„Super-Discounter”Penny baut jetzt sämtliche Läden um, für Kunden wird alles anders

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Blick in eine Penny-Filiale in Hamburg im März 2020: Penny will weg vom Discounter-Image und mit einem Markthallen-Konzept attraktiver werden.

von Martin Gätke (mg)

Köln – Penny baut um: Zu oft ist der Discounter nur die zweite Wahl bei Kunden. Das will die Rewe-Tochter nun mit einem neuen Marktkonzept ändern. Bis 2023 sollen die Filialen umstrukturiert werden. Die Idee: Penny will „Super-Discounter“ werden. Damit soll sich auch für die Kunden einiges ändern.

  • Penny stellt neues Marktkonzept vor
  • Discounter will mit „Markthallen-Konzept“ stärker wachsen und will so „Super-Discounter“ werden
  • Auch für Kunden soll sich bis 2023 einiges ändern

Penny will ein Zeichen setzen und möchte der starken Konkurrenz um Aldi, Lidl & Co. Anteile abknüpfen. Wie die „Lebensmittelzeitung“ berichtet, will der Discounter deshalb sein Marktkonzept neu überarbeiten und seine Läden „verjüngen“. Mit mehreren Millionen Euro sollen die Filialen umgebaut werden. Bis 2023 soll das neue Markthallen-Konzept in allen Standorten angepassst sein.

Das Versprechen an die Kunden: Die Waren sollen besser präsentiert werden, alles soll übersichtlicher werden. Einkaufen soll einfacher werden. Daneben soll auch das Bio-Sortiment wachsen und ein neuer Bezahlvorgang eingeführt werden.

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Penny will Discounter-Image entfliehen und „Super-Discounter“ werden

Penny will so endlich dem reinen Discounter-Image entfliehen und auch Supermarkt-Kunden stärker ansprechen. Penny selbst nennt sein Konzept daher „Super-Discounter“, will sich mit einer neuen Aufmachung also näher an Edeka, Rewe & Co. verorten. Die „Lebensmittelzeitung“ berichtet, dass die Waren in den dementsprechend umgebauten Filialen U-förmig angeordnet sein sollen, um das Sortiment besser sichtbar zu machen. Auch der Eingangsbereich soll geräumiger werden und eher einem Supermarkt gleichen. Lebensmittel in gestapelten Kartons und auf Holzpaletten sollen der Vergangenheit angehören.

Zudem sollen mehr Bio-Produkte angeboten werden, etwa beim Obst und Gemüse. Für Städte ist auch ein To-go-Angebot geplant, ähnlich wie es der Mutterkonzern Rewe seit langem hat.

Penny will Bio-Angebot sowie veganes Sortiment ausbauen

Auch das vegane Sortiment soll ausgebaut werden. Eine neue Abteilung mit dem Namen „Food for Future“ ist geplant, eine Warengruppe mit 25 Artikeln mit Marken und Eigenmarken. Auch mehr glutenfreie Artikel sollen zu finden sein. Die Idee: Vor allem jüngere Kunden sollen angesprochen werden.

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Die Scan&Go-App wird in einem Penny Markt gezeigt. Mit der App können Nutzer ihre Einkäufe bereits während des Einkaufens im Markt scannen und am Ende bargeldlos bezahlen. Penny will das Konzept für alle Filialen ausweiten.

Demgegenüber soll die Produktgröße bei einigen Waren wie Wurst und Käse verkleinert werden. Ähnlich wie Lidl es bereits getan hat soll auch ein neuer Bezahlvorgang eingeführt werden: Mit der App „Scan & Go“ sollen Kunden in ausgewählten Läden während des Einkaufs scannen und an einer SB-Kasse zahlen.

Penny will bis 2023 sämtliche Filialen umbauen

In einigen Filialen wurde das Konzept bereits angepasst: 150 der 2200 Penny-Filialen wurden bereits zu „Super-Discountern“ und erwirtschafteten ein Umsatz-Plus von 15 Prozent. Bis 2023 sollen sämtliche Filialen umgebaut werden, pro Markt kostet das Penny zwischen 120.000 und 250.000 Euro.

Der Umbau ist dringend nötig: Mit einem Umsatzplus von 5,4 Prozent auf 8 Mrd. Euro ist Penny während der Corona-Krise 2020 zwar gewachsen, jedoch im Vergleich zur Konkurrenz eher wenig. Außerdem wächst die Nachfrage bei Kunden nach Bio-Produkten schon lange: Auch Penny selbst konnte im Bio-Bereich zwischen Januar und März Umsatzsteigerungen von bis zu 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnen. (mg)