Unglaubliche SammlungKEC-Fan hat über 1600 Haie-Trikots!

Die Trikots hängen sortiert in den Schränken

Die Trikotsammlung von Bernd Harnischmacher belegt einen ganzen Raum.

Bernd Harnischmacher ist großer Haie-Fan. In seinem Keller hat er eine beeindruckende Trikotsammlung, die fast die komplette KEC-Historie aufzeichnet. 

von Alexander Dircks  (ad)

Bernd Harnischmacher geht seit seiner Jugend zu den Spielen der Kölner Haie. Damals ahnte er wohl selbst noch nicht, dass er einst ein ganzes Zimmer voller KEC-Trikots haben würde!

„1976, in meinem zweiten Ausbildungsjahr, war ich das erste Mal bei den Haien, damals noch im Lentpark. Mein erstes Trikot mit Miro Sikora hinten drauf habe ich mir zehn Jahre später gekauft“, schildert Harnischmacher seine Anfangszeit als KEC-Fan im Gespräch mit EXPRESS.de.

Sammelnder Haie-Fan: Dieses Jubiläumstrikot sorgte für Frust

So nahm die Sache ihren Lauf: Saison um Saison kaufte sich der KEC-Fans neue Trikots seiner Haie. 2011 hatte er bereits 50 Jerseys, als ihn auf der Suche nach einem bestimmten Shirt der Ehrgeiz packte. Damit begann seine Zeit als Sammler, erzählt Harnischmacher.

Alles zum Thema Lukas Podolski

Mittlerweile umfasst seine Sammlung über 1600 (!) Trikots. Aus den vergangenen Saisons hat er die Jerseys des gesamten Kaders. Wenn man auf die gesamte Trikot-Historie des KEC schaut, ist seine beeindruckende Sammlung aber noch immer nicht ganz vollständig.

Besonders die alten Leibchen haben heutzutage einen hohen Wert. „Mein größter Schatz ist das blaue Kelts-Trikot, das Auswärtstrikot aus den Saisons 1991/92 und 1992/93. Da haben Leute mir schon Angebote über 3000 Euro gemacht“, beschreibt Harnischmacher das große Interesse. Das Besondere an diesem Sammlerstück ist, dass es damals nicht im freien Verkauf verfügbar war.

Heutzutage gibt es pro Spielzeit mehrere Sondertrikots, die für Harnischmacher natürlich auch interessant sind. So zum Beispiel die Pinktober-Jerseys, die seit der Saison 2013/14 rausgebracht werden. Die Einnahmen, die dieses Trikot in die Kassen spült, spendet der KEC dem Deutschen Brustkrebshilfe e.V.

Harnischmacher schätzt den Wert seine Trikotsammlung auf satte 150.000-200.000 (!) Euro. Damit dürfte er als bester Kunde des Haie-Shops gelten. Über den Bestand seiner Sammlung führt er akribisch Buch. 

Auswärtstrikot Kölner Haie 1991-1993

Ein besonderer Schatz in Bernd Harnischmachers Sammlung: das legendäre blaue Kelts-Trikot.

Trotz seiner Leidenschaft für den Verein, bei dem er übrigens auch im Support Club ist, welcher aus privaten Sponsoren besteht, hat er nicht nur gute Worte für den KEC übrig.

Zum Beispiel unterstellt der Edelfan den Kölner Haien eine fehlende Professionalität. So erzählt er eine Geschichte vom Sondertrikot zum 25-jährigen Jubiläum der Meisterschaft 1995. 

Das Trikot, welches die Haie beim vorletzten Heimspiel der Saison 2019/20 trugen, kam einen Tag vor dem Spiel in den Online-Shop. Dadurch sei es nicht möglich gewesen, das Trikot mit Spielername und Nummer hinten drauf beim Spiel zu tragen, weil die Lieferzeiten bei vier bis sechs Wochen lag, schildert Harnischmacher das Dilemma. Der Verein habe die späte Veröffentlichung des Trikots mit Zeitdruck begründet.

Jubiläumstrikot Kölner Haie 25 Jahre DEL-Meister

Jubiläumstrikot Kölner Haie 25 Jahre DEL-Meister

Auch der Umgang mit den Fans liegt Harnischmacher tief im Magen. So erzählt er von einigen Situationen, wo es dem KEC aus seiner Sicht an Transparenz fehlte. Ein Beispiel: die Poldi-Wette!

Zu Zeiten von Corona blieben den Haien, wie in allen anderen Sportarten, die Fans in der Lanxess-Arena gezwungenermaßen aus. Die fehlenden Einnahmen wollte der KEC zumindest zum Teil wettmachen und kam auf die Idee, unter dem Motto „immer wigger“ Tickets zu verkaufen, die als reine Spende an den Verein gingen. Dadurch wollten die Haie eine Million Euro einnehmen. Auf gut halber Strecke, bei 600.000 Euro, stagnierten die „Spenden“, erzählt Harnischmacher.

Da kam beim KEC der Gedanke auf, dass man durch die vermeintliche Verpflichtung vom kölschen Kult-Kicker Lukas Podolski für Aufmerksamkeit sorgen könnte. Podolski wettete, Spieler des KEC zu werden, sollte eine bestimmte Anzahl der symbolischen Tickets verkauft werden. Durch den PR-Gag wurde das Ziel von einer Million Euro erreicht.

Der Wetteinsatz wurde allerdings nie, in welcher Form auch immer (schließlich ist Poldi kein Eishockey-Profi), eingelöst. Im Nachhinein schwieg der KEC zu diesem Thema und ließ die Fans im Dunkeln, beanstandet Harnischmacher. Seiner Eishockey- und Sammelleidenschaft hat der Ärger allerdings bis heute keinen Abbruch getan.