Nachdem geplatzten Wechsel von Shon Weissman zu Fortuna Düsseldorf hat sich sein Management sowie der Spieler selbst zu dem Shitstorm um seine Person geäußert.
Geplatzter Fortuna-TransferNach heftigem Shitstorm: Management reagiert mit Kritik – Spieler äußert sich

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Shon Weissman (r.) und Julian Baumgartlinger beim Spiel der israelischen Nationalmannschaft gegen Österreich.
Nach dem geplatzten Wechsel des israelischen Nationalspielers Shon Weissman zum Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf hat das Management des Profis mit Kritik an der Öffentlichkeit reagiert.
Ihr Spieler bereue „die Likes und Kommentare aus tiefstem Herzen“, teilte das Management der „Rheinischen Post“ mit, „aber in Deutschland scheinen die Leute sofort zu urteilen“.
Weissman: Schmerzt, „dass nicht der gesamte Kontext berücksichtigt wurde“
Am Montag hatten erste Gerüchte um eine Verpflichtung Weissmans, der in Social-Media-Posts nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas aus Israel am 7. Oktober die Auslöschung Gazas gefordert hatte, die Runde gemacht.
Anhänger der Fortuna reagierten mit heftigen Protesten, der Verein teilte anschließend mit, auf einen Transfer des Stürmers, der bereits beim Medizincheck gewesen sein soll, zu verzichten.
„Wir haben uns intensiv mit Shon Weissman beschäftigt, uns aber final entschieden, von einer Verpflichtung abzusehen“, teilte der Klub mit, ohne genaue Gründe zu nennen.
„Shon hat nur ein paar Twitter-Beiträge gelikt und diese Likes sofort gelöscht“, hieß es in der Mitteilung des Managements. Dies sei einen Tag nach dem Angriff passiert, als die „Stimmung in Israel ganz auf Rache und tiefe Gefühle der Wut ausgerichtet war“.
Weissmans Management hätte sich gewünscht, „dass die Menschen in Deutschland mehr Raum für Reue und Verständnis für Fehler hätten“. Auch beim FC Granada, für den Weissman zuletzt spielte, hatten Fans aber einen Rauswurf des Spielers gefordert.
Weissman veröffentlichte im Anschluss an den geplatzten Transfer am Dienstag ein Statement auf Instagram, auf seine Online-Aktivitäten ging er jedoch nicht ein.
Zwar sei es „sowohl möglich als auch notwendig, sich gegen das Leid unschuldiger Menschen auf beiden Seiten zu wehren“, gleichzeitig aber betonte er, dass „ein Mensch immer zu seinem Land stehen“ wird, „ganz gleich was geschieht“. Er akzeptiere „zwar jede Kritik“, es schmerze ihn jedoch, „dass nicht der gesamte Kontext berücksichtigt wurde“. (dpa)