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Künstlertreff aufgelöstWirbel am Kölner „Eierplätzchen“ – Ordnungsamt äußert sich

Das Eierplätzchen war vier Jahre lange Künstlertreffpunkt und galt als Open Air-Atelier.

Das sogenannte Eierplätzchen in der Kölner Südstadt. Hier trafen sich sonntags Künstler. Bis jetzt.

Seit Juli 2017 war das „Eierplätzchen“ nahe der Mainzer Straße in der Südstadt sonntags ein Künstler-Treffpunkt. Doch der Treff ist jetzt Geschichte. Das Ordnungsamt schritt ein, die Künstler fühlen sich verscheucht.

von Markus Krücken (krue)

Köln. Seit dem Sommer 2017 war das „Eierplätzchen“ nahe der Mainzer Straße in der Südstadt an Sonntagen ein Künstler-Treffpunkt. Doch der „Südstadt-Montmartre“, wie man ihn untereinander liebevoll nennt, ist jetzt Geschichte.

„Wem gehört der öffentliche Raum?“ Mit diesem Thema beschäftigt sich der Streetart-Künstler Peter M. (Name der Redaktion bekannt) bereits seit einiger Zeit. Und zwar nicht nur theoretisch, sondern praktisch. Denn M. nutzt den öffentlichen Raum für die Ausübung seiner Kunst und dabei ist er nicht alleine.

„Mit einer Handvoll Kollegen ziehe ich allwöchentlich auf die Straße, um ohne kommerziellen Hintergrund an meinen Bildern zu arbeiten“, schildert er uns. „Dabei nutzen wir die Eindrücke und die Kommunikation mit den Passanten als Inspiration.“

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Kölner Südstadt: „Eierplätzchen-Montmartre“ bestand seit Juli 2017

Seit Juli 2017 diente das Eierplätzchen nahe der Mainzer Straße in der Kölner Südstadt bis in den Winter als Treffpunkt und Open Air-Atelier. Nie sei in all der Zeit etwas beanstandet worden, behauptet Peter M. Doch jetzt soll das Kölner Ordnungsamt den Feingeistern einen Strich durch die Rechnung gemacht haben.

M.: „Im September, genauer gesagt am 19., kontrollierten zwei Beamte der Stadt die Künstlerinnen und Künstler auf dem Eierplätzchen und teilten ihnen mit, was erlaubt ist und was nicht; dass das Malen in der Öffentlichkeit erlaubt sei, das Ergebnis aber nicht veräußert werden darf. Es war ein alles in allem freundliches Gespräch auf Augenhöhe, bei dem keine Verwarnungen ausgesprochen oder Bußgelder erhoben wurden.“

Künstler bei der Arbeit im Open Air-Atelier in der Südstadt.

Arbeiten im Sonnenschein: Einer der Kölner Künstler des Eierplätzchen-Montmartre beim Schaffen.

Doch das Ganze habe ein Nachspiel gehabt, erklärt er und behauptet  weiter: „Etwa zwei Wochen später, am 2. Oktober, tauchten erneut zwei Beamte auf und erhoben unmittelbar ein Bußgeld aufgrund eines fehlenden Reisegewerbescheines, obwohl ersichtlich war, dass überhaupt kein Gewerbe ausgeübt worden war.“

Die Künstlerin „Maren von Kölle“ (Künstlername) habe an ihrem Tisch mit Stuhl angeblich nicht verkauft (was verboten ist), sondern lediglich an der frischen Luft ihre Kunstwerke angefertigt und sich dabei mit Passanten unterhalten. „Wir werden hier von den Nachbarn mit offenen Armen angenommen“, so der Streetartkünstler, der sich aufs Grundgesetz beruft und der Meinung ist: „Die öffentliche Ordnung stören wir schon gar nicht. Was tun wir denn anderes als die Boulespieler oder die Frisbee-Werfer, die in den Parks ihre Disziplinen ausüben?“

Einsatz am „Eierplätzchen“: Künstler fühlen sich verjagt, das sagt ein Sprecher der Stadt

Das sahen die Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes offenbar anders. EXPRESS.de bat die Stadt um eine Stellungnahme. Ein Sprecher zum Einsatz: „Der Ordnungsdienst ist eingeschritten, weil die vorhandenen Aufbauten zu groß waren. Die betroffene Künstlerin hat nunmehr einen Antrag auf Sondernutzung eingereicht. Der Ordnungsdienst wird Kontakt mit der Künstlerin aufnehmen, um eine unbürokratische, für den öffentlichen Raum verträgliche Lösung zu finden.“

Künstler am Eierplätzchen in der Kölner Südstadt.

Der Plein Air-Maler Volker P. bei der Arbeit am Eierplätzchen.

Die Clique indes fühlt sich vom angestammten Treff durch den Einsatz der laut Anwohnern im Veedel neuerdings verstärkt auftretenden Beamten verscheucht, weicht in umliegende Spots nun sonntags aus. M. will darum anonym bleiben, fordert: „Etwas weniger Reglementierung, damit im Viertel wieder mehr Schönes entstehen kann, mehr Lebenswertes, das von seinen eigenen Bürgern geschaffen wird und nicht nur Stellflächen für Autos.“