Dass Tiergruppen zu groß für die Gehege werden, beschäftigt auch Zoos in Nordrhein-Westfalen. Dort werden unterschiedliche Maßnahmen ergriffen. Auch der Kölner Zoo hat sich geäußert.
Nach Pavian-TötungKölner Zoo äußert sich: „Für uns nachvollziehbar“

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Besucher und Besucherinnen vor dem Kölner Zoo
Die Tötung gesunder Affen wie in Nürnberg ist in den Zoos in Köln und Krefeld nach eigenen Angaben bisher nicht vorgekommen.
„Bisher stand dies bei uns nicht zur Entscheidung“, sagte der Direktor des Kölner Zoos, Theo Pagel, auf dpa-Anfrage. Eine solche Situation stelle sich derzeit nicht, teilte der Zoo Krefeld mit.
Der Nürnberger Tiergarten hatte am Dienstag trotz massiver Kritik von Tierschutzorganisationen zwölf gesunde Paviane getötet, weil die Gruppe zu groß für das Gehege geworden war.
„Im Zuge der Gesamtsituation und als Ultima Ratio ist dies auch für uns nachvollziehbar“, meinte Pagel. Der Tiergarten habe andere Handlungsoptionen zuvor intensiv geprüft.
Der Krefelder Zoo teilte mit, die Nürnberger Kollegen hätten ihre Vorgehensweise transparent dargelegt. Im Krefelder Zoo leben nach Angaben einer Sprecherin zwei Mantelpaviane, die bereits vor Jahren sterilisiert worden seien. Dies sei aber nicht zwangsläufig auf andere Pavianarten und Zoos übertragbar.
Überzählige Huftiere an Raubtiere verfüttert
In Köln würden Tiere zur Begrenzung der Population an andere Zoos vermittelt, zum Teil würden auch Verhütungsmethoden angewandt, erläuterte Pagel. „Als letztes Mittel, nach Einzelindikation, und falls alle andere Optionen nicht möglich sind, kommt die Tötung infrage.“ 2024 seien deswegen ein Wildrind, eine Antilope und 13 Ziegen an Raubtiere verfüttert worden.
Der stellvertretende Direktor des Naturzoos Rheine, Michael Rolfs, hatte am Dienstag dem WDR gesagt, eine Tötung überzähliger Tieren sei bei Huftieren weitgehend akzeptiert.
„Aber es wird auch zukünftig so sein, dass man das auch bei Primaten und allen Tieren machen muss, egal ob bedroht oder nicht.“ Dies sei wichtig, um eine gesunde Zoo-Population erhalten zu können. (dpa)