Donald Trump scheint sich von der europäischen Forderung nach neuen Sanktionen gegen Russland zurückgezogen zu haben – und will lieber Deals mit dem Land. Sein Motto: Alles nicht mein Problem. Laut Medienberichten verlief ein Telefonat zwischen ihm und den Europäern dramatisch.
Dramatisches Telefonat mit MerzDonald Trump schockt mit Putin-Wende – neue Details zu brisantem Anruf
US-Präsident Donald Trumps Zickzack-Kurs in Sachen Ukraine bereitet den EU-Partnern erneut jede Menge Kopfschmerzen.
Zunächst drohte er damit, die Verhandlungen über einen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine einfach abzubrechen. Und erklärte, er sehe keine Chance auf Frieden. Später war es Trump selbst, der immer wieder mit neuen Sanktionen gegen Russland drohte, sollte Putin sich weigern, gemeinsam mit der Ukraine einen 30-tägigen, bedingungslosen Waffenstillstand zu erklären.
Trumps Zickzack-Kurs sorgt für tiefe Sorgenfalten in Europa
Nach seinem zweistündigen Telefonat mit dem russischen Präsidenten am Montag scheint sich seine Meinung erneut geändert zu haben. Trumps aktuelle Ansicht über den Krieg in der Ukraine: Er ist das Problem anderer.
Nach einem Bericht der „New York Times“ soll Trump dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie anderen europäischen Staats- und Regierungschefs nach dem Telefonat mit Putin erklärt haben, „dass Russland und die Ukraine selbst eine Lösung für den Krieg finden müssen“. An weiteren Sanktionen ist er demnach nicht interessiert. Er nahm auch seine eigenen Drohungen zurück, sich dem europäischen Sanktionspaket gegen Russland anzuschließen.
Dagegen ist er offenbar begierig darauf, mit Russland Geschäfte zu tätigen.
Am Apparat: die Staatschefs Frankreichs, Italiens, Finnlands und die Europäische Kommission sowie Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Sie alle waren schockiert von Trumps (erneutem) radikalen Kurs-Wechsel, wie verschiedene Medien berichten.
Telefonat mit Donald Trump: Europäer hielten den Atem an
Laut „Bild“ hielten alle Europäer im Gespräch mit Trump den Atem an, als dieser erklärte, die USA wären aus den Verhandlungen raus, da Russland nun direkt mit der Ukraine verhandeln würde.
Einem Bericht von „Axios“ zufolge betonten Merz und Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in dem Telefonat mit Trump, dass die USA und europäische Länder in die Verhandlungen miteinbezogen werden müssten: „Jemand muss Richter sein“, zitiert das Portal Meloni.
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Merz wiederum schlug ein Treffen mit allen Parteien vor, ein „technical meeting“. Ein Meeting auf Ebene von Unterhändlern, um die bevorstehenden Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine vorzubereiten. Trump soll dem Vorschlag zugestimmt haben, immerhin – zur Beruhigung aller.
Doch in Wirklichkeit könnte der Präsident ganz andere Ziele haben: eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Washington und Moskau, um wieder Geschäfte zu machen. „Russland möchte nach diesem katastrophalen ‚Blutbad‘ in großem Umfang Handel mit den Vereinigten Staaten treiben, und ich stimme dem zu“, schrieb Trump auf Truth Social. „Russland hat die enorme Chance, massenhaft Arbeitsplätze und Wohlstand zu schaffen. Sein Potenzial ist UNBEGRENZT.“
Wie diese „Normalisierung“ aussehen soll? Unklar. Klar ist jedoch, dass diese Zeilen für einige tiefe Sorgenfalten in Europa sorgen. Auch Trump selbst scheint ahnungslos. Finnlands Präsident Alexander Stubb fragte ihn in dem Telefonat nach den nächsten Schritten. „Ich weiß es nicht. Jemand muss sich äußern und sagen, ob die Verhandlungen gut oder schlecht verlaufen, und dann entscheiden wir, was zu tun ist“, so Trump.