Heftige Szenen„Manche machen sich in die Hose“ – Alex aus Köln ist schockiert

Ein Obdachloser in einer KVB-Bahn

Ein Obdachloser in einer KVB-Bahn

Es sind Bilder, die auf viele KVB-Gäste verstörend wirken. EXPRESS.de-Leserreporter Alex B. nennt es „ein neues, unübersehbares Phänomen“.

von Matthias Trzeciak  (mt)

Das Thema Bettelei und Obdachlosigkeit bewegt immer mehr Kölner und Kölnerinnen.

EXPRESS.de-Leserreporter Alex B. machte jetzt diese schockierenden Beobachtungen in verschiedenen Kölner KVB-Bahnen.

Bettelei und Obdachlose in KVB-Bahnen

„Ein neues, unübersehbares Phänomen prägt die Straßenbahnlinien rund um den Kölner Stadtkern: Zwischen Hauptbahnhof, Ebertplatz, Neumarkt, Barbarossaplatz und Chlodwigplatz steigen zunehmend Obdachlose, oft stark alkoholisierte Menschen in die Bahnen ein – nicht als Fahrgäste, sondern als letzte Zuflucht“, beschreibt Alex die Situation.

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„Sie sind sichtbar verwahrlost, manche entblößt, viele mit offensichtlichen gesundheitlichen und psychischen Problemen. Sie betteln, sie riechen stark, manche machen sich in die Hose. Szenen, die Fahrgäste zunehmend erschrecken, überfordern – und nicht selten wütend oder hilflos zurücklassen.“


Bettelei und Obdachlosigkeit in Köln: Wie sind eure Erfahrungen in Köln?

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Der Kölner ist schockiert: „Was früher die Ausnahme war, ist heute trauriger Alltag geworden. Kaum eine Fahrt vergeht ohne Begegnung mit diesen Menschen, deren Leben ganz offensichtlich aus der Bahn geraten ist – im doppelten Sinne. Besonders auffällig ist die Situation in der Innenstadt und den stark frequentierten Haltestellen: Am Ebertplatz und Chlodwigplatz etwa ist es oft kaum mehr möglich, sich in Ruhe auf eine Bank zu setzen, ohne inmitten einer offenen Szene von Alkoholikern und Suchterkrankten zu landen.“

Seine Forderung: „Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) stehen hier vor einer Herausforderung, die sie nicht allein lösen können – aber sie müssen handeln. Niemand erwartet ein ‚Wegschaffen‘ der Armen und Kranken. Aber dass Sicherheits- und Reinigungskräfte verstärkt werden, dass das Hausrecht in Bahnen wieder klarer durchgesetzt wird – das ist Pflicht. Der öffentliche Nahverkehr darf nicht zum Rückzugsort werden, den unsere sozialen Systeme nicht mehr bieten können. Gleichzeitig ist klar: Es gibt keine Wunderlösung. Aber politische Untätigkeit ist keine Option.“

Und weiter: „Köln braucht mehr niedrigschwellige Hilfsangebote, mehr betreute Unterkünfte, mehr Sichtbarkeit von Sozialarbeit im öffentlichen Raum – nicht weniger. Diese Entwicklung ist ein Alarmsignal, das nicht nur an den Nerven der Fahrgäste zerrt, sondern an den Grundfesten unserer sozialen Verantwortung. Die Lage ist ernst. Sie wird nicht besser durch Ignoranz. Sondern nur durch den Willen zur strukturellen Lösung. Auch – und gerade – wenn es unbequem ist.“

Das Thema Bettelei und Obdachlosigkeit in Köln bewegt immer mehr Kölner und Kölnerinnen. So berichtete EXPRESS.de:

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