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Ergreifende AktionWas Kölner Rewe-Held mit Promi-Spende macht, ist Gänsehaut pur

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Hüseyin Malkoc (39) verteilt Lebensmittel an Obdachlose.

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Hüseyin Malkoc (39) ist Rewe-Mitarbeiter auf der Bonner Straße und hat mit einer Gänsehaut-Aktion im Supermarkt Mitte März für Wirbel gesorgt. Der empathische Verkäufer hatte einer alten demenzkranken Dame den Einkauf bezahlt, die selbst nicht für ihre eingekauften Lebensmittel aufkommen konnte.

Hunderte Kölner zeigten sich von Hüseyin Malkoc und seiner spontanen Hilfsaktion mitten im Corona-Stress gerührt. Auch der bekannte TV-Star Martin Rütter wurde auf den hilfsbereiten Kölner aufmerksam. Rütter spendete dem Rewe-Mitarbeiter 500 Euro für neue Lebensmittel, die er damit kaufen und an weitere Bedürftige verteilen sollte. Malkoc ist nun mit der Spende den nächsten Schritt in Sachen Hilfsbereitschaft gegangen.

Köln: Rewe Mitarbeiter stockt Spende von TV-Promi auf

Wochen nach Rütters Instagram-Ankündigung Anfang April erhielt Malkoc dann das Geld des TV-Stars. „Ich habe die 500 Euro von Martin Rütter und selbst noch um weitere 200 Euro aufgestockt“, erklärt Malkoc gegenüber EXPRESS.

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Mit den 700 Euro kaufte er in seiner Rewe-Filiale letzte Woche eine Menge frischer Lebensmittel ein.

Sein Ziel: Die Lebensmittel an alle zu verteilen, die sie gebrauchen können. Denn immer wieder erlebt Hüseyin Malkoc in der Corona-Krise Menschen in seinem Supermarkt, die mehr Lebensmittel kaufen wollen, als sie dann an der Kasse bezahlen können. „Das schaue ich mir nicht gerne an, dann helfe ich lieber und bezahle den Einkauf“, so der Rewe-Mitarbeiter.

Rewe-Mitarbeiter verteilt Lebensmittel an Obdachlose

Die meisten Lebensmittel, die Malkoc mit der Spende des TV-Stars gekauft hat, hat Malkoc nun am späten Dienstagabend gegen 23 Uhr am Kölner Hauptbahnhof an Obdachlose verteilt.

Nach einem langen Arbeitstag im Supermarkt hat sich Malkoc trotzdem noch auf den Weg gemacht, um Obdachlosen frische Lebensmittel und Hundefutter für ihre Tiere zu geben.

Köln Hauptbahnhof: „Obdachlose sind dankbar für jede Hilfe“

Mit Erfolg, denn der Rewe-Mitarbeiter ist natürlich alle Tüten losgeworden. „Die Obdachlosen sind dankbar für jede Hilfe“, erklärt der Kölner nach seiner Hilfsaktion. Nur Hundefutter habe er noch übrig gehabt und daher an das Tierheim in Köln-Ostheim „Menschen für Tiere“ abgegeben.

Malkoc will weiterhin Bedürftigen unter die Arme greifen, nicht nur als täglicher Corona-Helfer bei Rewe, sondern auch nach der Schicht im Supermarkt.

TV-Promi Martin Rütter belohnt Rewe-Mitarbeiter

Am Freitag (3. April) hatte TV-Star Martin Rütter Hüseyin Malkoc in seinen Instagram-Livestream um 18.30 Uhr eingeladen und seinen Fans als Helden vorgestellt.

Martin Rütter ist vor allem durch seine Vox-Sendung „Der Hundeprofi“ bekannt geworden. Nun spricht er täglich bei Instagram mit Gästen auch über aktuelle Geschehnisse und Corona-Helden, wie Hüseyin Malkoc.

„Es ist einfach toll, was du da gemacht hast“, erklärt Martin Rütter vor fast 2000 Zuschauern im Livestream bei Instagram.

Martin Rütter spendet Rewe-Mitarbeiter 500 Euro

Nachdem der Rewe-Mitarbeiter seine Geschichte nochmal erzählt hat, macht Martin Rütter ihm plötzlich ein Geschenk. 500 Euro will er Hüseyin Malkoc spenden, damit er weiterhin Lebensmittel an Kunden verschenken kann.

Nach der Corona-Krise will Martin Rütter dem Rewe-Mitarbeiter und seiner zuckerkranken Mutter außerdem einen Flug zur Familie in die Türkei spendieren. Hüseyin Malkoc reagiert gerührt und weiß gar nicht was er sagen soll.

Hüseyin Malkoc begeisterte Rewe-Kunden mitten im Corona Stress

So lief die berührende Helfer-Story im EXPRESS:

Die Corona-Krise erfordert von uns allen mehr Verständnis und Solidarität. Umso schöner, wenn es ein Kölner in einem aktuell besonders stressigen Job trotzdem schafft, über das geforderte Maß hinaus, Einsatz zu zeigen.

Als er die besonders lange Schlange an der Kasse in seiner Filiale auf der Bonner Straße sah, zeigte er mit einer rührenden Aktion vielen Kunden, welchen Stellenwert Menschlichkeit in diesen schweren Zeiten hat.

„Die Schlange wurde immer länger und die Frau immer nervöser“

Momentaufnahme bei Rewe an der Kasse: Die EC-Karte einer alten Dame funktioniert einfach nicht und genug Bargeld hat sie auch nicht dabei. Minutenlang sucht die Frau hilflos in ihrer Tasche nach Bezahlmöglichkeiten.

„Die Schlange wurde immer länger und die Frau immer nervöser“, so beschreibt es Kundin Silke S. gegenüber EXPRESS. „Alle haben gewartet, bis die Frau 'endlich' bezahlt.“ Manche Kunden hätten bereits genervt auf die Situation reagiert.

Als es dann an der Kasse darum geht, ob der Einkauf der alten Dame in Höhe von 15 Euro storniert werden soll, kommt ein REWE-Mitarbeiter ins Spiel.

REWE-Mitarbeiter übernimmt Rechnung von Seniorin

„Das war mega, er kam zur Kasse und hat die Rechnung übernommen“, so Silke S. Auch die anderen Kunden seien plötzlich ganz gerührt gewesen. Sie hat den Vorfall auf Facebook in der „Meine Südstadt“- Gruppe öffentlich gemacht: 

„Eine ältere Frau stand bei Rewe an der Kasse und war sehr verwirrt, kein Bargeld, PIN der Karte nicht bekannt, da kam der Filialleiter und hat ihren Einkauf bezahlt, großartig! Klatschen!“

Hunderte Kölner reagieren begeistert auf Aktion

Auf den Post hat sie rund 800 begeisterte Reaktionen erhalten.

Während die Kundin zunächst glaubt, bei dem Mann habe es sich um den Filialleiter gehandelt, findet EXPRESS heraus, wer es wirklich war. Rewe-Mitarbeiter Hüseyin Malkoc (39).

REWE-Mitarbeiter übernimmt weitere Rechnung

Seit fünf Jahren arbeitet er bereits in der Südstadt-Filiale. „Die Frau ist eine Stammkundin, sie leidet an Demenz und ist mir daher schon öfter aufgefallen“, erklärt Hüseyin Malkoc. Deswegen habe er die Rechnung komplett übernommen.

Sie könne ihm das Geld irgendwann vorbeibringen. Doch wenn sie es vergesse, sei das für ihn auch kein Beinbruch. „Wir sind alle nur Menschen“, sagt Malkoc.

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Am selben Tag habe er auch die Rechnung eines Mannes übernommen, der nicht zahlen konnte. Erst habe der Mann das Geschenk nicht annehmen wollen, doch später sei es dann doch dazu gekommen.

Malkoc kann Mutter in Corona-Krise nicht mehr besuchen

An Weihnachten übernimmt Hüseyin Malkoc jedes Jahr Rechnungen seiner Kunden oder kauft Lebensmittel für Obdachlose, die er aus eigener Tasche zahlt. Auch in dieser schweren Corona-Zeit will er helfen, wenn er merkt, dass jemand in einer Notsituation ist. Wegen der Corona-Krise konnte er auch seine Mutter seit zwei Monaten nicht mehr besuchen.

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Sie sei zuckerkrank und daher gefährdet, sich anzustecken. Er bringt ihr Lebensmittel und stellt sie vor der Haustür ab.

„Meine Mutter fragt immer, warum ich nicht reinkomme. Weil ich dich liebe, antworte ich ihr dann.“ Das würde sie dann etwas besänftigen, erklärt Malkoc weiter. Dann muss er schnell wieder zurück an die Kasse.