Ungewöhnlicher SchrittFortuna informiert über geplatzten Transfer – riesige Fan-Wut auf Social Media

Shon Weissman sitzt beim Training auf dem Rasen.

Shon Weissman wechselt nun doch nicht zu Fortuna Düsseldorf.

In der Regel informieren Vereine offiziell erst dann über Transfers, wenn der entsprechende Deal vollzogen wurde. Fortuna Düsseldorf machte nach einem Shitstorm eine Ausnahme.

von Antje Rehse  (are)

Dieser Transferplan ist auf der Zielgeraden geplatzt – und hat dem Verein einen wahren Fan-Shitstorm eingebracht.

Zweitligist Fortuna Düsseldorf stand unmittelbar vor der Verpflichtung von Shon Weissman. Der israelische Stürmer sollte der Offensive der NRW-Landeshauptstädter auf die Sprünge helfen.

Fortuna Düsseldorf nimmt von Transfer Abstand

Doch als die Fortuna-Fans von dem geplanten Transfer mitbekommen hatten, wurden sie laut: Auf Social Media taten sie reihenweise ihren Unmut kund – und haben wohl mit ihrem Aufbegehren den Deal im letzten Moment verhindert.

Alles zum Thema 2. Fußball-Bundesliga

„INFO-TWEET: Wir haben uns intensiv mit Shon Weissman beschäftigt, uns aber final entschieden, von einer Verpflichtung abzusehen“, teilte der Verein am Dienstagmittag über X mit. Ein ungewöhnlicher Schritt, der durch den Shitstorm aber nötig geworden war.

Der Grund für die Fan-Wut: Weissman hatte nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 auf Social Media offenbar die Zerstörung Gazas gefordert, unter anderem gefragt, warum darauf noch „keine 200 Tonnen Bomben abgeworfen“ worden seien.

Die „Rheinische Post“ will erfahren haben, dass Weissmann die Aussagen, die er damals zunächst seinem Social-Media-Manager zugeschrieben hatte, in einem Gespräch mit Fortuna-Verantwortlichen zugegeben hat. Man sei aber zu der Erkenntnis erlangt, dass sie nicht wirklich seinen Werten entsprochen haben. Er soll um Entschuldigung gebeten haben.

Doch am Dienstag dann die Kehrtwende. Weissmann wird trotz des bereits absolvierten Medizinchecks nicht zur Fortuna wechseln, bleibt beim spanischen Zweitligisten FC Granada.

Am Montag war der Verein, in Person des Social-Media-Verantwortlichen, offenbar von dem Shitstorm überrascht worden.

„Was geht hier ab? Bekomme im Feierabend eine Benachrichtigung nach der anderen. Grundsätzlich: Menschen, die man nicht kennt, anhand eines Wikipedia-Artikels bewerten?! Passt eigentlich nicht zu unserer Bubble …“, hieß es in einem X-Post, der viele Fans nur noch wütender machte.

Nach der Nachricht, dass der Transfer geplatzt sei, zeigten sich viele Fans erleichtert. „Dankeschön. Hätte mir auch einfach nicht vorstellen können, dass er in unsere Mannschaft gepasst hätte. Aber bitte, bitte versucht herauszufinden, warum man sich im Grunde nur mit den sportlichen Faktoren beschäftigt hat, nicht aber mit der Person“, so ein Fortuna-Fan. Andere kritisierten wiederum, dass sich der Klub dem Aufruhr gebeugt habe.