In einer neuen Dokumentation kritisiert Johannes Hallervorden seinen Vater für dessen kontroversen Sketch in einer ARD-Show. Nun konterte Dieter Hallervorden in einem Interview.
Kritik seines SohnesDieter Hallervorden: „Nicht vor Millionenpublikum“

Copyright: 2015 Getty Images/Sascha Steinbach
Für Dieter Hallervorden gilt: „Meinungsfreiheit über alles!“ (Bild: 2015 Getty Images/Sascha Steinbach)
Aktualisiert02.09.2025, 06:36
Meinungsfreiheit ist für Dieter Hallervorden das höchste Gut. Das wird auch in der neuen Dokumentation „Hallervorden - Didi gegen den Rest der Welt“ deutlich, die das Erste am Montagabend (1. September 2025) anlässlich des bevorstehenden 90. Geburtstags des Komikers zeigte.
Wie Hallervorden nun in einem Interview mit dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ klarstellte, gelte dieser Grundsatz auch für die Äußerungen, die sein Sohn Johannes in der Doku tätigt.
Johannes Hallervorden: Auftritt seines Vaters war „absolut unnötig“
„Der eigene Sohn äußert Kritik, das ist sein gutes Recht“, betonte der Schauspieler. „Ich hätte das an seiner Stelle allerdings unter vier Augen gemacht und nicht vor einem Millionenpublikum. Aber: Meinungsfreiheit über alles, deshalb für mich okay!“
Während Hallervorden in der Dokumentation seinen kontroversen ARD-Sketch im April dieses Jahres verteidigt, zeigt sich sein Sohn Johannes kritisch. „Für mich ist dieser Auftritt, um es deutlich zu sagen, absolut unnötig gewesen“, erklärt der 26-Jährige, der seinem Vater sehr nahe steht, im Film. „Weil es wieder suggeriert, man dürfe nicht mehr sagen, was man denkt. Dabei darf man einfach nur nicht mehr sagen, was andere Menschen verletzt, was andere Menschen kränkt und was diskriminierend ist. Und das ist auch richtig so.“

Copyright: WDR/eitelsonnenschein/Till Vielrose
Johannes Hallervorden und sein Vater Dieter Hallervorden stehen sich nahe, sind sich aber oft uneinig. (Bild: WDR/eitelsonnenschein/Till Vielrose)
Seinen Vater „zum Nachdenken zu bewegen“ sei „nicht immer sehr einfach“, sagt Johannes Hallervorden zudem im Film. „Da würde ich mir wünschen, dass er da ein bisschen mehr Offenheit zeigt für Argumente. Mehr Offenheit für Dinge, die sich verändern.“
Für das Unterhaltungsformat „75 Jahre ARD - Die große Jubiläumsshow“ hatten sowohl Dieter Hallervorden als auch die ARD herbe Kritik geerntet. Empörung ausgelöst hatte eine Neufassung des berühmten „Palim Palim“-Sketches, in dem zwei inhaftierte Männer aus Langeweile einen Einkauf nachspielen. Hallervorden änderte den Beginn des Sketches, um die Sprachentwicklung der letzten Jahre zu kritisieren: Der von ihm gespielte Häftling sei im Gefängnis, weil er das N-Wort und das Z-Wort benutzt habe. (tsch)