„Russland ist’s egal“Moskau verspottet Trumps „Super-Ultimatum“ – und droht Europa

Kremlchef Wladimir Putin schweigt noch zu den jüngsten Aussagen von US-Präsident Donald Trump. Andere Kreml-Vertreter werden derweil deutlich (Archivbild).

Kremlchef Wladimir Putin schweigt noch zu den jüngsten Aussagen von US-Präsident Donald Trump. Andere Kreml-Vertreter werden derweil deutlich (Archivbild).

Spott und Hohn aus Moskau! Donald Trumps Ultimatum an den Kreml verpufft. Stattdessen gibt es Drohungen gegen Europa und wütende Reaktionen von Kreml-Kritikern und -Kritikerinnen, die sich vom US-Präsidenten im Stich gelassen fühlen.

Moskau reagiert betont unbeeindruckt auf die neu gesetzte Frist von US-Präsident Donald Trump und die von Europa finanzierten Waffenlieferungen an die Ukraine!

Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach von einem „Signal für die Fortsetzung“ des Krieges. Außenminister Sergej Lawrow zeigte sich verwirrt über die 50-tägige Frist und warnte die Europäer scharf.

Seine Drohung insbesondere gegen die Europäer, welche den US-Präsidenten angeblich in einen „Sanktionsstrudel“ hineinziehen wollten: „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.

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Noch deutlicher wurde derweil der ehemalige Kremlchef Dmitri Medwedew, der sich auf der Plattform X über den US-Präsidenten lustig machte. Trump habe dem Kreml ein „theatralisches Ultimatum“ gestellt. „Das kriegerische Europa war enttäuscht“, kommentierte Medwedew und fügte an: „Russland ist’s egal.“

Auch der Abgeordnete Dmitri Belik tönte: „Unser Land wird die Ziele der militärischen Sonderoperation weiterhin erreichen.“

Von den russischen Staatsmedien bekam der US-Präsident unterdessen offene Häme zu hören. „Danke dafür, Donald – Trumps Ultimatum an Russland wird die Zerstörung der Ukraine beschleunigen“, lautete die Schlagzeile der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Novosti.

Ein Kommentator verhöhnte Trumps „Ultimatum“ als „super“, es habe zu „100 Prozent funktioniert“. Er fügte spöttisch an: „Oder besser gesagt, um 2,3 Prozent: So stark stiegen die Aktien russischer Unternehmen unmittelbar nach der Ankündigung des Ultimatums.“

Die kremlnahe Zeitung „Moskowski Komsomolez“ schlug in die gleiche Kerbe. Eigentlich sei Trump davon überzeugt, dass Russland den Krieg gegen die Ukraine gewinnen werde, erklärte dort ein Autor den Leserinnen und Lesern. Eine Einigung in 50 Tagen sei „ausgeschlossen“, lautete das Fazit. „Wir werden bis zum Ende kämpfen müssen.“

Während Russland mit Häme reagiert, müssen sich russische Kremlkritiker und Dissidenten vom US-Präsidenten im Stich gelassen fühlen. „Ich verstehe nicht, warum Trump weitere 50 Tage braucht, um zu erkennen, was Putins Absichten wirklich sind – wir hatten 25 Jahre Zeit, das zu begreifen“, sagte etwa der Oppositionelle Wladimir Kara-Mursa dem US-Sender CNN.

Leonid Wolkow, ein langjähriger Wegbegleiter Nawalnys, spottete, Trump habe Putin erneut Zeit verschafft, „so viel wie möglich an sich zu reißen“. Der frühere russische Schachweltmeister Garri Kasparow nahm Trumps Partei in die Pflicht: „Sie alle sind nun mitschuldig an jedem von Russland ermordeten ukrainischen Zivilisten“, schrieb er bei X.

Auch aus Europa kam deutliche Kritik. „Schön, dass Donald Trump den Druck auf Putin erhöht“, schrieb der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson bei X. „Aber warum warten?“, fragte er. „Putin massakriert täglich unschuldige Menschen.“ (red)