Schwere VorwürfeJetzt begreift es auch Trump und tobt: „Putin ist absolut verrückt“

Die jüngsten massiven russischen Luftangriffe auf die Ukraine ärgern Donald Trump massiv. Jetzt beschimpft er Kremlchef Wladimir Putin öffentlich als verrückt.

Donald Trump (78) ist sauer – auf Wladimir Putin (72), aber auch auf Wolodymyr Selenskyj (47). Und der US-Präsident weiß nach eigener Aussage auch, wer am Krieg schuld ist.

Der US-Präsident tobt: „Er (Putin) ist absolut verrückt geworden! Er tötet unnötigerweise eine Menge Menschen, und ich spreche nicht nur von Soldaten“, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. „Raketen und Drohnen werden auf Städte in der Ukraine geschossen, ohne jeglichen Grund.“

Trump droht: „Wenn er das tut, wird das zum Untergang Russlands führen!“

Russland hatte in der Nacht zum Montag (26. Mai 2025) wie schon am Wochenende massive Luftangriffe auf die Ukraine gestartet. Dabei waren zahlreiche Ukrainer und Ukrainerinnen ums Leben gekommen, unter ihnen auch Kinder.

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Trump schrieb weiter, er habe immer gesagt, Putin wolle die ganze Ukraine und nicht nur ein Stück. Vielleicht habe Putin damit recht, „aber wenn er das tut, wird das zum Untergang Russlands führen!“ Trump betonte, er habe immer ein sehr gutes Verhältnis zu Putin gehabt, „aber irgendetwas ist mit ihm passiert“.

Zugleich machte Trump auch dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Vorwürfe. Er tue seinem Land keinen Gefallen, wenn er so rede, wie er es tue. „Alles, was aus seinem Mund kommt, verursacht Probleme, das gefällt mir nicht, und das sollte besser aufhören“, schrieb Trump.

Dies sei ein Krieg, der nie begonnen hätte, wenn er Präsident gewesen wäre, fügte Trump hinzu. „Das ist Selenskyjs, Putins und (Joe) Bidens Krieg, nicht „Trumps“.“ Er helfe nur, „die großen und hässlichen Feuer zu löschen, die durch grobe Inkompetenz und Hass entstanden sind.“

Zuvor hatte Trump bereits vor Journalisten gesagt, er sei nicht glücklich mit dem, was Putin mache. „Er tötet viele Menschen. Und ich weiß nicht, was zur Hölle mit Putin passiert ist. Ich kenne ihn seit langem.“ Auf die Nachfrage einer Journalistin, ob er auch neue Sanktionen gegen Russland in Erwägung ziehe, sagte Trump: „Absolut, er tötet viele Menschen, ich weiß nicht, was mit ihm nicht in Ordnung ist.“

Die russischen Streitkräfte hatten die Ukraine in den Nächten auf Samstag und Sonntag mit Raketen, Marschflugkörpern und Hunderten Drohnen massiv bombardiert. Durch die schwersten Angriffe seit Monaten wurde mehr als ein Dutzend Menschen getötet, Dutzende wurden verletzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland Terror vor und forderte vom Westen mehr Druck auf Moskau. Auch in der Nacht auf Montag wurde die Ukraine erneut angegriffen.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. Trump möchte ein Ende der Kämpfe erreichen - Kritiker werfen ihm aber vor, dabei nicht genügend Druck auf Russland auszuüben.

Selenskyj schlägt einer Idee Trumps folgend eine bedingungslose 30-tägige Waffenruhe vor, um Raum für Verhandlungen zu schaffen. Putin ist dazu bislang nicht bereit. Er besteht dafür auf Bedingungen, bei denen sicher ist, dass sie die Ukraine nicht akzeptieren wird.

Nundesaußenminister Wadephul: Russische Angriffe Affront auch gegen Trump

Auch der US-Sonderbeauftragte für die Ukraine, Keith Kellogg, verurteilte diese schwersten Angriffe der vergangenen Monate. „Das wahllose Töten von Frauen und Kindern bei Nacht in ihren Häusern ist ein klarer Verstoß gegen die Genfer Friedensprotokolle von 1977, die dem Schutz Unschuldiger dienen“, schrieb der frühere General auf der Plattform X. „Diese Angriffe sind beschämend. Stoppen Sie das Töten. Waffenstillstand jetzt.“

Bundesaußenminister Wadephul sieht die Verbündeten des angegriffenen Landes in den Bemühungen für eine Waffenruhe durch Putin getäuscht. „Putin tritt die Menschenrechte mit Füßen, das ist ein Affront auch gegen den US-Präsidenten Donald Trump“, sagte der CDU-Politiker in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. Trump habe sich ja sehr bemüht, Putin an den Verhandlungstisch zu bekommen - „und jetzt diese Reaktion“.

Wadephul sagte weiter, man sehe daran, Putin wolle keinen Frieden. „Er will den Krieg fortführen und das dürfen wir ihm nicht gestatten.“ Deswegen würden im europäischen Rahmen weitere Sanktionen vorbereitet und beschlossen. „Es wird eine klare Reaktion des Westens geben und ich denke auch von den Vereinigten Staaten von Amerika.“

Türkei als möglicher Vermittler

Die Türkei, ein möglicher Vermittler im Krieg, schickt ihren Außenminister Hakan Fidan für zwei Tage nach Moskau. Er soll dort mit seinem Kollegen Sergej Lawrow sprechen, aber auch mit Putin zusammentreffen. Nach türkischen Angaben wolle Fidan bekräftigen, dass die Türkei sich als Ort für Verhandlungen anbiete. Russland und die Ukraine hatten 2022 direkte Gespräche in Istanbul geführt, Mitte Mai wurde dieser Gesprächsfaden wieder aufgenommen.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) reist nach Finnland, um am Gipfeltreffen der nordischen Staaten teilzunehmen. Auch dort soll es um die Sicherheitslage angesichts der wachsenden Bedrohung aus Russland gehen. (dpa/susa)