Boris Becker im KnastEx-Insasse schildert krasse Zustände – „Dieser Ort ist der blanke Horror“

Boris Becker, ehemaliger Tennis-Profi aus Deutschland, vor dem Southwark Crown Court. Im Londoner Strafprozess gegen Boris Becker haben die Geschworenen den deutschen Ex-Tennisstar in mehreren Anklagepunkten für schuldig befunden.

Boris Becker (hier am 8. April 2022) sitzt aktuell im „Wandsworth Prison“.

Boris Becker wurde nach dem Urteil gegen ihn direkt ins „Wandsworth Prison“ gebracht. Ein Ex-Insasse des Gefängnisses klärt nun auf, wie das Leben hinter Gittern im Süden Londons aussieht.

Seine größte Freude und sein größtes Leid liegen eng beieinander. Nur rund 4,8 Kilometer liegen zwischen dem Centre-Court von Wimbledon, wo Boris Becker 1985 Geschichte schrieb, und der sechseinhalb Quadratmeter großen Zelle, in der er aktuell einsitzt.

Zwischen der Loge mit den berühmten Erdbeeren mit Sahne und einem aufgetauten Sandwich. Das, so berichtet es ein Ex-Insasse des „Wandsworth Prison“, ist das Abendessen im Londoner Knast.

Boris Becker im Knast: Ex-Insasse klärt auf: Wie er schläft, was er isst

Filmemacher Chris Atkins verbrachte rund neun Monate dort, nachdem er 2016 wegen Steuerbetrugs verurteilt worden war. „Dieser Ort ist der blanke Horror. Alles daran ist schrecklich“, sagt er gegenüber „t-online“ über seine Zeit hinter Gittern.

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Aus seiner eigenen Knast-Zeit weiß er ganz genau, was Becker nun erwartet. Wie er schläft, was er isst... Atkins: „Man schläft auf harten Pritschen, mit dem Kopf quasi an der Toilettenschüssel.“ Und nicht nur das. In Sachen Hygiene sollte man keine hohen Ansprüche haben. Atikins weiter: „Geduscht wird alle paar Tage, mit 150 Mann unter drei Brausen, die aus der Decke ragen.“

Immerhin ist das aber eine Möglichkeit, mal die Zelle zu verlassen. Davon gibt es ansonsten wenige. „Wenn er Glück hat, darf er eine Stunde am Tag raus in den Hof, sich die Beine vertreten“, so Atkins über Beckers Aussichten.

Auch kulinarisch muss sich Becker ziemlich umgewöhnen. Das Frühstück besteht aus Brot, Milch, Tee – ab und zu auch mal Kaffee. Mittags gibt es, so Atkins, eine „ungenießbare Pampe“ und zum Abendessen ein aufgetautes Sandwich.

Verurteilt wurde Boris Becker, weil er Geld ausgab, das er nicht hatte. Nun also der harte Einschnitt mit kompletter Veränderung. Jegliche Form von Luxus: ausgeschlossen.

Was Atkins ihm für die Zeit im Knallhart-Knast rät? „Verhalte dich unauffällig und lasse es über dich ergehen.“ Dann könnte er – bei guter Führung – auch vor Ablauf seiner zweieinhalb Jahre wieder frei kommen. (sku)