Was für eine Horror-Nacht für hunderte Fans des 1. FC Köln! Nach dem irren 3:3 in Wolfsburg endete die Rückfahrt im kompletten Chaos. Mitten in der Nacht strandete ihr ICE nach einem Unfall bei Hannover.
Unglaublicher GrundFC-Fans sitzen auf Heimweg im ICE fest

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Die Insassen von ICE 844 – darunter viele Fans des 1. FC Köln – erlebten eine Horror-Bahnfahrt.
Aktualisiert14.09.2025, 06:20
Erst Jubel-Ekstase, dann blanker Horror! Diese Rückfahrt vom Auswärtsspiel in Wolfsburg werden viele Fans des 1. FC Köln so schnell nicht vergessen. In der Nacht zum Sonntag (14. September 2025) endete ihre Reise im ICE 844 abrupt auf offener Strecke. Abgeschleppt, gestrandet – voller Wut.
Was war passiert? Gegen 23.40 Uhr, kurz vor Hannover, gab es plötzlich einen lauten Knall. Der Zug bremste. Der Zugbegleiter meldete sich kurz darauf mit einer schier unglaublichen Durchsage: „Wir sind wohl gerade unter einer Brücke durchgefahren“, begann er, bevor er selbst kurz stockte: „Also, das kann man jetzt fast nicht erzählen: Zeitgleich gab es auf der Brücke einen Autounfall. Die umherfliegenden Trümmerteile haben vorne in der Frontscheibe und auch wohl auch am Zug mehrere Beschädigungen verursacht.“
Ein Riesen-Schock für alle Reisenden! Dem Lokführer sei zum Glück nichts passiert, er habe „großes Glück“ gehabt, dass kein Teil die Scheibe durchschlagen habe. Die Folge des Trümmerhagels: ein Oberleitungsschaden. Der Zug war vom Stromnetz getrennt. Im Waggon wurde es schlagartig dunkel, die Klimaanlage fiel aus, die Luft wurde immer stickiger und die WC-Spülungen gaben den Geist auf. Stundenlanges Warten im Dunkeln begann.
Im Zug, in dem auch FC-Vizepräsident Carsten Wettich („Respekt an die FC-Fans, die nach einem extrem langen Tag die riesige Verzögerung mit Geduld ertrugen und Rücksicht auf die anderen Fahrgäste nahmen“) saß, wurde die Stimmung immer gereizter.
Später kam es sogar noch zu einem medizinischen Notfall. Notfallmanager, Rettungskräfte sowie Polizistinnen und Polizisten der Bundespolizei rückten an. Nach langem Hin und Her wurde der demolierte ICE erst gegen 2.30 Uhr – mehr als acht Stunden nach Abpfiff – endlich in den Hauptbahnhof von Hannover geschleppt. So jedenfalls der Plan...
Doch – zum Ärger der Insassen – ging das schief. Warum? Das erfuhren sie nicht. Dafür hieß es dann: Alle raus! Der Zug wurde evakuiert, die Odyssee mit einem Fußbarsch zum bis zum Bahnhof Kleefeld und anschließender Shuttlebus-Fahrt nach Hannover fortgesetzt.
Der Albtraum auf der Rückfahrt war der bittere Höhepunkt eines ohnehin chaotischen Reisetages. Schon die Hinfahrt war für hunderte FC-Anhängerinnen und -Anhänger zur Geduldsprobe geworden. Nach dem spektakulären Spiel, bei dem der FC in der 14. Minute der Nachspielzeit den Punkt rettete, ging das Chaos am Bahnhof Wolfsburg direkt weiter.
Erst um kurz nach 5 Uhr am Morgen ging es für viele Fans dann im (neuen) ICE Richtung Köln. Für die Fans endete ein Tag, der sportlich so euphorisch war, in einer langen und nervenaufreibenden Nacht. (red)