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„Kann nicht unser Anspruch sein“Vize-Kapitän Höger über FC-Saison und eigene Zukunft

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FC-Routinier Marco Höger und Trainer Markus Gisdol beim Saisonabschluss in Bremen

von Martin Zenge (mze)

Köln – Ohne ihn ging beim 1. FC Köln im Bundesliga-Endspurt gar nichts mehr: Hennes IX. durfte nach der Corona-Pause genau wie die Fans nicht mehr ins Stadion. FC-Profi Marco Höger (30) besuchte den Bock nun im Zoo und zog sein Saison-Fazit. Kölns Vize-Kapitän warnt: „Noch mal wird das nicht reichen für den Klassenerhalt!“

Ohne Hennes IX. kein Heimsieg des 1. FC Köln

Höger auf Zoo-Tour. Während viele seiner Mannschaftskollegen schon am Strand liegen, schaute der Mittelfeldkämpfer in Riehl vorbei. Höger übernahm die Patenschaft für einen Seelöwen (hier lesen Sie mehr) und ließ es sich natürlich nicht nehmen, auch FC-Maskottchen Hennes IX. „Hallo“ zu sagen. Ins Stadion durfte der Geißbock letztmals am 29. Februar gegen Schalke (3:0). Seitdem konnte der FC kein Heimspiel mehr gewinnen, blieb stattdessen in allen zehn Geister-Partien sieglos. Ein ernüchterndes Saisonende.

Högers Klartext-Fazit am Bock-Gehege!

Alles zum Thema Markus Gisdol

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Kölns Vize-Kapitän Marco Höger füttert im Kölner Zoo Geißbock Hennes IX.

Der Routinier blickt im EXPRESS-Gespräch auf Kölns Achterbahn-Saison zurück, macht klar: „Wenn nur ein Drittel der Saison erfolgreich läuft, ist das ganz klar zu wenig. Zehn von 34 Spielen ordentlich zu spielen, kann nicht unser Anspruch sein. Dass jede Mannschaft außer den Topteams immer mal eine negative Phase hat, ist normal. Aber wir müssen gucken, dass wir diese Phasen so kurz wie möglich halten und nicht zehn Spiele lang ohne Sieg bleiben.“

Marco Höger: „Corona-Pause darf keine Ausrede sein“

Warum die Mannschaft erst einen Fehlstart hinlegte, dann wie ein Champions-League-Aspirant glänzte und schließlich doch wieder wie ein Absteiger spielte, ist auch für Mannschaftsrat Höger schwer zu erklären. Fest steht für ihn: „Noch mal wird das nicht reichen für den Klassenerhalt, das ist uns allen klar. Wir hatten dieses Mal auch das Glück, dass wir es trotz dieser Phasen geschafft haben.“

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Ein Seelöwen-Knutscher für den FC-Profi! Högers Freundin wird ein Auge zudrücken...

 Ohne Fans (und Bock) quälte sich der FC zum Klassenerhalt, der schließlich am 33. Spieltag gegen Eintracht Frankfurt (1:1) rechnerisch perfekt gemacht wurde. So eine kräftezehrende Saison hat selbst der Ex-Schalker Höger noch nicht erlebt: „Nein, dieses Jahr war für uns alle einmalig – und so eine Situation wird so schnell hoffentlich auch nicht wiederkommen. Wir dürfen allerdings nicht alles auf die Corona-Pause und die fehlenden Fans schieben, das darf keine Ausrede sein. Im Endeffekt waren die Voraussetzungen für alle Mannschaften gleich.“

1. FC Köln muss konstanter werden

Jetzt geht der Blick für ihn und den FC wieder nach vorne. „Wir haben auch gesehen, was für ein Potenzial wir abrufen können, was wir zu leisten in der Lage sind. Das müssen wir konstanter auf den Platz bringen“, so Höger, der betont: „Wir dürfen nicht vergessen, dass der Klassenerhalt unser Ziel war, das wir erreicht haben. Das sollte uns ein besseres Gefühl geben. Wir dürfen weiter Bundesliga spielen – darüber müssen wir alle froh sein.“

Ob Köln in der neuen Saison noch mal an die Wahnsinns-Serie unter Markus Gisdol (50) anknüpfen kann oder direkt wieder in den Abstiegskampf rutscht, wird sich zeigen. „Die Wahrheit liegt immer in der Mitte. Orientieren müssen wir uns an den Erfolgen“, sagt Höger, „aber uns ist auch allen bewusst, dass wir keine Mannschaft sind, die jede Woche alles in Grund und Boden spielt.“

Marco Höger: „Habe anderen Anspruch als Vize-Kapitän“

Er selbst hat nur noch ein Jahr Vertrag, bleibt aber ganz entspannt: „Ich lasse das auf mich zukommen. Durch Corona verschiebt sich vieles. Wenn mein Vertrag hier endet, bin ich fast 32 – da ist man gelassener. Wenn ich noch jünger wäre, würde ich eher vorausgucken und mir Gedanken machen. Ich will noch ein paar Jahre spielen, das ist mein Ziel. Und ich habe immer gesagt, dass ich meine Karriere am liebsten beim FC beenden will. Aber da gehören immer zwei Seiten dazu. Und jetzt ist es noch nicht an der Zeit, über sowas zu sprechen.“

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Auch beim Hennes-Nachwuchs schaute Marco Höger vorbei. 

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Vergangene Saison absolvierte Höger 15 Liga-Spiele. Von Mitte Dezember bis Anfang Juni kam er nur eine Viertelstunde (beim 5:0 in Berlin) zum Einsatz, zum Ende hin setzte Gisdol wieder mehr auf ihn. Högers persönliches Fazit: „Klar war mir die Einsatzzeit nicht genug. Da habe ich einen anderen Anspruch als Vize-Kapitän. Ich möchte mehr Spielzeit. Aber gerade in so einem Jahr nach dem Aufstieg musste man sein Ego hinten anstellen und im Sinne des Vereins an den Klassenerhalt denken. Dem gilt es alles unterzuordnen.“