Die U21 des 1. FC Köln feierte am achten Spieltag der Regionalliga-Saison den prestigeträchtigen Derby-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach II. Ein ehemaliger Königstransfer der Profis ging dabei voran.
Blüht in neuer Rolle aufFC-Millionär als Luxus-Stütze für Talente

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Sargis Adamyan gewann mit dem U21 des 1. FC Köln das kleine Derby gegen Borussia Mönchengladbach II.
Aktualisiert18.09.2025, 10:11
Wer hätte gedacht, dass Sargis Adamyan (32) doch noch mal wichtig für den 1. FC Köln wird? 2022 als „Königstransfer“ gekommen, war seine Zeit bislang eine einzige Enttäuschung – für ihn persönlich, aber auch für den Klub.
Der ehemalige armenische Nationalspieler war nie der von Ex-Sportgeschäftsführer Christian Keller (46) versprochene Torjäger, schoss in drei Jahren lediglich vier Tore. Lukas Kwasniok (44) wollte das Missverständnis im Sommer frühzeitig beenden und sortierte den Angreifer aus. Adamyan sollte sich einen neuen Klub suchen.
Adamyan nimmt seine Rolle in der U21 voll an
Doch weil der Angreifer nicht auf eine üppige Abfindung verzichten wollte, steht er nun weiter mit über einer Million Euro auf der Gehaltsliste. Viel Geld, kein Nutzen – zumindest bislang.
Denn jetzt machen beide Seiten das Beste aus der Situation, indem Adamyan die Kölner Talente in der U21 unterstützt. Das klappt bislang hervorragend: Nach dem Sieg beim Debüt in Bochum führte der Routinier die Zweite am Mittwoch auch zum prestigeträchtigen Derby-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach II.
„Sargis hat aus Spaß gesagt, dass ich in den letzten sechs Tagen mehr aus seinem Körper herausgeholt habe als in den letzten sechs Monaten“, berichtete U21-Trainer Evangelos Sbonias (42) nach dem 2:1-Sieg gegen die Fohlen vor den Kabinen.
Gleich daneben stand Familie Adamyan. Anna hatte Sohnemann Levi (geboren im August 2023) auf dem Arm und lachte mit Sargis. Der stolze Papa wirkte happy, gab seinen Liebsten einen Kuss und verschwand unter der Dusche mit den U21-Kollegen.
Adamyan hat sich mit der Situation wohl voll abgefunden und gibt sein Bestes für die Regionalliga-Truppe. „Man hört das vielleicht nicht, aber er ist in der Kabine wichtig beim Reden. Er ist beim Warmmachen wichtig. Er ist in diesen Phasen, wo es nicht läuft, wichtig, um den Jungs Stabilität zu geben“, sagt Sbonias über Talente-Mentor Adamyan.
Auch gegen Gladbach warf sich Adamyan, der auch im Training vorangeht und stets zu den Auffälligsten gehört, voll rein und hätte beinahe sogar selbst getroffen.
Sbonias schätzt vor allem Adamyans Erfahrung und Routine, die der Mannschaft nach den Verlusten von Marco Höger (36) und Stephan Salger (35) so ein bisschen abhandengekommen war. „Es geht darum, eine gewisse Präsenz auf dem Platz zu haben. Und seine Cleverness sieht man schon in ein, zwei Situationen – wann man den Körper einsetzen muss, wann man mal ein Foul zieht, wann man mal nicht draufgeht, wann man mal einen tiefen Ball spielt. Er macht es momentan sehr gut“, so der U21-Trainer.