Diese beiden sind untrennbar miteinander verbunden. „Das Gute ist ja, dass ich auch schon seit Jahrzehnten Rennen fahre – deshalb gelte ich bei den Kollegen nicht als Schauspieler, der jetzt mal ins Cockpit steigt“, erklärte der beliebte TV-Star.
„Ich fühle mich da akzeptiert. Ich bin gleichzeitig aber auch demütig und kann Tipps von den Kollegen annehmen. Ich habe ja auch einen eigenen Renn-Ingenieur, der mich unterstützt. Ich kann noch viel lernen – und das weiß ich auch.“
Dementsprechend hat er sich für den Porsche Carrera Cup Deutschland, der seit gestern auf dem Nürburgring stattfindet, auch keine Platzierung vorgenommen: „Ich bin natürlich ehrgeizig, aber mein Ziel ist einfach, Spaß zu haben und ein gutes Rennen zu fahren.“
Richy feiert mit dem „Porsche Carrera Cup“ ein doppeltes Jubiläum. „1997 habe ich auf dem Nürburgring quasi mein erstes Rennen überhaupt gefahren, beim Porsche Pirelli Supercup im Rahmen der Formel 1.“ Außerdem habe er hier vor 25 Jahren seine Rennlizenz erworben. „Da schließt sich jetzt also der Kreis.“
Auch privat fährt der Mannheimer gerne mal schnell. „Wer gut fahren kann, darf das auch schnell tun. Ich drängle aber nicht – denn Rasen und Drängeln ist out.“ Auch er wurde bereits geblitzt. „Aber nur beim Spurwechsel in der Stadt, mit 56 Stundenkilometern.“ Auf der Autobahn merkten die Menschen schon, wenn er zum Überholen ansetzt. „Dafür muss man nicht drängeln.“
Leidenschaft 2: der „Tatort“
Apropos Verkehr: Der „Tatort“, in dem wir Müller am Sonntag gemeinsam mit Kompagnon Felix Klare (38) sehen, spielt im Stau. Darin sucht Müller inmitten von genervten Autofahrern den Mörder eines Mädchens. Seine Idee als leidenschaftlicher Autofahrer? „Nein, sie kommt von unseren Autoren. Aber ich finde das gut, das ist ein außergewöhnliches Setting, das uns viele Möglichkeiten verschafft.“
Generell habe er auch nach dem schon 22. Fall, den er gerade abgedreht hat, immer noch Spaß an seinem Kommissar „Thorsten Lannert“. „Das fühlt sich immer noch so an, als hätten wir gerade erst angefangen. Wir haben gute Bücher und alle Möglichkeiten. Wenn alles so bleibt und ich nicht gesundheitlich aufhören muss, mache ich das noch richtig lange weiter.“
Auch weil er beim Dreh auch schnell fahren darf: „Bei den Verfolgungsjagden im Tatort, in dem ich einen braunen Porsche 911 Targa aus dem Jahr 1975 fahre, lasse ich mich nicht doubeln“, betont Müller.
Einen Rennsport-Krimi wünscht er sich aber nicht, so Müller. „Dieses Feld ist durch Steve McQueen und »Rush« mit Daniel Brühl abgegrast. Ich habe auch das Gefühl, die Rennsport-Fans möchten das nicht im Film sehen, sondern lieber selbst Rennen besuchen.“
Leidenschaft 3: seine Frau
Seine frisch angetraute Gattin Christl Sturmhofer begleitet ihn regelmäßig zu Rennen. Als Ehemann fühle er sich angekommen, erklärt Müller. „Das fühlt sich gut an, ich bin damit jetzt angekommen. Das war ja eine bewusste Entscheidung, so eine Hochzeit und die Bezeugung zählt für mich was.“
Und weiter: „Es war eine tolle Feier – und ich meine diesen Schwur »Bis ans Lebensende« auch ernst. Das ist für mich kein Steuersparmodell. Ich liebe meine Frau und möchte den Rest meines Lebens mit ihr verbringen. Es ist einfach schön, das sagen zu können.“