhard Struber. Christian Keller hat aber seine ganz eigene Meinung. 

Es war der nächste Tiefpunkt im quälend langen Aufstiegskampf des 1. FC Köln. Der Tabellenzweite kommt gegen den abgeschlagenen Absteiger Jahn Regensburg zu Hause nicht über ein mageres 1:1 hinaus und vergibt damit den nächsten Matchball.

Auch am kommenden Wochenende kann der FC den Aufstieg nicht aus eigener Kraft eintüten. Die Fans haben mittlerweile die „Schnauze voll“. Der Frust des Kölner Anhangs entlud sich bereits kurz vor der Halbzeitpause.

FC-Fans skandieren lautstark „Struber raus“

Da schallten lautstarke „Struber raus“-Rufe durchs weite Runde in Müngersdorf. Während sich die Wut bislang in der Saison auf die Person Christian Keller kanalisierte – der Sportchef bekam sie diesmal bei einem TV-Interview durch laute „Keller raus“-Sprechchöre wieder zu spüren –, ist nun auch die Geduld mit dem Österreicher zu Ende.

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Viele wünschen sich, dass der FC wie zuletzt einige Konkurrenten – Schalke 04 oder Preußen Münster – kurzfristig die Reißleine zieht und den Trainer austauscht. Angesprochen auf eine mögliche Entlassung von Struber reagierte FC-Boss Keller nach dem Spiel allerdings eindeutig. „Er genießt zu 100 Prozent mein Vertrauen.“

Auf EXPRESS.de-Nachfrage, ob er ausschließen könne, dass er auf den letzten Metern noch mal reagiere, antwortete Keller: Das kann ich ausschließen, weil ich von sowas nichts halte.“


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Nichtsdestotrotz hat er Verständnis für den Unmut der Fans, die angesichts der vergangenen Wochen nervös werden und das große Ziel in Gefahr sehen.

„Mir ist klar, dass sich der Frust entlädt, weil heute jeder mit einem klaren Heimsieg gerechnet hat.  Jeder gedacht hat, jetzt gehen wir so einen vorfinalen Schritt in Richtung Aufstieg, weil das hätte er ja sein können mit drei Punkten. Haben wir nicht gemacht. Entsprechend kann ich diese Enttäuschung der Fans nachvollziehen“, sagte Keller, der nun um Zusammenhalt warb: „Ich würde mir Rückenwind wünschen in so einer Situation für die Mannschaft und auch für den Trainer plus sein Trainerteam.“

Und Struber selbst? Der Coach wirkte nach der nächsten enttäuschenden Vorstellung seiner Mannschaft paralysiert. Es dürfte für ihn auch ein Novum sein, dass die Fans trotz Platz zwei und einer weiterhin guten Ausgangslage seine Entlassung fordern.

„Das ist natürlich nicht schön, wenn man das so wahrnimmt und gleichzeitig ist man auch ein Stück weit Blitzableiter für gewisse Situationen als Cheftrainer. Das muss man auch so mitnehmen, fühlt sich nicht super an, aber das geht einfach weiter und wichtig ist einfach, auch solche Dinge gut einordnen und dann wieder Konzentration auf das zu legen, was Sinn macht“, sagte er zu den „Struber raus“-Rufen.

Vom Chef genießt der Österreicher weiter das uneingeschränkte Vertrauen. Doch wie sieht es in der Mannschaft aus? Während sich Timo Hübers kein Bekenntnis zum Trainer entlocken ließ, sagte Marvin Schwäbe immerhin: „Er steht bei uns hoch im Kurs, da brauchen wir nicht drüber reden.“

Drüber reden will Keller erst nach der Saison. Noch während er Struber das Vertrauen für die restlichen beiden Spiele aussprach, kündigte er die große Gesamt-Analyse nach Saisonende an. Ausgang offen…