Der 1. FC Köln musste am Samstag beim VfL Wolfsburg ran. Nach zwei Siegen zum Bundesliga-Auftakt gab es diesmal ein dramatisches Unentschieden.
Gewitter, Bengalo & VAR-WahnsinnFC glänzt bei Marathon-Match
Aktualisiert13.09.2025, 18:00
Nach wenigen Spielen ist jedem FC-Fan klar: Kwasniok-Fußball ist nicht langweilig!
Beim Marathon-Match in Wolfsburg feierte der 1. FC Köln unter Lukas Kwasniok (44) den nächsten Punktgewinn! Es wurde ein dramatisches 3:3 nach weit über zwei Stunden. Aber der Reihe nach.
Köln nach Gewitter-Pause nicht mehr so überlegen in Wolfsburg
Nach fünf Minuten die frühe Kölner Führung! Der Ex-Wolfsburger Luca Waldschmidt kam über die linke Seite und spielte auf Marius Bülter. Der legte auf Jan Thielmann ab, dessen Schuss konnte Wölfe-Keeper Grabara nur nach vorne abprallen lassen, wo Waldschmidt abstauben konnte.
Vor dem Spiel hatte Kwasniok gesagt, dass Köln gerne die Party crashen würde – der VfL feierte 80. Geburtstag. Gecrasht hat dann aber erstmal der heilige Petrus die Partie: Es rappelte erneut nach 24 Minuten – und zwar im Himmel! Nach einem heftigen Gewitter inklusive Regenguss unterbrach Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock) die Partie für mehrere Minuten, schickte die Spieler in den Kabinentrakt.
Nach der Unwetter-Zwangspause fand Wolfsburg etwas besser ins Spiel – und kam zum Ausgleich. Nach einem Freistoß traf Mohamed Amoura zum 1:1 - Kölns Rav van den Berg sah da beim Kopfballduell nicht gut aus. Amoura ist 1,70 Meter groß, van den Berg 1,90 Meter. Ex-Wolfsburg-Star Naldo sagte in der Halbzeit bei Sky: „Das darf einem als Innenverteidiger nicht passieren.“
Wenig später hätte Skov Olsen sogar das 2:1 machen können, doch sein Abschluss strich knapp am Pfosten vorbei. So ging es mit 1:1 in die Pause. Die Statistik bis dahin: 59 Prozent Ballbesitz für Wolfsburg, aber 7:7 Torschüsse. Köln war mit 64,19 Kilometern etwas mehr gelaufen als der VfL (61,38 km).
Zur zweiten Halbzeit nahm Kwasniok Torschütze Waldschmidt raus und brachte Isak Johannesson, der unter der Woche leicht angeschlagen von der isländischen Nationalmannschaft zurückkam. Gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts gab es erneut eine Unterbrechung, diesmal wegen dichtem grünem Nebel von VfL-Bengalos.
Nach 56 Minuten dann Video-Beweis: Marius Bülter traf nach Johannesson-Freistoß – der Treffer wurde aber nicht gegeben. Die Schiris brauchten satte fünf Minuten, um ein Foul von Schmied erkannt zu haben.
Köln wechselte danach erneut: Neuzugang Alessio Castro-Montes gab sein FC-Debüt, kam für Sebulonsen, Said El Mala für Jan Thielmann. Nur wenig später aber das 2:1 für die Wölfe. Lovro Majer konnte vollstrecken, nachdem die FC-Defensive gut ausgespielt wurde.
Majer grätschte nach dem Treffer van den Berg übel um, der sich dabei an der Schulter verletzte. Die Kölner Spieler tobten, doch Majer sah nur Gelb. Auch der schimpfende FC-Ersatztorwart Ron-Robert Zieler wurde verwarnt. Für den verletzten van den Berg musste Florian Kainz in die Partie. Auch Ragnar Ache (für Lund) kam nach 77 Minuten aufs Feld. Der FC probierte nochmal alles.
El Mala marschierte durch die komplette Wölfe-Abwehr, holte aber nur einen Eckball raus (80.). Dann machte er es besser, bediente Johannesson (90.+1), der zum 2:2 einschob. Doch das war’s noch nicht.
Beim Marathon-Match in Wolfsburg gab es 14 Minuten Nachspielzeit. In der 90.+9 zirkelte Maximilan Arnold einen Freistoß mitten ins FC-Herz – 3:2 für die Gastgeber. Köln konterte erneut, wieder mit Last-Minute-Treffer – wie schon im Pokal in Regensburg und in Mainz. Nach Johannesson-Flanke bediente Ache den Ex-Wolfsburger Jakub Kaminski, der zum umjubelten 3:3 abschloss.
Brutto waren die beiden Mannschaften 2:15 Stunden beschäftigt. Erst um 17.45 Uhr war Schluss nach Gewitter-, Bengalo- und VAR-Wahnsinn.
FC-Trainer Kwasniok änderte die Startformation gegenüber dem Freiburg-Spiel auf zwei Positionen: Für Huseinbasic und Johannesson starteten Schmied und Waldschmidt. Bei den Wölfen saß der Ex-Kölner Yannick Gerhardt nur auf der Tribüne.
Die FC Startelf in Wolfsburg: Schwäbe – Schmied, van den Berg, Hübers – Sebulonsen, Martel, Lund – Thielmann, Kaminski – Waldschmidt, Bülter.