„Bettelei wird immer schlimmer“Kölner Gastronom trifft Nerv – zahlreiche Reaktionen

Ein Mann kniet auf dem Boden und hält einen Becher in der Hand.

Ein Bettler kniet in Köln auf dem Boden. Das Foto wurde am 31. Januar 2025 gemacht. 

Nicht nur Müll ist in Köln ein großes Problem, sondern offenbar auch die aggressive Bettelei. Auf das Thema hatte Gastronom Heinz Marx aufmerksam gemacht. 

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Die Müll-Wut beherrscht Köln. Doch Gastronom Heinz Marx („Marx's Winebar“) brachte noch ein Thema auf den Tisch. „Mit der Bettelei, das wird immer schlimmer“, erklärte der 68-Jährige gegenüber EXPRESS.de – und traf damit offenbar einen Nerv.

Leserinnen und Leser melden sich. Und auch im Internet häufen sich die Kommentare. 

Bettelnde Obdachlose in Köln – Liliane: „Was stimmt nicht bei uns?“

„Er hat recht, die Bettelei wird einfach zu viel“, stimmt Leserreporterin Liliane Baumhauer dem Kölner Weinbar-Chef zu. Es sei eh schon alles teuer und wenn man sich dann mal etwas gönne, werde man penetrant angebettelt.

„Ich habe sogar mitbekommen, wie Kinder bei Kentucky Fried Chicken nicht in Ruhe essen konnten, weil ein Obdachloser sich einfach dazugesellte und sich an ihren Pommes bediente. Die Kinder hatten totale Angst“, erzählt sie weiter und fragt: „Was stimmt nicht bei uns?“ 

Sie könne das voll verstehen, sagt auch eine Userin auf Facebook unter einem EXPRESS-Post: „Ich persönlich meide aus diesem Grund die Innenstadt seit vielen Jahren.“ Eine andere Nutzerin stimmt ihr zu, sagt, sie könne das absolut nachvollziehen.

Sie erklärt: „Die sind überall und man hat schon keine Ruhe mehr vor den Bettler. Das macht echt keinen Spaß mehr und das nicht nur da, sondern an so vielen Plätzen.“

Auch Lesereporterin Martina B. hat tagtäglich auf dem Weg zur Arbeit im Kölner Hauptbahnhof mit aggressiven Bettlern zu tun.

Eine weitere Facebook-Userin ist von den Obdachlosen ebenfalls tierisch genervt. „Deshalb keinen Bock mehr, dort was trinken zu gehen“, erzählt sie. Ein User kommentiert: „Ich finde das passive Erbitten einer Zuwendung völlig in Ordnung. Aktives oder aggressives Ansprechen von Menschen im Café oder Restaurant dagegen geht gar nicht.“


Werdet ihr in Köln auch oft um Geld angebettelt? Wie geht ihr damit um? Meldet euch bei uns!

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Leserreporter Jürgen Helten empfindet die Situation als nicht einfach. Zwar habe er den Eindruck, dass die meisten Kölnerinnen und Kölner Nerven aus Stahl hätten, ruhig und besonnen reagieren würden. Doch, so Helten: „Ich erlebte aber vor einiger Zeit in der S-Bahn, wie ein Obdachloser einem Fahrgast wünschte, dass er daran ersticke – vermutlich, weil dieser nicht reagierte oder die Ausbeute nicht so war, wie erhofft.“ 

Er habe den Obdachlosen dann darauf angesprochen, dass das kein Grund sei, unverschämt zu reagieren. „Ich sagte ihm, er sei schließlich nicht der einzige, der am Hauptbahnhof oder in der S-Bahn unterwegs sei und auf ein paar Cent oder einen Euro von den Fahrgästen hoffe.“