Der US-Präsident macht auch das Finale der Club-WM zu seiner ganz persönlichen Show. Er bleibt einfach auf dem Podium, als Chelseas Kapitän den Siegerpokal hochreckt.
„Wir waren irritiert“Donald Trump ausgebuht! Peinlicher Auftritt bei Klub-WM
US-Präsident Donald Trump hat mit seiner eigenwilligen Art auch bei der Siegerehrung nach dem Finale der Klub-Weltmeisterschaft bei New York für Erstaunen und Irritationen gesorgt.
Der 79-Jährige blieb – nachdem er zuvor den siegreichen Akteuren des FC Chelsea nach dem 3:0 gegen Paris Saint-Germain im MetLife Stadium die Goldmedaillen überreicht hatte – einfach auf dem Siegerpodest stehen, als Mannschaftskapitän Reece James dort zum Jubeln mit den Teamkollegen ansetzen wollte. Normalerweise gehört dieser Moment allein den Siegern.
Auch Buhrufe für Trump beim Finale der Klub-WM
„Wir waren schon ein wenig irritiert“, berichtete nach dem Spiel der als „Man ot the Match“ ausgezeichnete Doppel-Torschütze Cole Palmer in der Pressekonferenz. Reece hatte die Trophäe dann einfach in die Höhe gereckt – und Trump klatschte Beifall. So war der US-Präsident mit auf den Jubelbildern.
Die britische Sun schrieb anschließend: „Cole Palmer hat etwas getan, was kein anderer Mann geschafft hat: Er hat Donald Trump die Show gestohlen.“ Trump sorgte so am Sonntag eher politisch für Aufsehen, als er neue Waffenlieferungen für die Ukraine ankündigte.
Es war eine Selbstinszenierung, die an Fifa-Präsident Gianni Infantino erinnerte, der bei Pokalübergaben selbst immer jede Sekunde ausreizt, ehe er sich schließlich in den Hintergrund zurückzieht. Selbst der Schweizer hatte am Sonntag erfolglos versucht, Trump zum Gang vom Podest zu bewegen.
Bei der WM 2022 hatte der Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, für Fassungslosigkeit gesorgt. Er hatte Argentinien-Kapitän Lionel Messi ein traditionelles katarisches Gewand übergestreift, bevor der die WM-Trophäe in seinem nur noch verdeckt erkennbaren Argentinien-Trikot in die Luft reckte.
Als Trump am Sonntag begleitet von Infantino zur Siegerehrung auf den Rasen des Stadions in New Jersey geschritten war, hatte er von den über 80.000 Zuschauerinnen und Zuschauern gespaltene Reaktionen erfahren.
Es gab Applaus für ihn, aber auch deutlich lautere Buhrufe. Trump wirkte davon jedoch unbeeindruckt. Er hatte offenbar Freude an der Siegerehrung. Das Finale selbst hatte Trump überwiegend in einer Stadionloge an der Seite seiner Frau und First Lady Melania Trump sowie dem Ehepaar Infantino verbracht.
In einem Jahr wird die WM-Endrunde der Nationalmannschaft ebenfalls im Stadion in East Rutherford unweit von New York City enden. Das Finale findet am 19. Juli 2026 statt. Trumps Amtszeit als Präsident läuft dann noch. (dpa/bc)