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DHL jubeltWarum ist Strategie von Hermes und DPD gescheitert?

Ein Mitarbeiter demonstriert die Abläufe im Hermes Logistik-Center in Leipzig.

Ein Mitarbeiter demonstriert die Abläufe im Hermes Logistik-Center in Leipzig (Foto wurde 2019 aufgenommen).

Es sollte die Alternative zu den beliebten Paketstationen von DHL werden – doch der Plan ging nicht auf. Hermes und DPD teilen nun mit, dass sie einen Service bald nicht mehr anbieten wollen.

Keine Frage: In der Corona-Pandemie haben sich die Deutschen noch nie so viel liefern lassen. Egal ob Lebensmittel, Technik, Mode oder Gartenmöbel – der Druck auf die Lieferdienste ist gestiegen. Paketdienste haben zeitweise den Laden am Laufen gehalten, Lieferwagen und Lieferwagen karrte durch die Wohnviertel. 63 Pakete je Haushalt waren es im Schnitt 2020, fast dreimal so viele wie vor zehn Jahren.

Egal ob DHL, Hermes, DPD, GLS, Go! und UPS – sie alle profitieren von den wachsenden Paketbergen. Allerdings rechnet sich nicht jeder Dienst, das müssen nun auch Hermes und DPD einsehen. Hier hat Platzhirsch DHL schon längst die Nase vorn.

Im Sommer 2016 hat Hermes das gemeinsam mit DPD und GLS entwickelte ParcelLock System etabliert. Das sollte eine Alternative zu den Paketstationen der DHL sein. Die Idee: Im Gegensatz zur geschlossenen Lösung von DHL, die nur für jene Kunden zugänglich ist, sollte ParcelLock das einzige System sein, das verschiedenste Paketdienstleister integriert. Neben DPD, GLS und Hermes gab es zusätzlich auch die Möglichkeit für lokale Händler oder Lieferdienste 24/7 ihre Ware dort an die Kundinnen und Kunden zu übergeben. Der Online-Boom sollte sein Übriges tun, damit der Plan aufgeht.

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Doch diese Strategie ist – rund sechs Jahre später – gescheitert. Das Problem: Dieser Dienst war sehr wenig verbreitet in Deutschland: Allein in der Metropolregion Hamburg und in Niedersachsen gab es solche offenen Paketstationen. Das ganze Projekt schien bei den Kundinnen und Kunden auf wenig Interesse gestoßen zu sein.

Gegenüber dem Branchenportal „Inside Digital“ gibt Hermes deshalb offen und ehrlich zu: „Sowohl die Nutzerzahlen als auch die Marktentwicklung des ParcelLock-Projekts blieben insgesamt hinter den Erwartungen zurück.“ In den kommenden Monaten wollen sowohl Hermes als auch DPD das Paketstation-Projekt allmählich zurückfahren.

Das heißt für DHL: Der Marktführer steht in Sachen Paketstationen nun ohne Konkurrenz da. Wie lange das so bleiben wird, bleibt abzuwarten. Denn offenbar steht schon die nächste Idee in den Startlöchern: „Beide Unternehmen werden in Zukunft alternative Lösungen im Bereich der Paketstationen vorantreiben“, heißt es seitens Hermes.

Neuer Paketdienstleister mit Versprechen für Deutschland

Der Druck auf die Paketdienstleister wie Hermes, DHL und Co. wird 2022 aber noch weiter steigen. Denn das schwedisches Start-up Instabox will dieses Jahr den Markt in Deutschland erobern. Das Versprechen: Lieferung noch am selben Tag. „Wir versuchen, den Paketempfang für die Verbraucher problemlos und unkompliziert zu machen. Wir versuchen schnell zu sein, wir wollen auch in Deutschland am gleichen Tag zustellen“, lautet die Kampfansage. (mg)