Feuerwehr dementiertBlut in Kölner Südstadt: Gibt es einen irren Tauben-Ripper?

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Ekelhaft: Diese Bilder sendete eine Userin dem EXPRESS.

Köln – Was ist da nur in der Kölner Südstadt los? Ein krasser Fall von Tierquälerei – oder viel Lärm um nichts?

Dass Tauben nicht gerade den allerbesten Ruf genießen, ist bekannt. Da gibt es das Klischee der sogenannten Ratten der Lüfte. Und am Samstag (12. Dezember) sorgten Fotos aus der Kölner Südstadt in den sozialen Netzwerken für Aufregung.

Denn eine Userin schilderte, dass sie als Anwohnerin in der letzten Zeit schon häufiger blutende Tauben rund um eine Unterführung am Bonner Wall habe elendig sterben sehen.

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Blutende Tauben in Köln: Ist ein Tiermörder am Werk?

Auf EXPRESS-Nachfrage stand sie zu ihrer Schilderung: „Ich komme öfters bei der Unterführung am Bonner Wall an der Bonner Straße vorbei. Dort nisten einige Tauben. In den letzten Wochen ist der Boden darunter voller Blut.“

Die Tierfreundin aus dem Veedel weiter: „Diese Woche habe ich mehrmals schwer verletzte, blutende Tauben auf den Streben sitzen sehen, die dort oben elendig verenden. Heute habe ich zwei tote Tauben gefunden, die auf dem Boden lagen. Jemand scheint, wahrscheinlich nachts, auf die wehrlosen, schlafenden Tiere zu schießen.“

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Am Samstagabend rückte die Feuerwehr zu einem Einsatz am Bonner Wall aus.

Sie habe die Polizei informiert und werde Anzeige erstatten. Die Feuerwehr würde die schwer verletzten Tiere herunter holen und dann an die Taubenhilfe übergeben.

Besagte Taubenhilfe bestätigte EXPRESS am späten Samstagnachmittag einen entsprechenden Einsatz am Bonner Wall. Fotos der toten Tiere seien dokumentiert worden.

Gibt es tatsächlich einen irren Tauben-Ripper im Veedel, der nachts in der Dunkelheit auf die nistenden Vögeln ballert?

Taubensterben: Feuerwehr hat andere Vermutung

Wichtig: Die Feuerwehr kann diese Theorie bisher nicht stützen, im Gegenteil.

Ein Sprecher sagte auf EXPRESS-Nachfrage, sein Kollege habe vor Ort eine verletzte Taube gefunden, es gebe aber keine Hinweise auf Schüsse und wahrscheinlich habe sich die Taube bei einem Taubenkampf mit einem anderen Tier die Verletzungen zugezogen.

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Ein Feuerwehrmann birgt die verletzte Taube am Bonner Wall am Samstagnachmittag.

Die Anwohnerin dagegen sagt, dass sich Vorfälle mit blutenden Tieren schon seit Wochen häufen. Veedels-Bewohnern ist indes sicher nicht entgangen, dass es unlängst Hinweise auf nächtliche Luftgewehrschüsse in den sozialen Netzwerken gegeben hat.

Taubensterben: Obduktion soll Klarheit bringen

Die Lage bleibt mysteriös. Die Anwohnerin unkt: „Das ist Tierquälerei und darf bei aller Antipathie gegen Tauben nicht geduldet werden. Hier in Köln gibt's das Augsburger Modell, um die Population zu minimieren. Tiere zu verstümmeln ist kein Weg.”

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Dieses tote Tier wurde Sonntagmorgen von Mitarbeitern der Kölner Taubenhilfe entdeckt.

Am Sonntag sei ein weiteres totes Tier gefunden worden, berichtet Gwendolin Wonneberger von der Taubenhilfe Köln: „Am Morgen lag unter der Unterführung wieder eine tote Taube und auch eine tote Maus. Der Boden abermals voller Blutflecken.“

Die Expertin weiter: „Ich bin sicher, dass die Tiere vergiftet werden. Wir werden das bei der Polizei anzeigen. Wir werden auch ein totes Tier zur Obduktion reinschicken. Wir sind mehrmals tägich vor Ort und versuchen Tiere zu finden, denen man noch helfen kann.“