Bettelei in Gastro und Bahn„Andere Städte zeigen, wie es geht“ – Kölner Politiker fordert Bremer Modell

Volker Görze ist Kölner OB-Kandidat für die FDP.

Volker Görze ist Kölner OB-Kandidat für die FDP.

Wie beschäftigen sich die Parteien in Köln mit dem Thema Obdachlosigkeit und bettelnde Menschen? EXPRESS.de hat nachgefragt.

von Matthias Trzeciak  (mt)

Obdachlosigkeit und Bettelei in Köln: Viele EXPRESS.de-Leser und -Leserinnen schickten uns dazu ihre Erfahrungen und Meinungen.

Jetzt kommt die Politik zu Wort. EXPRESS.de wollte von den Kölner Parteien wissen, wie in Zukunft mit dem Problem umgegangen werden soll. Den Anfang machten Serap Güler (44), Parteivorsitzende der CDU Köln und Claudia Walther (62) von der SPD. Nun spricht OB-Kandidat Volker Görzel von der FDP.

FDP-Politiker Görzel: „Köln darf hier nicht länger zuschauen“

OB-Kandidaten Volker Görzel (55, FDP): „Wir müssen in Köln endlich klar unterscheiden zwischen echter Bedürftigkeit, organisierter Ausnutzung und nicht hinnehmbaren Übergriffigkeiten. Wer in unserer Stadt Hilfe braucht, soll sie bekommen – aber wer gezielt unsere Plätze, Bahnhöfe und Einkaufsstraßen für aggressive oder bandenmäßig organisierte Bettelei nutzt, dem muss mit aller Konsequenz begegnet werden.

Alles zum Thema Betteln Köln

Andere Städte zeigen, wie es geht: Bremen etwa geht konsequent gegen Bettelei in Gastronomie und öffentlichem Nahverkehr vor. Köln darf hier nicht länger zuschauen – wir brauchen ein Ende des Wegschauens und einen klaren ordnungspolitischen Kurs.

Illegales Campieren, die Verwahrlosung zentraler Orte und das Ausnutzen von Hilfsangeboten untergraben nicht nur das Sicherheitsgefühl, sondern auch die Glaubwürdigkeit unserer Sozialpolitik. Mittlerweile verzweifeln Gastronominnen, Gastronomen und ihre Gäste, weil sie in ihren eigenen Lokalen ständig bedrängt werden – das ist untragbar und zeigt, wie sehr die Stadt hier die Kontrolle verloren hat. Auch auf Plätzen und in Bahnen sind diese Übergriffigkeiten, die zu Unbehagen und Furcht führen, vermehrt festzustellen.

Gleichzeitig gilt: Wer wirklich Hilfe will, darf nicht durch das Raster fallen. Wir brauchen ein verbindliches Gesamtprogramm gegen Obdachlosigkeit – mit klaren Zuständigkeiten, gezielter Unterstützung und Initiativen wie ‚Housing First‘, die auf stabile Wohnverhältnisse und echte Wiedereingliederung setzen.

Köln braucht beides: Haltung und Hilfe. Wer Regeln missachtet, muss mit Konsequenzen rechnen. Wer Unterstützung sucht, dem begegnen wir mit Respekt.“


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